Gute Werbung ohne Briefing?

„Für gute Arbeiten ist kein Briefing nötig“, sagte letztens Kevin Swanepoel, Präsident des One Club in New York, im Interview mit der deutschen Ausgabe des Horizont (14. Mai 2009). Es mag sicher Beispiele für eine solche „proaktive Kreation“ geben, aber als generelle Richtschnur mag ich das nicht sehen. In Summe ist meine Erfahrung: Ohne Briefing geht’s oft daneben, gerade ohne intensive Kundenbeziehung. Es entstehen einfach Arbeiten, die zwar kreativ sind, aber nicht die richtige Botschaft transportieren. Und so mancher Kunde mag sich manchmal einfach nicht die Zeit für ein richtiges Briefing nehmen, ist danach aber mit den vielen Änderungen noch weit länger in Beschlag genommen.
Logo ProtextGanz ähnlich sieht das die Protextbewegung. Nach dem Blog ist gerade die Website der Plattform für Profi-Texte online gegangen. Dort heißt es im aktuellen Protext-Tipp der Woche: „Ein Text kann nur so gut sein wie das Briefing, das der Texter vom Auftraggeber erhält.“ Überhaupt ist die Website der Protextbewegung sehr zu empfehlen, wenn man Tipps und Links sucht (oder endlich mal wissen möchte, wie man einen Profitexter erkennt).

> Mehr dazu:

Protextbewegung – Tipp der Woche „Briefing“

E-Mail als Basismedium von Obamas Kampagne

Thomas Gensemer, der Mann hinter der Online-Kampagne von Barack Obama, stellte letztens beim 3. Media & Lifestyle Summit am Arlberg die Erfolgsrezepte der Community von mybarackobama.com vor.  Ein zentrales Kriterium war die Einfachheit – und die drückte sich auch im Basis-Medium aus:  Zwei Milliarden E-Mails wurden über die Community verschickt. Und für diese Nachrichten gab es ebenfalls ganz einfache Kriterien: maximal 250 Wörter je Mail und eine Antwort auf die folgenden Fragen: Warum werde ich angeschrieben? Was wollen die von mir? Und was passiert als Nächstes?

Klingt simpel, aber wie oft sind genau diese grundlegenden Punkte in seitenlangen Mails nicht enthalten…
> Mehr dazu:
Kurier.at
Horizont.at
Rooster24

Budgets für Corporate Publishing bleiben stabil

Das Europäische Institut für Corporate Publishing (EICP) erhebt ab nun Trends & Stimmungslage beim Corporate Publishing. Zum Auftakt dieses CP-Barometers zeigten sich 70 Prozent der befragten Kommunikationsverantwortlichen überzeugt:  Kunden- und Mitarbeitermedien behaupten auch in der Krise ihren Rang als herausragendes Marketinginstrument. Ein weiteres Fünftel erwartet sogar einen Bedeutungsgewinn des Corporate Publishing gegenüber anderen Kommunikationsaktivitäten.
> Mehr dazu:
Europäisches Institut für  Corporate Publishing

Suchranking zeigt Social-Media-Boom und Bedarf nach professionellem Naming

Microsoft Live Search veröffentlichte ein Ranking der heuer am meisten gesuchten Begriffe in Deutschland. Auf den vorderen Rängen hat sich Einiges getan. Klassiker wie „Routenplaner“ oder „Wetter“ machten Newcomern Platz, die zeigen welchen Durchbruch die Social-Media-Szene heuer erlebt hat. An der Spitze liegen jetzt gleich drei solche Webportale: Auf Platz eins „YouTube“, gefolgt von den Online-Communitys „Wer kennt wen“ und „SchülerVZ“.
Aber warum muss man solche Websites eigentlich extra suchen? Mit etwas mehr Geschick bei der Namensfindung würden es die Webportale ihren Besuchern einfacher machen – und den Umweg über die Suchmaschine ersparen. Viele Old-Economy-Unternehmen hatten Probleme, einen passenden URL-Namen zu finden, für neue Kreationen der Web2.0-Ära sollte es hier keine Schwierigkeiten geben. Offensichtlich tat Open BC doch gut daran, vor einigen Jahren den Namen auf Xing zu ändern. So kann der Name ohne Probleme direkt in die URL-Zeile eingegeben werden – und so sollte es sein.
Top 2008 bei Live Search
1. Youtube (2)
2. Wer kennt wen (neu)
3. SchülerVZ (neu)
4. Wikipedia (5)
5. StudiVZ (neu)
6. Telefonbuch (3)
7. Internet Exlorer (neu)
8. Knuddels (4)
9. Routenplaner (6)
10. Wetter (8)
Von Yahoo gibt es übrigens auch ein Ranking. Dort liegen allerdings nach wie vor die Klassiker „Wetter“ und „Routenplaner“ ganz vorne. Bei keinem Ranking ist jedoch „Sex“ prominent vertreten – und das lässt mich doch etwas an der Unverfälschtheit der Ergebnisse zweifeln.
> Mehr dazu:
Spiegel Online
Medienhandbuch
ZDNet

