Internet ist für Europäer wichtiger als TV und Zeitungen

Das Internet ist das einflussreichste Medium für europäische Konsumenten. Es hat einen etwa doppelt so großen Stellenwert wie das zweitwichtigste Medium: das Fernsehen. Gegenüber traditionellen Printmedien ist der Unterscheid sogar noch größer.
Das ist das wichtigste Ergebnis der Studie „Digital Influence Index“. Die PR-Agentur Fleishman-Hillard und der Marktforscher Harris Interactive befragten dazu 5.000 Internetnutzer aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Weitere Inhalte der Studie:

  • Internet-User nutzen je nach konkretem Anliegen unterschiedliche Online-Angebote. Sehr oft Informationen des Anbieters eines Produkts, aber auch Meinungen Dritter in Online-Foren, Blogs oder auf Produktbewertungs-Webseiten.
  • Konsumenten haben immer noch starke Vorbehalte bezüglich der Internetsicherheit und der Vertrauenswürdigkeit von Online-Informationen.
  • Deutsche Verbraucher liegen bei der Informationssuche im Internet klar voran. Mehr als vier von fünf Internetnutzern lesen Wikipedia. Die Wahrscheinlichkeit, einen Wikipediaeintrag zu verfassen oder zu ändern, ist mehr als doppelt so hoch wie in Großbritannien oder Frankreich.

> Mehr Information:
Presseinformation von Fleishman-HIllard

Wer weiß am meisten über mich im Internet?

Bisher dachte ich, Google sammelt die meisten Daten von Usern: bei der Suche, bei der Einblendung von Anzeigen, bei der Auswahl angezeigter Seiten usw. Ich selbst nutze sehr viele Google-Angebote: individuelle Startseite, Alerts, Website-Analyse-Tool Analytics, natürlich die normale Suche und noch einiges mehr.
Klicken Sie einmal auf www.googlefalle.com. Wetten, dass Sie momentan überrascht sind? Der Journalist Gerald Reischl möchte mit seinem Buch „Die Googlefalle“ ein Problembewusstein schaffen, das es bisher kaum gibt. Zu viele verlassen sich zu gutgläubig auf den Google-Grundsatz „Don’t be evil“ (selbst wenn das derzeit berechtigt sein sollte – jedes Unternehmen kann Eigentümer und Management wechseln).
Man sollte aber im Auge behalten, dass es noch weit mehr Plattformen gibt, die enorme Datenmengen sammeln. Die New York Times untersuchte für Dezember 2007 einmal genauer, wie of die großen Web-Plattformen eigentlich Daten erheben. Das Ergebnis war für mich überraschend. Da liegt nämlich Yahoo weit abgeschlagen an der Spitze. In einem Monat sammelt das Portal im Schnitt von jedem Besucher 2520 Mal Daten (und da ist das Werbe-Netzwerk noch nicht mal eingerechnet). An zweiter Stelle folgt Fox Interactive Media inkl. MySpace mit 1229 Übertragungen, Time Warner inkl. AOL folgen mit 610 am 3. Platz. Google ist mit 578 Daten je User schon ziemlich abgeschlagen an 4. Stelle.
Ebenso interessant: Yahoo und Google liegen bei der Anzahl der Unique Visitors fast gleichauf: mit 158,6 Millionen versus 157,7 Millionen.
> Mehr dazu:
New York Times

Internet-Recherche in Zeiten von Web 2.0

Einen ganzen Tag lang ging’s gestern bei einem Seminar am Kuratorium für Journalistenausbildung nur um das Thema Internet-Recherche. Interessante Erfahrung: Dazu gibt es immer wieder Neues, auch wenn man sich damit schon recht ausführlich beschäftigt hat.
Den wichtigsten Input zum Seminar versammelt die Präsentation von David Röthler. Zu finden in seinem Blog politik.netzkompetenz.at.

