Twitter lässt sich aus sehr unterschiedlichen Gründen nutzen: Es ist ein Celebrity-Tool, wird von vielen Journalisten und Multiplikatoren genutzt und eignet sich gut für viel Informatives oder Witziges, das sich in dieser Kürze transportieren lässt.
Auch das Prinzip der Serendipity funktioniert bei Twitter erstaunlich gut. Wenn man den richtigen Twitterern folgt, filtert die Schwarmintelligenz aus den Weiten des Webs wirklich das, was interessant ist – und das oft rascher als herkömmliche Printmedien, klassische Suchmaschinen und auch Blogs.
Andererseits gilt aber auch: Twitter aktiv zu nutzen kostet Einiges an Zeit (die ich leider nicht immer so habe, wie es fein wäre). Armin Wolf twittert laut eigenen Angaben täglich eine dreiviertel Stunde – und hat es damit zum Top-Twitterer Österreichs geschafft: mit mehr als 65.000 Followern.
Aber wie startet man wirklich mit Twitter?
Zunächst der Einstieg: Unter http://twitter.com/ lässt sich einfach ein Account anlegen. Dann geht man auf die Suche nach Personen, die man gerne verfolgen möchte. Am besten beginnt man bei Menschen aus dem eigenen Umfeld oder auch bekannten Twitterern. Unter den Stichwörtern „Following“ und „Followers“ lässt es sich gut weiter suchenn und mit einem Klick auf das „Follow-Symbol“ ist man eingetragen. Eine umfangreichere Quelle zum Starten ist zum Beispiel auch Robert Scoble in Kalifornien, eine kompaktere Liste ist bei meinem Account zu finden.
Dann ist ein bisschen umsehen angesagt, bevor man mit den eigenen Tweets beginnt. Mit maximal 140 Zeichen zu Nützlichem und Alltäglichem, gerade auch zum Verbreiten von interessanten Links ist Twitter sehr praktisch. Bei allem Spaß aber nicht vergessen, dass die eigenen Kurznachrichten von jedem im Web gelesen werden können.
Rund um Twitter haben sich jede Menge nützliche und witzige Anwendungen entwickelt – vom TweetDeck bis wefollow, ein Art globales Directory für Twitter-User.
Bei Tweetdeck bringen unterschiedliche Spalten für Twitter-Kontakte oder die Ergebnisse von Suchanfragen Ordnung in die chaotische Twitter-Welt. Und es lassen sich Inhalte filtern – durch die Eingabe von „http“ lassen sich beispielsweise sämtliche Tweets nach Internetadressen durchsuchen.
Mit TwitterFeed kann man RSS-Feeds automatisch in einen Twitter-Account einbinden können. So bekommen Follower automatisch Updates zu neuen Blogeinträgen oder Artikeln.
TweetBeep checkt stündlich, ob ein bestimmter Suchbegriff (zum Beispiel Unternehmensname) in Tweets vorkommt und schickt Benachrichtigungen ganz ähnlich den Google Alerts.
Twazzup ist interessant für eine übersichtliche Realtime-Suche im Twitterversum. Hilfreich ist auch die Erweiterte Suche direkt auf der Twitter-Site.
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Ein Blog macht Pause
Im Juni 2005 startete mein Blog aus dem Interesse für ein neues Medium, seit Längerem ist nun schon Pause hier. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen poste ich nun auf der Facebook-Page des PR-Clusters. Blog-Beiträge gibt es dort unter dem Reiter Notizen – wir freuen uns über Besucher/innen und Beiträge.
Das Web – ein Wortmedium
Das Trend-Thema Bewegtbild mag davon ablenken, aber tatsächlich ist das Web ein textorientiertes Medium. Niemand hat das besser verstanden als Google – mit einer Suchseite frei von optischem Aufputz und vor allem mit den Google AdWords. Der Erfolg dieser reinen Textanzeigen lässt Banner-Kampagnen weit hinter sich.
Auch die Eyetracking-Studien des Poynter-Institutes belegen, dass eine Headline oft der erste Blickfang auf einer Website ist, noch vor einem Bild. Gerade für Marketing-Profis ist das oft schwer zu glauben. Die Prägung durch das traditionelle Verständnis der Print- und TV-Werbung ist so stark, dass sie stark in die Online-Welt hineinwirkt.
