Kreativität war das Thema der letzten Folge meiner Sommerserie bei K2 – und soeben auch ein Schwerpunkt bei den Alpbacher Technologiegesprächen. Für Referent Gerald Hüther von der Universität Göttingen ist es klar: Es sei Zeit, die „Ressourcen-Nutzungskultur“ durch eine „Potenzial-Entfaltungskultur“ zu ersetzen. Wie das funktionieren kann, ist ausführlich in der „Presse am Sonntag“ zu lesen.
Highlight-Ranking von Computer-Programmen
54 Softwareprogramme nutzt ein Computer-User durchschnittlich, weiß das Web-Tool Wakoopa. Nicht wenig eigentlich. Bei mir ging die Zahl sicher gerade etwas nach unten. Beim Wechsel auf einen neuen Computer kamen mir wieder einige Tools abhanden und neu installiert wird nur, was man wirklich vermisst. Dafür sind Windows 7 und die Office 2007 Programme wirklich fein beim Arbeiten, die Usability ist deutlich besser, die Symbole endlich wieder deutlich größer. So findet man deutlich rascher die gesuchte Funktion. Und insgesamt ging der Wechsel erstaunlich gut. Vorbei die Zeiten, als das Aufsetzen eines Systems einen unerwartet für längere Zeit außer Gefecht setzte.
Bei Wakoopa interessant: Das Tool checkt permanent, welche Programme die registrierten User verwenden. Das Ranking des letzten Monats sieht so aus:
# 1.Safari
# 2.Twitter
# 3.Gmail
# 4.WebKit
# 5.QuickTime Player
# 6.Google Reader
# 7.TextMate
# 8.YouTube
# 9.Adobe Photoshop
# 10.Pages
Das mag für nichts repräsentativ sein. Aber was doch auffällt: Es dominieren Web-Applikationen und Microsoft-Programme sind überhaupt nicht darunter.
Sich im Web authentisch und unverwechselbar präsentieren
Den ersten Eindruck über ein Unternehmen verschaffen wir uns heute meist online und nicht Face to Face. Dort gleicht aber oft eine Website der anderen. Dieser anonyme Einheitsbrei ist verhängnisvoll: Denn wie soll ein potenzieller Kunde so Hilfe zur Entscheidungsfindung bekommen? Er sucht auf der Website eines Anbieters nach Argumenten, warum er sich gerade für ihn entscheiden sollte. Und dabei spielt dessen Persönlichkeit eine wesentliche Rolle.
Denn Kunden wählen oft nicht einfach ein Produkt, sondern eine Person. Daher ist es gerade im anonymen Umfeld des Internets so wichtig, sich mit einem unverwechselbaren Profil zu präsentieren. Wie das geht, beschreibt ein neuer Kurs von mir bei der Weiterbildungplattform Akademie.de.
Die Kapitel
- Trauen Sie sich, Ihrer Website ein persönliches Gesicht zu geben!
- Die Elemente, die eine Website unverwechselbar und persönlich machen
- Persönliche Startseite
- Ihre Profilseite
- Weitere Services und Personalisierung-Optionen in anderen Website-Bereichen
- Personal Branding abseits der eigenen Website
- Die Umsetzung: Nun sind Sie an der Reihe
> Mehr dazu:
Personal Branding – zeigen Sie Gesicht im Web! Wie Sie Ihrer Unternehmens-Website eine unverwechselbare Note geben
Summertime IV: Effizienter e-mailen
Als rasches, unkompliziertes Tool hat E-Mailen das Marketing und die alltägliche Büro-Arbeit in den letzten Jahren stark verändert – mit einer enormen Effizienz hinsichtlich Zeit- und Kostenaufwand.
E-Mail-Marketing wird in den USA als das leistungsstärkste Marketingsinstrument eingeschätzt (mit einer Zustimmung von 80 Prozent) und ein Viertel des Online-Handels ist heute auf einen E-Mail-Anstoß zurückzuführen. Das schreibt zumindest Torsten Schwarz in „Praxistipps E-Mail-Marketing 2.0„. E-Mails waren jüngst etwa das Basismedium in Obamas erfolgreicher Wahlkampagne.
