93 % der E-Mails sind Spam & Co.

BarracudaLabs untersuchte das E-Mail-Aufkommen des Jahres 2009. Demnach bleibt das Thema Spam brisant: 92 % aller versandten Mails sind Spam und ein weiteres Prozent enthält Viren oder ist zweifelhaft. Die Inhalte bei Spam sind klar verteilt: Eindeutige Mehrheit mit 37 Prozent hat Viagra und andere pharmazeutische Erzeugnisse zum Thema, bei 20 Prozent geht es um das Thema Bildung und bei 13 Prozent um Schmuck. Gerade der letzte Bereich hat 2009 enorm zugenommen – das kann auch mit dem Anstieg des Goldpreises zusammenhängen.
Unterm Strich bleiben bei den E-Mails somit nur 7 Prozent, die man auch öffnen sollte. Und selbst unter diesen ist es nicht sinnvoll, alle zu lesen: Gehäufte CCs, unüberlegtes Weiterleiten, unvollständige Informationen, langwierige oder unverständliche Texte – die produktive Ausbeute ist enorm gering.
Aus dem Zeitsparer E-Mail ist damit ein großer Zeitfresser geworden, wie sich anhand eines einfachen Beispiels zeigen lässt. Jemand erhält und versendet pro Tag zum Beispiel 50 E-Mails. Das macht in einem Jahr 12.200 Nachrichten oder 50 Arbeitstage, die mit dem E-Mailen verbracht werden.
Mehr dazu:
Annual Report BarracudaLabs (PDF)
K2: Effizienter E-Mailen

E-Mails ade?

Klaus Eck bekennt in seinem PR-Blogger, dass er sich immer mehr vom E-Mailen verabschiedet: „In meiner Mailbox sammelt sich trotz Spamfilter viel zu viel Spam an. Deshalb bestelle ich seit Jahren keine Corporate Newsletter mehr, sondern abonniere stattdessen RSS-Feeds, die ich im Feedreader Bloglines lese. Meine Kontakte verwalte ich lieber über Xing als via Outlook. Darüber verschicke ich regelmäßig kleine Einladungen zum Social Web Breakfast. Ansonsten informiere ich meine Kontakte via PR Blogger, Skype, Facebook, Twitter, Flickr und Mister Wong über neue Links, Videos, Bilder und lesenswerte Berichte.“
Also macht der Overload in den Mailboxen zum Schluss dem E-Mailen gar den Garaus? Bei mir definitiv noch nicht, aber die Argumentation hat definitiv etwas für sich, wobei Klaus Eck selbst einschränkt: „Ich nutze die E-Mails allerdings noch in der Geschäftskommunikation, um Angebote, to-do’s und Rechnungen zu verschicken. Der Wandel verläuft langsam, aber in der Many-to-Many-Kommunikation verliert die E-Mail (zumindestens bei mir) an Bedeutung.“
Mehr beim PR-Blogger

Top-Spammer in den USA verhaftet

Geschätzte 500 Millionen E-Mails am Tag versenden Top-Spammer am Tag, weltweit werden Schätzungen zufolge täglich über 55 Milliarden Spam-Mails versendet. Dadurch entsteht viel Aufwand und noch mehr Kosten: Der Spiegel Online schätzt den jährlichen Schäden durch Spam-Mails auf 25 Milliarden Dollar.

Nun wurde in den USA einer der Top-Spammer verhaftet: Robert Alan Soloway, 27, verschickte seit Jahren Spam-Mails, die er über per Viren gekaperte und zu einem Zombie- oder Botnetz verbundene Privat-PCs verschickte. Seit 2003 laufen Verfahren gegen ihn, nun droht ihm eine langjährige Haftstrafe.

Mehr bei: Der Spiegel Online

Spam in Blogs

Mich nervt seit Wochen ein und das selbe Spam-Email, das mehrmals täglich nur mit leichten Änderungen in meiner Inbox landet – und so bisher jede Spam-Regel und jeden Filter überlistet hat. Da dürfen wir uns in Österreich seit einem halben Jahr über das neue Telekommunikationsgesetz ärgern, das unsere alltägliche Medienarbeit an die Grenze der Illegalität transferiert hat, an der tatsächlichen Spam-Belastung hat sich dadurch nichts geändert. Wobei ich mich wirklich frage, was ein Absender mit solch einem Bombardement beabsichtigt: Innerhalb kürzester Zeit ist man so genervt, dass man von solch einem Anbieter definitiv nichts beziehen würde (einmal ganz abgesehen davon, dass es sich ohnehin immer um die üblichen mehr oder weniger dubiosen Angebote handelt.)