Grafische Elemente haben den Vorteil, dass sie mit wenigen Fixationen erfasst werden. Dennoch werden im Web weniger als die Hälfte der angebotenen Bilder auch angesehen, schreiben Jakob Nielsen und Kara Pernice in ihrem Buch „Eyetracking Web Usability“. Screen-Auswertungen mit der Augenkamera zeigen darin sehr eindrucksvoll, wie Besucher einem Hindernisrennen gleich mit ihren Blicken um die Fotos herum auf einer Website navigieren. Zu oft haben die Bilder für den User keinen Wert: Gerade bei kleineren Fotos braucht es zu viel Aufwand, den tatsächlichen Inhalt zu entschlüsseln. Typische generische Stock-Fotos wie eines Mannes vor dem Computer oder einer freundlichen Frau mit dem Headset werden daher komplett ignoriert.
Aber es gibt auch Fotos, die Aufmerksamkeit finden:
- Ungewohnte oder inhaltlich interessante Motive
- Bilder, die in direktem Konnex zum Inhalt stehen (das ist bei Printmedien nicht viel anders, war bei K2 schon zu lesen)
- Vor allem aber Bilder, die qualitativ hochwertig sind, ein eindeutiges Thema haben und einen hohen Kontrast aufweisen.
Meist ist ein gutes Foto in richtiger Größe besser als mehrere kleine und mittelmäßige. Soweit einige Ergebnisse aus dem neuen Buch von Nielsen und Pernice.
Ähnlich ist auch die Einschätzung von Web-Consultant Gerry Mc Govern. Seiner Meinung nach vermitteln viele Bilder auf einem Screen dem Besucher den Eindruck einer Anzeige, er will auf einer Website aber Information und nicht Werbung finden. Immer wieder zeigt sich bei Website-Projekten von Gerry Mc Govern, dass Werbebilder schlichtweg übersehen werden. So gab es auf einer Website einen Bildbanner zu einem Angebot, der 40 % des Platzes ausmachte. Zum selben Service gab es nach mehrmaligem Scrollen einen Textlink, der allerdings weit häufiger angeklickt wurde. Für die Besucher war es der schnellere Weg, weil der Banner länger zum vollen Download brauchte.
Gerry Mc Govern ist daher so etwas wie ein Prediger für guten Text auf Websites. Das heißt für ihn: Qualitätstexte so knapp wie möglich. In seinem neuen Buch The Stranger’s Long Neck“ schreibt er: „We are now told that content will be created for free by a bunch of enthusiastic amateurs. In certain cases this is true, in other cases not. It’s hard to see a bunch of enthusiastic amateurs producing animation fi lms of the same quality as Pixar’s“. Das Ergebnis im Web sind oft Seiten mit unrelevantem und ausuferndem Text, der es dem Besucher schwierig macht, die gewünschte Information zu finden: „Quality content does not increase just because you increase the amount of content created. It just becomes harder to find.“ Jeder hinzugefügte Inhalt beeinflusst die Qualität der Navigation, die Qualität der Suche und erhöht den Aufwand für das Content Management.
Tatsächlich kommt es im Web auf jedes einzelne Wort an, zumindest bei den Headlines. Die bereits erwähnten Eyetracking Studien von Pointer zeigen, dass Besucher die Headlines von links beginnend überfliegen. Wenn die ersten Begriffe einer Überschrift Interesse wecken, dann wird weitergelesen. Die ersten Wörter müssen richtige Eye-Catcher sein – „Sharp Headline Writing“ ist für das Poynter Institute daher entscheidend. Das gilt auch für die typischen Anreißer von News-Meldungen oder Intro-Absätze: Heatmaps zeigen, dass primär das linke Drittel überflogen wird.