Aber erweist sich E-Mail im täglichen Arbeiten wirklich als Segen? Rund 35 Mrd. E-Mails werden laut IDC an jedem Werktag verschickt. Die Inflation an E-Mails in den Inboxen wird zunehmend zum Problem. Gerade wer in größeren Konzernen arbeitet, fühlt sich schon alleine mit unternehmensinternen Nachrichten überhäuft und das Löschen von Spam erfordert immer mehr Zeit.
Ein typischer Sachbearbeiter verbringt mittlerweile 40 Prozent seiner Arbeiszeit für das Handling der E-Mails. Das schätzen Mike Song, Vicki Halsey und Tim Burress in ihrem Buch „Die Hamsterrevolution. Vier Strategien gegen das tägliche E-Mail-Chaos“. Vielleicht ist die Zahl etwas überzogen, aber sie zeigt eine grundsätzliche Einordnung und die Dimension des Problems. Ein simples Beispiel illustriert, wie sehr unser Arbeiten vom E-Mailen dominiert und oft auch blockiert ist. Ein Sachbearbeiter erhält und versendet pro Tag zum Beispiel 50 E-Mails. Die Autoren rechnen weiter: In einem Jahr ergibt das 12.200 Nachrichten oder 50 Arbeitstage, die mit dem E-Mailen verbracht werden. Das ist nicht wenig, konsequentes Ziel sollte also sein, die E-Mail-Flut zu verringern. Denn das Resultat wäre beachtlich: Bereits eine Reduktion des Nachrichtenaufkommens um 20 Prozent summiert sich in diesem Beispiel innerhalb eines Jahres zu einer Einsparung von zehn ganzen Arbeitstagen.
Wie kämpft man aber erfolgreich gegen die E-Mail-Flut an? Das Buch „Die Hamsterrevolution“ stellt dazu 4 Strategien vor:
1. E-Mail-Volumen reduzieren
Zunächst heißt es einmal selbst weniger senden: Wer weniger Nachrichten verschickt, erhält auch weniger. Weiter gedacht sollte man generell überlegter e-mailen. Empfänger würden gerne auf so manches belanglose Informieren („zu Ihrer Information“), redundantes Wiederholen, Bestätigen oder höfliches Dankesagen verzichten – sehr viele solcher Nachrichten sind nicht notwendig und tragen primär zu vollen Inboxen bei. Das gilt gerade auch für CC-Nachrichten. Darüber hinaus gilt es auf vollständige Nachrichten zu achten: Es erfreut den Empfänger ungemein, alle Informationen zu einem Thema in einem E-Mail zu erhalten und nicht häppchenweise.
2. E-Mail-Qualität verbessern
Gestaltung und Betreff sind zwei wesentliche Faktoren, um die Qualität einer Nachricht zu steigern. Ein aussagekräftiger Betreff ist für Empfänger und Absender gleichermaßen eine Wohltat (gerade auch bei der Weiterbearbeitung und beim späteren Wiederauffinden einer Nachricht). Und manchmal lässt sich der gesamte Inhalt gleich in den Betreff packen. Zum Beispiel bei einer Erledigt-Benachrichtigung. Mit einem Hinweis „EdN“ (Ende der Nachricht) signalisiert man dann dem Empfänger, dass er den Haupttext der Nachricht nicht mehr anzusehen braucht.
Die Gestaltung von E-Mails wird oft sträflich vernachlässigt. Allzu viel Aufwand ist auch nicht nötig (und möglich). Einige grundsätzliche Regeln aber entscheidend, bei K2 waren sie schon ausführlich zu lesen.
3. Info-Training
Mike Song und seine Co-Autoren schlagen vor, eigene Informations-Trainer in einem Unternehmen zu qualifizieren, die den richtigen Umgang mit E-Mails im eigenen Betrieb weitergeben und interne Organisations-Strategien entwickeln. Das kann in größeren Unternehmen wirklich sinnvoll sein.
4. Das KOTA-System
Dieses System schlägt vor, E-Mails in 4 Ordnern zu strukturieren: Kunde – Output – Team – Administration. Es ist eine mögliche Systematik, mir persönlich sagt dieser Vorschlag nicht zu. Aber das Anliegen dahinter stimmt: Ordnung ist der halbe E-Mail-Himmel. Wer für das richtige System Inspiration sucht, ist auch beim Blog von Nick Cernis richtig. Und denken sollte man auch an die vielen Transaktions-Mails, Newsletter und dergleichen: Dafür am besten gleich eigene Eingangsordner anlegen – damit diese Nachrichten nicht die Inbox füllen und wichtige Mails dazwischen übersehen werden.