Studie zur Online-PR von Unternehmen

Die deutsche Agentur index befragte Unternehmen zu ihren PR-Aktivitäten online und offline, Schwerpunkt waren Firmen im B2B-Bereich.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Presseaussendungen werden kaum noch ausschließlich per Post versendet. 1/3 nutzt immerhin noch Post und E-Mail.
Pressemappen werden zu 83 Prozent als Print-Version erstellt.
Bilder werden bevorzugt auf Websites oder als E-Mail-Attachment zur Verfügung gestellt.
Online-Pressekonferenzen werden kaum als günstige Alternative genutzt.
– 90 Prozent der Unternehmen informieren Kunden mittels eines E-Mail-Newsletters.
– 73 Prozent setzen bei der Information der Mitarbeiter auf ein Intranet, 61 Prozent auf einen E-Mail-Newsletter.
– Zwei Drittel der Unternehmen beobachten Online-Foren, immerhin noch 40 Prozent Weblogs. Nur 12 Prozent der Unternehmen beziehen jedoch dort selbst Stellung.
– 90 Prozent der Befragten nutzen Online-Ausgaben von Fachzeitschriften, um sich über relevante Marktthemen zu informieren. Gleich dahinter folgen die Websites von Mitbewerbern und mit 52 Prozent Newsgroups und Foren. Wichtigster technischer Dienst ist der Google Alert, der immerhin von 71 Prozent der Unternehmen genutzt wird.
Die Studie zeigt damit recht klar, dass das Web zu einem zentralen Ort der Meinungsbildung und Information geworden ist.
Mehr bei index

Print-Medien im Internet-Zeitalter nach wie vor wichtig

Der Marktforscher TNS Emnid befragte Deutsche ab 14 Jahren zu ihrer Einstellung von Print- versus Online-Medien. 78 Prozent hielten dabei die gedruckte Tageszeitung auch in Zukunft für unverzichtbar. Gerade für Hintergrundinformationen und tiefergehende Analysen behalten die klassischen Printmedien ihre Bedeutung. Dieser Meinung
sind 81 Prozent der Bevölkerung.
Zugleich wird die digitale Medienwelt für aktuelle Informationen als sehr wichtig eingeschätzt. 61 Prozent der Deutschen glauben, dass hier elektronische Medien die klassischen Printmedien langfristig ablösen werden. 90 Prozent aller Deutschen sind der Meinung, dass der Umgang mit dem Internet in Schulen erlernt und ein Unterrichtsfach werden sollte.
Auch die Kehrseite des Informations-Überangebots wird deutlich: Drei Viertel der Deutschen sagen, dass die Informationsflut schon heute „erdrückend und nicht zu handhaben sei“.
Mehr zur Studie beim Marktforscher TNS Emnid.

Deutscher Werbekongress: „Geist ist geil – nicht Geiz ist geil“

300 Werbeprofis diskutierten beim deutschen Werbekongress dwk 2007 über die Entwicklung der Medienbranche und die Chancen der Digitalisierung. Die Experten waren sich über vieles einig, was wir ohnehin jeden Tag erleben: „Reale und virtuelle Welt wachsen immer mehr zusammen.“
So mancher TV-Vertreter versprühte allerdings Optimismus, den ich nicht teilen kann. So zeigen Zahlen zur Mediennutzung etwa eindeutig, dass die Zeit im Internet großteils auf Kosten des Fernsehens geht. Dennoch hält Andrea Malgara, Geschäftsführer SevenOne Media GmbH, die Rolle des Fernsehens nicht für gefährdet: „Das Fernsehen bleibt auch künftig unersetzlich, denn es bietet Familien die wichtige Möglichkeit, sich einmal am Tage quasi am Kamin zu treffen.“
Interessant die Position des Trendforschers Andreas Steinle vom Hamburger Zukunftsinstitut: „Geist ist geil – nicht Geiz ist geil“. Menschen würden „lernen, wissen und sich vernetzen“. Steinle: „Vor uns liegt ein hyper-moralisches Zeitalter. Ein Megatrend ist die Neo-Ökologie, die Menschen werden sinnvoller konsumieren.“ Das Internet werde die Menschen zu neuem sozialen Verhalten führen, zu neuem Einkaufsverhalten, bei dem mobile Medien wie das Handy eine große Rolle spielen.
Quelle: prportal.de

Neuer Corporate Evangelist für Microsoft

Der IT-Journalist und Blogger Jon Udell wird Corporate Evangelist bei Microsoft – und beerbt damit Robert Scoble, Buchautor von „Naked Conversations“.
In seinem Blog InfoWorld interviewt sich Udell selbst und begründet seine Entscheidung wie folgt:
„We face some really serious challenges. The only way we’re going to be able to tackle them is to figure out how to work together in shared information spaces. I’ve chosen to align myself with Microsoft because I think it has the scale, the resources, and the business incentive to help me empower a lot of people to learn how to do that.“
Das lass ich jetzt einfach so stehen…