> Mehr dazu:
Eyetracking-Studien des Pointer Institute
Headline-Tests von WhichTestWon
Buchauszug von Nielsen und Pernice (PDF)
Das Smartphone ändert das Handy-Profil
Die deutsche Variante der Kommunikationszeitung Horizont stellt in der aktuellen Ausgabe Nutzungszahlen zum mobilen Internet vor. Aus den Jahresvergleichen zwischen 2010 und 2011 lässt sich sehr gut ersehen, welche Zusatzfunktionen sich am Handy wirklich durchsetzen. Kamera und MP3-Player sind zwar nach wie vor wichtige Funktionen, werden jetzt aber seltener verwendet als noch im Frühjahr 2010: 18,6 % (= – 4,5 %) nutzen derzeit ihre Kamera häufig, 17,7 % (= -2,6%) den MP3-Player.
Stark am Vormarsch sind Internetsurfen mit 17,5 % (=+7,7 %) und E-Mail-Dienste mit 13,8 % (= +4,5 %). Eindeutig wichtigste Funktionen sind nach wie vor SMS/MMS mit 33,8 % (= -2,5 %) und der Organizer mit 33,8 % (= -0,6 %). Wer vom Handy E-Mails versendet, arbeitet offensichtlich weniger mit SMS.
Datenkrake Facebook
600 Millionen Menschen sind bereits auf Facebook, in zwei Jahren könnte es eine Milliarde sein, schreibt profil in der Cover-Story der heutigen Ausgabe. Hierzulande sind laut Social Media Radar Austria bereits 1,1 Millionen ÖsterreicherInnen aktiv.
Facebook kennt aber noch viel mehr. Ich war echt beklommen, als ich ein Einladungs-Mail an ein Nicht-Facebook-Mitglied sah: Unter der Einladung selbst waren da mehrere weitere Personen aufgelistet, die schon bei Facebook registriert sind. Die Vorschläge waren alle echte Treffer – und kamen aus unterschiedlichem beruflichem und privatem Kontext.
Ganz ohne eigenem Zutun ist man bei Facebook alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Das stimmt nachdenklich, ebenso wie viele andere Aktionen – das Mittracken von Mails, die über GMX versendet werden, oder das Scannen des eigenen Surfverhaltens durch Social Plugins. Nutzerdaten werden jetzt auch ohne Zustimmung an Partner wie Bing weitergegeben, ist in einer neuen Serie auf Futurezone.at zu „Inside Facebook“ zu lesen.
Aber es gibt Möglichkeiten einzugreifen: Das IT-Magazin c’t beschreibt in der ersten Ausgabe 2011 in einem eigenen FAQ-Artikel ausführlich, worauf zu achten ist und was man tun kann, um sich die gewünschte Privatsphäre zurückzuerobern.
Websites: Long Neck versus Long Tail
Seit Längerm hat uns die Theorie des Long Tails, also die große Breite an Nischenangeboten im Web, beschäftigt. Nun hat Web-Consultant Gerry McGovern sein neues Buch herausgebracht: „The Stranger’s Long Neck: How to Deliver What Your Customers Really Want Online“. Seine Botschaft ist: Unsere Aufmerksamkeit sollte bei den Top-Tasks einer Website liegen.
Die Besucher einer Website sind oft anonyme Fremde („Strangers“) für uns, dabei sind es echte Menschen, die wir kennen sollten. Genau diese Besucher haben lediglich ein kleines Set an Anliegen, das sie auf einer Website erledigen wollen – und das schnell und einfach.
Laut Gerry McGovern macht dieser Long Neck („Lange Nacken“) 5 % des Contents, aber 25 Prozent der Nachfrage aus. Ihm folgt der Body mit rund 35 % des Contents und rund 55 % der Nachfrage. Zuletzt kommt der Long Tail mit 60 % des Contents, der aber nur 20 % der Nachfrage ausmacht. Dieser „lange Schwanz“ ist das Problem: In dieser Dead Zone sammelt sich laut McGovern viel unnötiger und überholter Content, der vom Kern ablenkt und Gift für die ungeduldigen Besucher ist, die im Web ohnehin mit einer Überfülle an Informationsangeboten konfrontiert sind.