Die besten E-Mail-Tipps V: Leseleicht schreiben

Wer es dem Empfänger leicht macht eine Nachricht zu lesen, hat viel gewonnen. Viele E-Mails sind aber so geschrieben, dass das Lesen richtig mühsam ist. Ziel ist daher: Das Wenige richtig und einfach sagen. Und dazu gibt es einige praktische Regeln:

  • Starke Verben und konkrete Bilder machen Texte spannend. Gehäufte Hauptwörter, Fremdwörter und abstrakte Formulierungen sind dagegen sperrig und langweilig.
  • Viele Füllwörter und Adjektive lassen sich streichen (auch, insbesondere, vielleicht, aber …)
  • Sätze in E-Mails sollten kurz sein – ideal sind maximal zehn Wörter.
  • Hauptsätze sind einfacher zu erfassen. Nebensätze daher sparsam einsetzen und nicht für die Hauptaussage.
  • Die direkte Ansprache des Empfängers weckt sein Interesse.
  • Argumente sollten in klaren, nachvollziehbaren Gedankengängen formuliert werden.
  • Wichtig ist auch, die gewünschte Reaktion eindeutig klar zu machen.

Die besten E-Mail-Tipps IV: Türöffner

Die ersten Sekunden prägen die Einstellung zu einem Menschen. Ähnlich ist es bei E-Mails: Nur fällt hier die Entscheidung noch viel rascher, ob eine Nachricht interessant ist.
Empfänger selektieren oft direkt in der Inbox: Sie machen zunächst einen Blick auf den Absender: Ist das Unternehmen oder die Person bekannt?
Dann wird der Betreff gelesen: Klingt das informativ und interessant? Bringt das einen Nutzen? Wird die Neugierde geweckt?
Ist dieser erste Scan überstanden, entscheidet der Gesamteindruck: Wirkt das E-Mail seriös, ist es übersichtlich? So manche Nachricht ist eine lange, unübersichtliche Bleiwüste. Da entsteht beim Empfänger schnell das Gefühl, sich damit nicht plagen zu wollen. Richtig sind daher gut gegliederte E-Mails, die idealerweise in einem Screen zu lesen sind. Interessantes Detail: E-Mails an B2C-Emfänger dürfen länger sein als jene an B2B-Adressaten.
Nun beginnt der Empfänger zu lesen. Der erste Absatz muss klar machen, worum es geht und warum das für ihn wichtig ist – ansonsten steigt er schnell wieder aus.
Genau diese eben angeführten Punkte sind damit die wichtigsten Türöffner für ein E-Mail:

  • Absender: am besten eine bekannte Person
  • Betreff: interessant & aussagekräftig formuliert
  • Gesamteindruck der Nachricht: übersichtlich & seriös
  • Erster Absatz: interessanter Einstieg ins Thema

> Das nächste Mal: die besten Tipps für das Schreiben von E-Mails.

Guerilla-Blog für gute Texte

„Schluss mit schlechten Texten!“, sagt die Truppe von der Textguerilla und fordert in ihrem Blog:
„Keine Texte mehr, die vom Nachbarn geschrieben wurden, weil er mal eine Eins in Deutsch hatte.
Keine Bedienungsanleitungen mehr, die niemand versteht.
Keine Investitionen mehr in Werbeaktionen ohne Response.
Kein ‚Bitte mal eben schnell drüberschauen‘, sondern ein ordentliches Textlektorat.
Und auf Textklau reagieren wir ganz besonders allergisch.“
> Mehr dazu:
Blog der Textguerilla!

Österreich sucht das Wort des Jahres

In Österreich wird schon wieder gewählt: Dieses Mal allerdings das Wort und das Unwort des Jahres. Initiator ist die Forschungsstelle Österreichisches Deutsch. Am 11.12.2008 gibt die APA die Ergebnisse bekannt.
Auf der Liste für das Wort des Jahres finden sich bereits Europhorie, Krocha und Lebensmensch. Als Unwort des Jahres kandidieren zum Beispiel Bankster, situationselastisch und Vorratsdatenspeicherung.
Auch 3SAT ist gerade auf der Suche nach Wörtern, aber mit ganz anderem Ziel: Gesucht werden Wörter, für die es im Deutschen bisher keinen Begriff gibt. 40 Beispiele sind da aufgelistet und die oft schwierigen Umschreibungen machen klar, hier gibt es Handlungsbedarf! Zum Beispiel:

  • frühmorgens schon gut aufgelegt zu sein
  • nicht riechen zu können
  • das weiche Innere einer Semmel
  • die ersten zehn Jahre unseres Jahrhunderts

Bis 31. Dezember 2008 kann man Vorschläge einreichen.
> Mehr dazu:
Das Wort oder das Unwort des Jahres
3SAT: Uns fehlen die W rte (Magazin Scobel)

Die besten E-Mail-Tipps III: Sprache

E-Mails werden oft so geschrieben, als würde man mit dem Empfänger ein Telefongespräch führen. Viele Informationen kommen bei einem E-Mail aber gar nicht so an – z. B. ob etwas im Spaß oder im Ernst gemeint war. Oft wird etwas auch anders verstanden, weil es zu kurz beschrieben wird. Im persönlichen Gespräch haben wir die Möglichkeit, Missverständnisse gleich klarzustellen – beim E-Mail nicht. Diesen Unterschied gilt es im Hinterkopf zu behalten, um einen besseren Sprachstil zu erreichen!
Viele Probleme ließen sich vermeiden, wenn E-Mails mit mehr Sorgfalt geschrieben würden. Meist werden sie jedoch innerhalb weniger Minuten aufgesetzt und abgeschickt. Gerade bei wichtigen Nachrichten macht es Sinn, sich mehr Zeit zu nehmen. Ein einfacher Trick ist, eine Nachricht zunächst als Entwurf zu speichern und nach einer Pause nochmals zu überprüfen. Fast immer wird man Punkte entdecken, die doch besser formuliert werden können. Und auch Rechtschreibfehler lassen sich so gut aufspüren.
Ebenso ist die Tonart von E-Mails oft nicht angemessen. Gerade zu Beginn einer „E-Mail-Beziehung“ sollte man auf einen korrekten Umgangston achten. Dazu zählt auch die persönliche Anrede: Nichts liest der Empfänger so gerne wie seinen Namen, wenn er richtig geschrieben ist. Eine höfliche Grußformel am Ende ist die passende Verabschiedung. Sie lässt sich einfach in die Signatur integrieren – das macht auch abgekürzte Formeln à la „mfg“ unnötig.
Abkürzungen sind ohnehin ein besonderes Thema. Sie sind in E-Mails ungemein beliebt, stören zugleich aber den Lesefluss und sehr oft werden sie vom Empfänger überhaupt nicht verstanden. Daher gilt: Nur absolute gängige Abkürzungen verwenden!
> Das nächste Mal: die besten Türöffner für E-Mails.

Die besten E-Mail-Tipps II: Signatur

Stellen Sie sich vor, ein Geschäftspartner überreicht Ihnen beim ersten gemeinsamen Termin die nebenstehende Visitenkarte. Sie werden ziemlich überrascht sein. Denn es fehlen sämtliche übliche Informationen.
Bei einer Visitenkarte wird das nie passieren, in E-Mails mitunter schon. Dabei ist es ganz einfach, eine Signatur einzurichten, die bei jedem E-Mail mitgeschickt wird.
Für diese Signatur gilt es, einige wichtige Regeln zu beachten:

  • Für Mitarbeiter von Unternehmen gibt es klare rechtliche Vorschriften, welche Informationen in der Signatur enthalten sein müssen. Dazu zählen zum Beispiel: exakte Firmierung, Firmensitz, Firmenbuch-Nummer, Firmenbuchgericht. Genaue und aktuelle Informationen dazu gibt es bei der Wirtschaftskammer.
  • Die Kontaktdaten sind rechtlich nicht gefordert, aber natürlich ein wichtiger Bestandteil.
  • Sinnvoll ist auch eine Subline mit einer Botschaft zum Unternehmen. So kann der Empfänger den Absender sofort zuordnen.
  • Hinzu kann noch ein individuelles Element kommen: wie etwa ein Zitat, ein persönliches Anliegen, der Hinweis auf eine aktuelle Veranstaltung oder eine Produkt-Ankündigung.
  • Viele E-Mails enthalten am Ende einen Disclaimer. Er ist aus gesetzlichen Gründen nicht notwendig, über den Sinn lässt sich streiten, aber gerade bei vielen großen, internationalen Konzernen ist er vorgeschrieben.
  • Auch bei der Signatur sind Kürze & Prägnanz wichtig. Daher will gut überlegt sein, welche Inhalte man tatsächlich anführt.
  • Signaturen werden am besten als reine Textvorlage erstellt. Logos und andere Bildelemente sind hier fehl am Platz – und werden oft nicht richtig angezeigt.

> Das nächste Mal: die besten Tipps für die Sprache in E-Mails.