Vertrauenswürdige Quellen on- und offline

Forrester Research befragte Online-User in den USA zu vertrauenswürdigen Informationsquellen.
Am besten schnitt dabei ein E-Mail eines Bekannten ab, am unteren Ende der Skala finden sich Corporate Blogs. Die Konsumenten gehen bei ihnen offensichtlich davon aus, dass sie zu wenig ausgewogen sind.
> Mehr dazu:
ReadWriteWeb
Vertrauenswürdige Informationsquellen - Forrester-Report

Guerilla-Blog für gute Texte

„Schluss mit schlechten Texten!“, sagt die Truppe von der Textguerilla und fordert in ihrem Blog:
„Keine Texte mehr, die vom Nachbarn geschrieben wurden, weil er mal eine Eins in Deutsch hatte.
Keine Bedienungsanleitungen mehr, die niemand versteht.
Keine Investitionen mehr in Werbeaktionen ohne Response.
Kein ‚Bitte mal eben schnell drüberschauen‘, sondern ein ordentliches Textlektorat.
Und auf Textklau reagieren wir ganz besonders allergisch.“
> Mehr dazu:
Blog der Textguerilla!

Österreicher entdecken Social Networks und YouTube

Der jüngste Austrian Internet Monitor zeigt, dass Österreich im Zeitalter von Web 2.0 angekommen ist. Zumindest zum Teil: Networking-Plattformen werden jetzt von doppelt so vielen genutzt wie noch zu Jahresbeginn 2007 – beim Ranking liegt myspace.com voran, gefolgt von StudiVZ, an dritter Stelle liegen Facebook und Xing.
Auch die Besucher der Videoplattform YouTube.com haben sich seit Anfang 2007 verdoppelt: 44 % der Internet-Nutzer machen von ihr bereits Gebrauch. Ein Drittel der Internetanwender hat schon einen Kommentar auf einer Website hinterlassen. Ledlich zwei Prozent haben allerdings selbst einen Blog-Eintrag verfasst.
> Mehr dazu:
Pressetext.at

Die neuen Geschichtenerzähler: Blogger, narrative Journalisten, Storyteller

Wer im Journalismus etwas zu erzählen hat, pilgert im März zumindest in seinen Gedanken nach Boston: Dort versammelt die Nieman Conference on Narrative Journalism alljährlich die international führenden Erzähljournalisten.

Den Anstoß gab vor neun Jahren Mark Kramer mit der Konferenz „Aboard the Narrative Train“. Er hatte mit Büchern wie „Three Farms: Making Milk, Meat and Money from the American Soil“ (1980) einen anderen Zugang zum journalistischen Schreiben aufgezeigt. Die rein objektive Berichterstattung wurde um erzählerische Elemente ergänzt. Um die wirkliche Realität zu beschreiben, sollten die persönlichen Erfahrungen von Menschen in den Mittelpunkt gerückt werden.

Seit 2001 ist Mark Kramer nun Direktor des „Nieman Program on Narrative Journalism“, zur Konferenz pilgern mittlerweile mehr als 1.000 Teilnehmer an die Harvard University in Boston.

Ende März 2008 bei der letzten Nieman Conference on Narrative Journalism fand ein Referent ein besonders positives Echo: Josh Benton, Kolumnist bei den Dallas Morning News mit seinem Beitrag „Blogging for a Story: Telling tales in a format designed for the info-nugget“. In seinem Vortrag fand er viele Gemeinsamkeiten zwischen Blogging und narrativem Journalismus.

  • Beide vermitteln persönliche Beobachtungen und Emotionen, die im üblichen Nachrichtenjournalismus unter den Tisch fallen.
  • Beide fesseln durch ihre Lebendigkeit und Authentizität ihre Leser.
  • Bloggen hat für ihn aber einen entscheidenden Vorteil: Blogger publizieren dank der heutigen Technik quasi in Echtzeit, klassischer Erzähljournalismus braucht demgegenüber mehr Zeit und ist damit im Nachteil.

Ich möchte noch zwei Aspekte ergänzen:

  • Zunächst einen weiteren Unterschied: Während Erzähljournalismus ein Plädoyer der langen Texte abgibt, sind Blogs Botschafter kurzer und mitunter auch oberflächlicherer Texte.
  • Ein Problem teilen beide Formen: Die Qualität sachlicher Richtigkeit kann in beiden Formen zu kurz kommen. Social Facts lassen sich schwer nachprüfen und die eilige Blog-Schreibe führt nicht nur zu gehäuften Tippfehlern.

Interessant ist auch die Relation zum Storytelling – im Titel von Bentons Referat klingt sie bereits an. Storytelling ist eine Disziplin, die sich seit 2001 als neue Schule in der Unternehmensführung durchgesetzt hat. Und ziemlich rasch hat sie sich auch in der Politik als Methode etabliert. Christian Salmon zeigt das sehr anschaulich in einem Beitrag in der Monde Diplomatique.
Er zitiert darin den Drehbuchautor Robert McKee, der einen starken Grund für den Erfolg des Storytellings nennt: „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen ist die gute Geschichte.“ Daher erzählen heute viele Unternehmen die Geschichte des Unternehmens, um für Produkte zu werben. Denn ein Produkt lässt sich viel einfacher mit einer erzählten Erfolgsgeschichte verkaufen als mit der Beschreibung seiner Vorzüge.
> Mehr dazu
Coolepark.de zur Konferenz in Boston
Message-online.com zum Erzähljournalismus

