Ilsebill salzte nach. Literaturliebhaber Lukas Mayrhofer machten diese drei Wörter so viel Lust aufs Weiterlesen, dass er die folgenden 700 Seiten von Günter Grass´ „Der Butt“ mit Genuss verschlang. Sein Plädoyer war beim Wettbewerb der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen ausschlaggebend für die Wahl zum schönsten ersten Satz der deutschsprachigen Literatur.
Den zweiten Platz in der Kategorie Erwachsene belegte Franz Kafkas Einstieg in die Erzählung „Die Verwandlung“: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ Der dritte Preis ging an die Erzählung „Der Leseteufel“ von Siegfried Lenz: „Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging.“
Bei den Einsendungen von Kindern und Jugendlichen wurde der Beginn aus Janoschs Erzählung „Lari Fari Mogelzahn“ gekürt: „In der Mottengasse elf, oben unter dem Dach hinter dem siebten Balken in dem Haus, wo der alte Eisenbahnsignalvorsteher Herr Gleisenagel wohnt, steht eine sehr geheimnisvolle Kiste.“
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Ohne Jahreszahlen-Magie geht’s wohl nicht
Oh wie war das schön, als das Jahr 2000 vorbei war und spätestens dann alle Wortkreationen mit der magischen Zahl überholt waren – vom Einkaufszentrum bis zum Firmennamen.
Jedoch: Kreative Köpfe fanden schon bald einen Nachfolger, der zwar nicht ganz so beeindruckend wirkt, einen Jahrtausendsprung gibt’s eben nicht aller Tage, aber immerhin, wir haben ein neues Ziel: 2020.
Ich bin das 1. Mal bei der Vision 2020 der WHO daraufgestoßen. Ziel ist, vermeidbare Blindheit bis zum Jahr 2020 zu überwinden.
Wer einfach mal drauf achtet, wird immer wieder auf „TwentyTwenty“ stoßen: Wenn es um Szenarien für das Leben in der Zukunft geht, für jede Form von Plattformen und Initiativen oder schlichte Produktnamen.
Wider die Vielfalt der Schreibweisen: Die Regeln der deutschen Agenturen
Die neue deutsche Rechtschreibung ist jetzt amtlich und trotzdem ist vieles noch zweideutig: Bei 2.500 Wörtern erlauben die neuen Regeln zwei verschiedene Schreibweisen – wie „kennenlernen“ und „kennen lernen“ oder „Delphin“ und „Delfin“.
Mehr Einheitlichkeit ist den deutschen Agenturen ein Anliegen und darum haben sie sich bei allen diesen Wörtern auf eine verbindliche Schreibweise geeinigt.Die Entscheidungen sind in einer einfachen Word-Liste dokumentiert. Eine praktische Idee, mit der man selbst ein einheitliches Regelwerk für sich entwickeln kann!
Die Agenturen werden die Liste mit den Variantenwörtern übrigens von August an anwenden, wenn die Übergangsfrist für die Änderungen am amtlichen Regelwerk in Deutschland endet.
Link zu Agentur-Schreibweisen nach neuer deutscher Rechtschreibung
Das Beste vom Besten
Der Superlativ von „gut“ ist in der Werbesprache angesagt. Vielleicht ist es nur eine subjektive Einschätzung, aber vielleicht erleben wir nach dem Geiz ein Revival des Besten?
Bei der Tageszeitung Österreich ist man besonders verliebt in dieses kleine feine Wort. Die Neue Kochbuch-Serie schöpft aus dem Vollen: Da werden die BESTEN Rezepte der BESTEN Köche Österreichs ausgelobt. Auch auf dem Cover ist man nicht sparsam: „BEST OF Österreich. Die BESTEN Desserts“, werden da versprochen.
Und der Klassiker zum Besten? Das Beste aus Reader’s Digest.
Zum Schluss noch eine Anekdote von der Straße der Schneider aus New York:
„Bester Schneider der Stadt“ prangt im Fenster des Ersten.
„Bester Schneider der Ostküste“ prangt im Fenster des Zweiten.
„Bester Schneider der USA“ prangt im Fenster des Dritten.
„Bester Schneider der Welt“ prangt im Fenster des Vierten.
Der Fünfte wirbt: „Bester Schneider der Straße.“
Neuromarketing beim PRVA
Eine Veranstaltung des PRVA brachte kompakte Informationen zum Trend-Thema Neuromarketing. Ein erster Einblick, wie unser Gehirn arbeitet und einige Empfehlungen, die uns nicht so ganz neu sind: z. B. Informationen mit positiven Emotionen koppeln, eine vollständige Geschichte erzählen, Belohnung versprechen usw.