Überlegter E-Mailen ist ein Geschenk an sich selbst und an andere. Man sollte damit jetzt beginnen.
> Mehr dazu:
Serie bei K2: Die besten E-Mail-Tipps
Mike Song, Vicki Halsey und Tim Burress
Die Hamsterrevolution. Vier Strategien gegen das tägliche E-Mail-Chaos
Gabal Verlag 2007
> Das nächste Mal:
Summertime V: Der eigenen Kreativität auf der Spur
Alle Beiträge der Serie Summertime
Überraschend anders präsentieren
Powerpoint-Präsentationen werden meist ohne Profi-Unterstützung fabriziert: Mit zu viel Text und unpassender Gestaltung sind sie für das Publikum oft eine Qual. Dass es anders geht, zeigt das das Buch „Presentation Zen„, zu dem es auch ein lesenswertes Blog gibt.
Vier Anstöße für bessere Powerpoint-Präsentationen aus dem Buch:
1.
Entscheidend ist, sich genug Zeit für die Vorbereitung zu nehmen. Hier gilt es herauszuarbeiten: Was ist die Kernaussage? Warum gerade das? An welches Detail sollen sich die Zuhörer erinnern?
2.
Eine Präsentation erzählt eine Story. Griffige Beispiele, Geschichten, Unerwartetes, Emotionen helfen, in den Köpfen des Publikums zu bleiben.
3.
Beim Design ist Schlichtheit das Ziel – die meisten Präsentationen sind zu überfrachtet. Auf Nebensächliches und 3D-Effekte verzichten! Entscheidend ist das optimale Verhältnis zwischen Zeichen und Unschärfe (Signal-to-Noise-Ratio): das Verhältnis von relevanten und irrelevanten Informationen. Bei jedem Element ist zu überprüfen: Kann es entfernt werden, ohne die visuelle Kernaussage zu verwässern?
4.
Leerraum macht Folien interessanter, übersichtlicher, aussagekräftiger. Auf vielen Folien sind fünf Wörter genug – so sind die Zuhörer durch das Lesen der Folien nicht vom Vortrag abgelenkt.
Ganz ohne Powerpoint geht es vielleicht noch besser: Mit dem Präsentations-Editor Prezi lassen sich beeindruckende Präsentationen mit Bildern und Videos machen (und mit GANZ WENIG TEXT…).
> Mehr dazu:
Garr Reynolds.
ZEN oder die Kunst der Präsentation. Addison-Wesley 2008
Was sich Journalisten immer noch wünschen
Eine aktuelle Studie belegt es erneut: Journalisten wünschen sich primär einen informativen Pressebereich auf Unternehmenswebsites und aussagekräftige Presseaussendungen inkl. Bildangeboten via E-Mail. Das ergibt erneut eine Befragung österreichischer Journalisten durch die PR-Agentur Babnik Communications & Partner und die Internet-Marketing-Agentur str-act!.
Bei Presseaussendungen sollte man gerade auf die Betreffzeile achten. Das Wort Presseinformation und Datumsangabe sollte man besser weglassen, dafür den Unternehmensnamen anführen und das Thema treffend beschreiben.
Weitgehend uninteressant beurteilen Journalisten noch diverse Plattformen wie Youtube, Blogs und Social Communitys.
> Mehr dazu:
Observer-Letter
Ähnliche Studie von Marketagent – Herbst 2008
Summertime II: Grafik für Nicht-Grafiker
„Richtiges“ grafisches Design ist Aufgabe von Profis. Aber jeder, der am Computer arbeitet, hat ein Stück weit mit Gestaltung zu tun. Mit den vielen Dokumenten und Konzepten, die wir Tag für Tag erstellen. Genau dazu gibt es ein lesenswertes Buch: Das Non-Designers Design-Book der Amerikanerin Robin Williams. Auf Deutsch erschien es 2008 unter dem Titel „Design & Typogfrafie für Dich. Die überraschend einfachen Gesetze guten Designs.“ Mit vielen Beispielen macht die Autorin die vier entscheidenden Prinzipien guter Layouts klar:
1. Kontrast
Dokumente leben von deutlichen Unterschieden. Verschiedene Schriften oder Linienstärken, die sich ähneln, schaffen einen Konflikt. Schriften, Farben, Größen, Leerräume usw auf einer Seite sollten sich daher nicht gleichen. Durch kontrastierende Elemente wird Information gegliedert und Aufmerksamkeit erzeugt.