Zwei Erfahrungen anlässlich eines Blog-Umzugs

Zum Relaunch meines Blogs habe ich einige Freunde um ihre Meinung gebeten, eine Art Pretest also. Zwei Dinge waren beim Feedback für mich interessant:
1. Die Blogosphere ist – zumindest in Österreich – immer noch ein SEHR kleiner Zirkel. Die meisten meiner Freunde haben zu Blogs einfach noch keinen Zugang und wären dabei sehr wohl in der Kern-Zielgruppe.  Gleich mehrmals bekam ich zu hören „eigentlich kenne ich mich mit den Blogs ja nicht wirklich aus…“.
2. Rechtschreibfehler sind ein absolutes No-No. In der letzten Zeile des Textes „Über mich“ hatte ich einen Tippfehler übersehen, der prompt gleich von mehreren entdeckt wurde. Daran bleiben Leser einfach hängen – und es killt definitiv einen ansonsten noch so professionellen Auftritt. Ja, Blogs sind ein schnelles Medium, die Beiträge entstehen meist rasch und spontan, aber Zeit für eine Rechtschreibkontrolle muss auch hier sein. Das hat sich für mich damit eindeutig bestätigt.

EuroBlog: PR-Praxis und -Theorie in Zeiten von Web 2.0

EuroBlog hat sich zu einer guten Plattform für die Web 2.0-Diskussion in der PR etabliert. Vor kurzem fand in Brüssel die dritte Jahreskonferenz statt.
Präsentationen und weitere Infos sind in einem Wiki versammelt. Interessant fand ich besonders 2 Beiträge:
Ansgar Zerfaß von der Universität Leipzig illustriert in seinem Beitrag, wie weit Social Media in Deutschland gegenüber den USA hinterherhinken und zeigt auf, wie dem erfolgreich abgeholfen werden kann.
Liz Bridgen von der University Leicester beschreibt, wie eine PR-Agentur anlässlich eines ersten Projektes den Einsatz von Social Media „on the job“ lernt. Ihre Conclusio: Gute grundsätzliche PR-Skills und hohe Empathie sind notwendig, um im Dialog mit Social Media glaubwürdig & erfolgreich zu sein. Das mag einleuchtend sein, der zweite Faktor ist meiner Meinung nach in der Praxis aber nicht durchgängig umzusetzen: Als selbständige PR-Beraterin kann ich die Empathie mit meinen Kunden und Projekten weit leichter realisieren als Mitarbeiter einer großen PR-Agentur.
> Mehr Information
Beitrag von Markus Pirchner in den PRVA News
Beitrag zum letzten EuroBlog-Kongress in K2, weitere frühere Beiträge zu EuroBlog unter dem Tag Euroblog.

Blogger-Standardwerk Naked Conversations auf Deutsch

Naked Conversations, das Buch von Robert Scoble and Shel Israel über Blogs ist jetzt auch auf Deutsch erschienen (über das englische Original war auf K2 schon zu lesen), der Titel wurde dabei ziemlich schlecht übersetzt.
Interessant sind im Buch etwa die Beispielgeschichten: vom Vater der Blogs Dave Winer und seinem Blog ScriptingNews, von den Bloggern bei Microsoft und vom Londoner Nobelschneider Thomas Mahon und seinem English Cut.
Naked Conversations macht deutlich, dass Bloggen nicht Werbung und nicht PR ist und trotzdem sehr viel für Unternehmen leistet. Es werden Zielgruppen erreicht, die sich von der konventionellen Unternehmenskommunikation nicht angesprochen fühlen. Und das Buch zeigt auch auf, dass Bloggen nicht immer die richtige Lösung ist. Nämlich dort, wo es um sensible Themen geht oder es nicht zur Unternehmenskultur passt.
Ein Abstract steht zum Download bereit bei: Frau in der Wirtschaft

Robert Scoble and Shel Israel.
Unsere Kommunikation der Zukunft. BLOGS – Der Meilenstein in der Direktvermarktung.
München 2007. 24,9 Euro.

Blogosophie

Wenn die Arbeit immer mehr wird, also diese Arbeit, für die ich auch monatlich Honorarnoten ausstelle, dann bleibt die ganze andere oft hintenan. Irgendwann im Laufe des Herbstes werden dann die Einträge im Blog meist recht spärlich. Dann frage ich mich auch: Bringt das überhaupt etwas?
Ein Blick auf meine Blog-Statistik macht mich dann rasch wieder optimistisch. Seit dem Start im Frühjahr 2005 ist die Besucher-Kurve bei K2 enorm nach oben gegangen. Schon leit langem sind die Visits-Zahlen hier mit jenen auf meiner Unternehmens-Website überhaupt nicht zu vergleichen.
Und was mich auch immer wieder überrascht: Blog-Einträge veraltern nicht. Ich bekomme oft Kommentare zu älteren Beiträgen auf K2. Ist doch schön, wenn der eigene Senf noch nach vielen Monaten gesucht und gefunden wird ;-).

Blogphantasie

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blog yourself
blogmatisch
merry blog-mas
fröhliche blog-nacht
blogmalz im vollblog
blogwarte bloggen blogwärts
blog(e)geister
blog-ghosts
blog-hosts
blog-gischt
bloggisch
bloggieren
blogwegs
blog off
Von Herbert J. Wimmer
Erschienen in der Tageszeitung DerStandard vom 6.10.2007