Mehr dazu beim PRVA
Literatur-Tipp: Hans-Georg Häusel. Think Limbic
Was Checklisten-Fans glücklich macht
Heute neu auf meiner Agentur-Website – vier Checklisten für die Kommunikationsarbeit:
– für benutzerfreundliches Schreiben
– für Interviews mit Journalisten
– für Pressekonferenzen
– für die Eigenpräsentation auf Papier und im Internet
Info-Center kropf“kommunikation
Serie CRM 2. Teil: Das motiviert Kunden zu antworten
2 Schritte zu mehr Feedback:
1. Schritt
Wer antwortet, möchte zunächst Antworten auf seine wichtigsten Fragen erhalten.
Fragen Sie sich selbst die 6 W-Fragen! – Dieser kleine Check hilft, auf die zentralen Anliegen des Ansprechpartners nicht zu vergessen:
Wer?
Was?
Wann?
Wo?
Wie?
Warum?
2. Schritt
Es gibt sieben zentrale Motive, die uns bei allem Handeln leiten. Aktivieren Sie die persönlichen Leitmotive Ihrer Kunden!
1. Sicherheit
2. persönlicher Gewinn
3. Bequemlichkeit
4. Gesundheit
5. Soziale Verantwortung
6. Neugierde
7. Anerkennung
Serie CRM 1. Teil: USP & UCP
Wie wär’s mit dem Jahr des Kunden?
Zugegeben, das Thema klingt auf den ersten Blick nicht wirklich spannend: Natürlich denken wir alle in Zeiten des Customer Relationship Management schon kundenorientiert. Zumindest in der Theorie!
Die Realität ist allerdings weit davon entfernt – dazu zwei Zahlen:
Zwei Drittel der Kunden werden durch mangelnde Servicequalität und Defizite in der Freundlichkeit gegenüber Kunden verloren.
90 % der Werbebotschaften landen ungelesen im Papierkorb, weil Sie am Informationsbedürfnis des Adressaten komplett vorbeigehen.
Höchste Zeit also, sich endlich Gedanken zum Thema Kundenorientierung zu machen.
Drei Anregungen zum Start:
1. Wo ist mein USP (Unique Selling Proposition) – welchen Vorteil bietet meine Leistung, den andere Anbieter nicht haben?
2. Wie lautet mein UCP (Unique Communication Propositon) – welche unverwechselbare Werbebotschaft unterscheidet mich von meinem Mitbewerb?
3. Wie argumentiere ich mit Kundennutzen anstelle von Produktmerkmalen?
Fortsetzung folgt…
Was sich TexterInnen unterm Weihnachtsbaum wünschen
Wenn sie nicht schon auf dem Schreibtisch stehen, gibt es einige Bücher, die Textern gute Dienste tun. Denn auch für Profis gilt: Gute Texte schneit es nicht vom Himmel. (Tatsächlich glaube ich: Berufs-Schreiber greifen sogar öfters mal zum Wörterbuch als manch anderer.)
1.
Damit wären wir schon beim Thema Wörterbuch. Aus der Duden-Reihe gibt es gleich mehrere recht brauchbare, die rasch bei der Hand sein sollten: Neben „Die deutsche Rechtschreibung“ auch „Richtiges und gutes Deutsch“ und „Das Stilwörterbuch“.
2.
Als Synonym-Wörterbuch wird fast immer empfohlen: A.M. Textor. Sag es treffender (rororo-Taschenbuch).
3.
Für sprachlichen Feinschliff ist Wolf Schneider die erste Adresse. Er hat zuletzt verfasst: Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte.
Oder als Alternative: Bastian Sick. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
4.
Handbücher für das Texter-Handwerk gibt es zuhauf. Zu den empfehlenswerten zählen:
Hans-Peter Förster. Corporate Wording. Texten wie ein Profi.
Stefan Gottschling. Stark texten, mehr verkaufen.
5.
Der eigenen Kreativität förderlich sind:
Mario Pricken. Kribbeln im Kopf.
Mark Bryan, Julia Cameron. Der Weg des Künstlers im Beruf.
Armin Reins. Die Mörderfackel.
6.
Außer Konkurrenz: Das Buch von Vertreterinnen des Texttreff-Netzwerks:
Treffpunkt Text. Das Handbuch für Freie in Medienberufen.
Wenn Slogans Englisch sprechen
Englische Slogans sollen Internationalität signalisieren, werden im deutschen Sprachraum jedoch meist missverstanden. Das hat die Agentur Endmark bereits 2003 herausgefunden. Die Parfumerie-Kette Douglas änderte daraufhin ihren Slogan von „Come in and find out“ in „Douglas macht das Leben schöner“ (Beitrag auf meinem Blog dazu).
Nun hat Endmark wieder englische Slogans abgefragt. Und ein ähnliches Ergebnis erhalten: Ford ersetzte etwa den Spruch „Besser ankommen“ durch „Feel the difference“. Einige Befragte verstanden das aber als „Fühle das Differenzial“ oder „Ziehe die Differenz ab“.
Mehr dazu im Tagesspiegel.