Meist arbeiten wir im Web nach der Methode Launch-and-Leave, sinnvoll ist aber das Prinzip eines permanentes Review-and-Remove. Unser Fokus sollten dabei die Tasks unser Besucher sein – und nicht der Content oder die Technologie. Die Kernfrage ist: Wie können wir den Besuchern der Website helfen, die Kernaufgaben rasch und einfach zu erledigen? Komplexe Websites sind dafür echte Hürden, daher ist Minimalismus für McGovern das wichtigste Prinzip. Die zentrale Entscheidung im Web Management sei nicht, welche Inhalte auf eine Site kommen, sondern welche gestrichen werden.
Der Ansatz des Buches ist interessant und im Hinblick auf meine eigenen Web-Erfahrungen großteils stimmig. Was mich bei solch Web-Gurus wie Gerry McGovern oder Jakob Nielsen stört, ist dieser einseitige Fokus auf die inhaltlichen und strukturellen Aspekte, den man ihren eigenen Websites deutlich ansieht. Usability und Inhalte möglich perfekt sein, aber optisch sind sie alles andere als eine Augenweide.
Ganz ehrlich: Ich mag Websites,
auf denen man sich einfach orientieren kann,
die interessante Texte haben UND
die auch gut aussehen.
Und das sehe ich nicht nur als persönliche Vorliebe. Eine gelungene visuelle Gestaltung ist einfach mehr als Nice-to-have. Sie ist im Web mein Schaufenster, mit dem ich meine Professionalität unterstreiche, meine Leistungen attraktiv darstelle und das Zurechtfinden für Besucher erleichtere.
Mehr dazu:
Website von Gerry McGovern zu: „The Stranger’s Long Neck: How to Deliver What Your Customers Really Want Online“
Europas PR-Branche und der Online-Optimismus
Vor einigen Tagen hat Prof. Ansgar Zerfaß die Ergebnisse des European Communications Monitors in Österreich vorgestellt – ein zeitlicher und regionaler Schnitt durch die PR- und Kommunikationslandschaft Europas.
Gerade beim allgemeinen Online-Optimismus ist die Studie auch selbstkritisch mit sich und der Branche. So gehen die Kommunikationsexperten dieses Kontinents konstant davon aus, dass alles rund um das Web rapide wächst, während die klassischen Tugenden wie die Medienarbeit zurückgehen werden. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: So nahm die Medienarbeit mit Print-Journalisten seit 2007 um 5,2 % zu statt um 9,5 % ab. Und die Bedeutung der Social Media stieg im selben Zeitraum nur um 15,2 % statt der erwarteten 41,4 %.
Mich erinnert das an die Medientage in der letzten Woche: Christopher Sima von United Internet Media war am Online-Day zum Thema „Digitale Markenführung“ auf der Bühne und schraubte die ganze aufgekratzte Social-Media-Stimmung mit einer simplen Beobachtung auf den Boden der Realität zurück: 90 % der Aufmerksamkeit wird heute für Social Media investiert, dabei entfallen auf diesen Bereich nur 5 bis 10 % des Budgets.
Ja, natürlich sind Social Media das Trend-Thema und wer sich heute nicht darauf einstellt, wird morgen keine brauchbare PR leisten können. Aber es ist ebenso wichtig, die klassische Kommunikationsarbeit weiterhin professionell zu betreiben. Über diese Instrumente zu reden ist zwar nicht mehr ganz so spannend, aber in gewissem Ausmaß ebenso wesentlich.
Denn die Hausaufgaben für die PR werden eher anspruchsvoller werden als bisher. Davon geht auch Kommunikationstheoretiker Christian Blümelhuber aus. In der aktuellen Kommunikationszeitung Horizont schreibt er: „PR wird es immer geben… Weichgespülte Lügen werden sofort durchschaut. Die PR muss die Minen entdecken und sich ihnen schnell, unkompliziert und ehrlich stellen.“
Mehr Information:
European Communication Monitor (PDF-Präsentation)
Welche Agenturen spielen in der Facebook-Liga?
Schon ein Monat Blog-Pause! Das liegt nicht nur an einem absoluten Offline-Urlaub, sondern auch an jeder Menge Projekte nach der Rückkehr ins Büro. Und so stand auch dieser Beitrag schon einige Tage im Kopf, bevor er seinen Weg auf diese Seite fand.