2. Wiederholung
Elemente sollen sich innerhalb eines Werkes immer wieder wiederholen: eine kräftige Linie, eine besondere Schrift. Viele Wiederholungen schaffen einen visuellen Schlüssel und Konsistenz. Das Layout wird vereinheitlicht und optisch interessant.
3. Ausrichtung
Jedes Element auf einer Seite will bewusst platziert und an einem anderen Objekt ausgerichtet werden. Entscheidend ist, eine starke Linie zu finden. Daher ist es meist nicht sinnvoll, auf einer Seite Text zugleich rechts auszurichten und zu zentrieren (Zentrierungen sind generell nur für sehr formelle Präsentationen sinnvoll.) Durch starke Ausrichtungen entsteht Einheitlichkeit: Alle Elemente auf einer Seite erscheinen zusammgehörig und aufeinander bezogen.
4. Nähe
Einander zugehörige Elemente wollen zu einer visuellen Einheit gruppiert angeordnet werden. So entsteht keine Verwirrung, ob eine Überschrift oder eine Grafik zu einem bestimmten Element gehört. Nähe schafft Klarheit und einen logischen Pfad, dem die Augen auf dem Weg durch das Dokument folgen. Als Daumenregel gilt: Drei bis fünf Elemente auf einer Seite sind genug. So entsteht automatisch Ordnung auf einer Seite.
> Mehr dazu:
Robin Williams
Design & Typogfrafie für Dich. Die überraschend einfachen Gesetze guten Designs.
Addison Wesley 2008.
> Das nächste Mal:
Summertime III: Überraschend anders präsentieren
Alle Beiträge der Serie Summertime
Brauchen wir einen Marshallplan für die Printmedien?
Die Krise der Printmedien interessiert mich schon länger, in einer eigenen Serie war darüber auf K2 schon einmal ausführlich zu lesen („Gut oder gratis„). Letztens erschien in der Wochenzeitung „Die Zeit“ ein Beitrag, in dem Stephan Weichert und Leif Kramp von der Hochschule Hamburg gleich einen „Marshallplan“ zur Rettung der Zeitungsbranche forderten.
Das erinnert mich an einen ähnlichen Beitrag in der New York Times vom 28. Jänner 2009. Auch dort fand ein Printmedium prominente Autoren, um für finanzielle Unterstützungen zu werben. Was mich daran stört, ist doch das starke Eigeninteresse, für das hier das eigene Blatt instrumentalisiert wird. Und die verkürzte Argumentation: Die Krise der Printmedien wird gleichgesetzt mit einem Sterben des Qualitätsjournalismus. Das ist wohl doch zu einfach gedacht. Bei allem berechtigen Problembewusstsein: Qualitativ hochwertige Information ist auch im Internet möglich – und befruchtender Diskurs erst recht.
Der Beitrag zum Marshallplan ist natürlich trotzdem in der Online-Präsenz der Zeit zu finden – deren sich die Wochenzeitung ja ansonsten sehr rühmt.
Summertime bei K2
Mitten im Sommer ist die beste Zeit für neue Impulse. Das Daily Business ist ruhiger, das schafft freien Kopf für anderes. Daher gibt es bei K2 eine Sommer-Serie mit Anregungen für die tägliche Arbeit und das Finden neuer Wege.
Demnächst hier also kurze Anstöße zu:
Effizienter E-Mailen
Was Nicht-Grafiker über Grafik wissen sollten
Twitter for Beginners
Und einiges mehr.
Mit Profitext gewinnen
Auf der Website der Protext-Bewegung gibt es jetzt eine besondere Sommerlektüre zu gewinnen: „Das Schreibbuch – Das Handbuch für alle, die professionell schreiben“.
Bei K2 war hier schon über das Buch zu lesen. In kleinen Dosen portioniert finden sich darin viele brauchbare Tipps.
Also, ran an die Wörter.
Mehr zum Gewinnspiel:
„Mit Profitext gewinnen„