Spam nervt jetzt auch in Blogs – beim PR-Blogger von Klaus Eck halfen nicht einmal mehr CAPTCHA-Tests (Completely Automated Turing Test to tell Computers and Humans Apart): Dabei werden Buchstaben und Zahlen in einer Grafik verfremdet – Menschen können die Zeichenfolge dennoch entziffern und in einer Maske eingeben, Programme scheitern daran – so kann automatisierter Kommentarspam vermieden werden. Nach einem massiven Kommentarspam-Angriff muss Eck jetzt jedoch die Kommentar-Funktion auf seinem Blog auf manuellen Betrieb umstellen: Kommentare werden erst nach seiner Freischaltung online gestellt – „in der Hoffnung, kein attraktives Ziel für weitere Angriffe zu werden“.

Ich meine: Spam in E-Mails nervt ohnehin schon gewaltig, wenn dadurch auch die Diskussion in Blogs leidet, ist es definitiv zu viel. Lahme Telekommunikationsgesetze helfen offensichtlich nicht, das Problem in den Griff zu kriegen – im Gegenteil.

Kammer-Beitrag für die Mitgestaltung am neuen Telekommunikationsgesetz?

Vor einigen Tagen erhielt ich die Vorschreibung für meinen jährlichen Pflichtbeitrag an die Wirtschaftskammer. Ich investierte damit in die Vertretung meiner Interessen, las ich am Beiblatt. Denn dadurch sei es möglich, eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen. Schön, dachte ich, dass die Kammer so viel für mich macht und las als vierte Leistung: „aktive Mitgestaltung von Gesetzen durch die Begutachtung von Entwürfen von Bundesgesetzen“.
Da wurde ich nachdenklich: Trat nicht gerade eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes 2003 in Kraft, die große Ratlosigkeit in der PR-Welt verbreitet. Fraglich ist, ob von der neuen Regelung für Werbe-E-Mails von B2B auch Presseaussendungen betroffen sind. Jede Presseinformation, die via E-Mail verschickt wird, könnte demnach als Spam gelten – Aussendungen werden heutzutage fast ausschließlich so versandt.
Die Wirtschaftskammer hat dieses Thema komplett verschlafen – lediglich der PRVA (Public Relations Verband Austria) ist bisher aktiv geworden. Von einer service-orientierten Interessenvertretung erwarte ich mir, dass solche heißen Eisen rechtzeitig aufgedeckt und nach Möglichkeit entschärft werden. Das Mindeste ist jedoch, über solch virulente Themen informiert zu werden. Via E-Mail bekomme ich verlässlich Eigenwerbung der Kammer in Hülle und Fülle, aber leider nicht die Informationen, die wirklich wesentlich sind.
Ich frage mich ja, was jetzt die Pressestellen der öffentlichen Institutionen – bis hin zum Bundeskanzleramt machen: Verschicken die ihre Presseinformationen jetzt in einer rechtlichen Grauzone oder haben die ihre Medienarbeit eingestellt?
Link zu Eintrag vom 23.2.2006 zu diesem Thema auf meinem Blog.

Sind Presseinfos via E-Mail ab März 2006 Spam?

Mit 1. März 2006 werden in Österreich die Spam-Vorschriften verschärft. Laut der Novelle zum Telekommunikationsgesetz (TKG) 2003 muss nun auch bei Werbe- und Massen-E-Mails im B2B-Bereich eine Permission des Empfängers oder eine bestehende Kundenbeziehung vorhanden sein.
Das könnte auch Auswirkungen auf die Medienarbeit haben, meint der Public Relations Verband Austria: „Bei bloßem unaufgeforderten Zuschicken von Presseaussendungen ohne vorherige Zustimmung besteht jedenfalls das Risiko, dass sich der Empfänger der Nachricht (Anmerkung:=Journalist) gegen die Zusendung mit rechtlichen Schritten wehrt„, so Dr. Axel Anderl von Dorda Brugger Jordis in einer Stellungnahme für den PRVA.
Der gesamte Text inkl. einem Kommentar ist auf der Website des PRVA zu finden.