Bereits vor einer Woche war in der Kommunikationszeitung Horizont ein Ranking der „Top 10 Facebook-Seiten heimischer Agenturen“ zu lesen. Eine spannende Idee, aber letztendlich war gerade jene Agentur gut platziert, die per Foto auch mit ihrem Geschäftsführer abgebildet war. Ein einfaches Zählen der Likes mit einer verbalen Beschreibung des Engagements ist doch etwas wenig für ein aussagekräftiges Ranking. Und so wunderte ich mich doch über die Zusammenstellung: Da scheinen weder vi knallgrau noch ovos auf, und auch Liechteneckers nicht, die gemäß Likes und Engagement Fixstarter sein sollten (wahrscheinlich noch einige andere mehr).
Susanne Liechtenecker hat sich in ihrem Blog erst unlängst Gedanken darüber gemacht, wie man den Erfolg einer Facebook-Fanpage messen kann. Über Facebook-Anzeigen eine Relation zur Zielgruppe herzustellen, ist ein guter Input in ihrem Beitrag. Da wie dort zeigt sich: Es gibt viele Ansatzpunkte, aber die echten Instrumente und Indikatoren wollen wohl noch gefunden werden.
Noch etwas fiel mir auf: Die klassischen PR-Agenturen reklamieren zwar immer wieder für sich, kraft ihrer Content-Hoheit in der Facebook-Liga mitspielen zu wollen, ihr eigenes Engagement ist aber gering. So sind viele große Agenturen nur mit einer Alibi-Page oder erst gar nicht bei Facebook vertreten. Da wirkt es wenig glaubwürdig, sich als Facebook-Experte zu präsentieren, die österreichische PR-Branche hat hier (mit Ausnahme von Ed Wohlfahrt) definitiv Aufholbedarf.
5 Jahre am K2
So schnell übersieht man ein Jubiläum! Die Agentur läuft auf vollen Touren, die Zeit für das eigene Blog ist in diesem Jahr daher besonders knapp. Ganz nebenbei ging so der 9. Juni vorbei – der Tag, an dem ich 2005 den ersten Eintrag in meinem Blog verfasste.
363 Beiträge später ist aus einer spontanen Idee ein wichtiger Teil meines digitalen Lebens geworden. In den fünf Jahren am K2 ging mir weder die Luft noch das Themenangebot aus. Tatsächlich wird die Web-Kommunikation immer spannender, das Agentur-Blog ist eine gute Möglichkeit, um bei den Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben. Damit gilt noch heute, was mich von Beginn an zum Bloggen motivierte. Und interessant wird sein, wie Web 5.0 (oder was immer) im Jahre 2015 aussieht. Ob uns Twitter, Facebook, YouTube, klassische Blogs noch immer durchs Netz begleiten werden?
Old-School-Web ade
Femity verabschiedet sich, las ich vor einigen Tagen in der Betreffzeile eines Newsletters dieser Business-Community für Frauen. Warum das denn?, war ich momentan überrascht. Aber wann war ich eigentlich das letzte Mal dort aktiv? Ich konnte es nicht sagen.
„Lively Neighbourhoods“ ändern sich im Web permanent. So ist man einige Zeit lang in einem Netzwerk fast täglich aktiv und dann bloß sporadisch oder gar nicht mehr. Gestern tummelten sich alle noch bei Xing, heute hört man immer öfters Klagen über plumpe Selbstdarstellung sowie Beratungsdiebstahl und fragt sich, was man dort eigentlich noch finden möchte – abseits der nach wie vor praktischen Visitenkartenfunktion.
Momentan drängt es jeden zu Facebook. Gerade Jüngere verabschieden sich auch schon wieder von dort (zumindest wird das lautstark behauptet). Und jeder muss sich fragen, auf welche anderen Beschäftigungen er durch die viele zerronnene Zeit mit den Social Media eigentlich verzichten möchte. Viel zu selten wird diese Entscheidung bewusst getroffen, das Web lockt mit immer wieder neuen Pages und Links. Aber wer weiß, vielleicht steht am Ende dieser Entwicklung mit all ihren Hypes schließlich wieder das simple reale Leben da draußen?