Kundenmedien werden nach wie vor auf Papier gedruckt und durch Digitales maximal ergänzt. Das ist ein zentrales Ergebnis der Corporate Publishing Basisstudie, die in der deutschen Ausgabe 26/2010 der Kommunikationszeitung Horizont veröffentlicht wurde.
Demnach wollen nur 10 Prozent der befragten Unternehmen Budgets von klassischen zu digitalen Kundenmedien umschichten und nur 8 Prozent gehen davon aus, dass digitale Unternehmensmedien Printmedien in Zukunft ablösen werden. 44 Prozent sind jedoch davon überzeugt, dass sich digitale Angebote hervorragend zur Ergänzung von Printmedien eignen.
Die Ausgabe stellt auch einige interessante aktuelle Beispiele vor, z. B. das iPad-Kundenmagazin „Digital Auotmotive Space“ von VW.
Artikel von Alexandra Kropf
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Old-School-Web ade
Femity verabschiedet sich, las ich vor einigen Tagen in der Betreffzeile eines Newsletters dieser Business-Community für Frauen. Warum das denn?, war ich momentan überrascht. Aber wann war ich eigentlich das letzte Mal dort aktiv? Ich konnte es nicht sagen.
„Lively Neighbourhoods“ ändern sich im Web permanent. So ist man einige Zeit lang in einem Netzwerk fast täglich aktiv und dann bloß sporadisch oder gar nicht mehr. Gestern tummelten sich alle noch bei Xing, heute hört man immer öfters Klagen über plumpe Selbstdarstellung sowie Beratungsdiebstahl und fragt sich, was man dort eigentlich noch finden möchte – abseits der nach wie vor praktischen Visitenkartenfunktion.
Momentan drängt es jeden zu Facebook. Gerade Jüngere verabschieden sich auch schon wieder von dort (zumindest wird das lautstark behauptet). Und jeder muss sich fragen, auf welche anderen Beschäftigungen er durch die viele zerronnene Zeit mit den Social Media eigentlich verzichten möchte. Viel zu selten wird diese Entscheidung bewusst getroffen, das Web lockt mit immer wieder neuen Pages und Links. Aber wer weiß, vielleicht steht am Ende dieser Entwicklung mit all ihren Hypes schließlich wieder das simple reale Leben da draußen?
Weltmeisterschaft der Trittbrettfahrer
Am Freitag, 11. Juni 2010 startet die Fußball-WM in Südafrika, sogar der Kulturmontag auf ORF 1 ist schon im Fußballfieber. In der Werbung laufen bereits eine ganze Zeit lang Kampagnen zur WM. Im deutschen Horizont war jetzt zu lesen, welche Marken dabei besonders punkten: Eindeutig am meisten Aufmerksamkeit zog demnach Nutella auf sich: 23,1 Prozent der Befragten einer Umfrage des Link-Instituts ist diese Werbung aufgefallen. An zweiter Stelle liegt Bitburger mit 10,9 Prozent, Coca-Cola folgt mit 10,4 Prozent.
Sport-Großveranstaltungen sind immer auch eine Bühne für Trittbrettfahrer, die mit smartem Ambush-Marketing vom Kuchen mitnaschen. Volkswagen gelingt das wiederum sehr gut. Ebenso wie bei der EXPO in Shanghai ist der Konzern zwar nicht Sponsor, nützt das Ereignis aber geschickt aus. Das Ergebnis: 9,3 Prozent der von Link Befragten ist die WM-Kampagne von VW besonders aufgefallen.
Media Markt ist ebenso geschickt beim WM-Marketing und startete rechtzeitig vor Südafrika ein eigenes Online-Game. Dabei können Amateur-Kicker ihr Können als Goalkeeper unter Beweis stellen. Dazu gibt es auch eine Fanseite bei Facebook. Südafrika ist überhaupt die erste WM, bei der Social-Media eine große Rolle spielen werden – und Facebook liegt dabei unangefochten an der Spitze.
Montag ist Schontag
Der Anfang braucht etwas Anlauf, hören wir im „Ton des Monats“ der Audio-Journalistin Stefanie Pütz. Also eine Minute und 39 Sekunden für die Wortspende zum Tag investieren:
„Montag ist Schontag“ – Ton des Monats von Stefanie Pütz
Eine Zeitreise durch Deutschland
Dank der Vulkanwolke war ich letztens spontanerweise im Liegewagen quer durch Deutschland und bis nach Wien unterwegs. Statt 2 Stunden zu fliegen insgesamt 20 Stunden unterwegs zu sein, war nicht lustig, aber ich war froh, so doch in einem planbaren Zeitraum anzukommen.
Nur: Der direkte Vergleich zwischen Hin- und Rückreise war drastisch. Mit dem Zug reisen ist nicht nur um Einiges teurer als fliegen, sondern vor allem deutlich weniger komfortabel. Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn waren alle ausnehmend hilfsbereit. Doch alle Freundlichkeit nützt nichts bei der gebotenen Qualität des Liegewagens und des Services: Ein Schaffner betreute mehrere Wägen, gastronomische Versorgung war praktisch nicht vorhanden und in den engen, ruckelnden Abteilen war nicht wirklich an einen erholsamen Schlaf zu denken.
Am nächsten Tag im ICE sah die Welt schon weit freundlicher aus. Mit diesem Format und auf diesen Distanzen hat die Bahn wohl auch weiterhin Zukunft, die Übernachtzüge werden es wohl nur dann haben, wenn sich beim Mitbewerber Flugzeug Dramatisches ändert. Darüber können selbst die illusionistischten Anzeigen nicht hinwegtäuschen. Denn just im Bord-Magazin des ICE fiel mir eine Anzeige für Reisen im Liegewagen in die Hände.
Die hübsche Dame inmitten ihrer persilweißen Pölsterchen mag überall aufgenommen worden sein, nur nicht in einem echten Liegewagen. „Augen zu und da“ dichtete dazu ein nichtsahnender Texter als Headline und setzte im Copy-Text noch eines drauf: „Unterwegs schlafen, morgens ausgeschlafen ankommen und den Urlaub ab dem ersten Tag genießen.“ Ja, liebe Kreative, texten kann man viel, aber wer will es auch glauben, 0der nach dem ersten Versuch nochmals wagen?
Die wahre Pointe kam allerdings ein paar Seiten weiter im selben Bord-Magazin: Ein Beitrag über 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland zeigte nämlich mit einem Bild, wie es sich tatsächlich im Liegewagen reisen lässt. Allerdings war das Foto bereits im Jahr 1955 aufgenommen worden. 55 Jahre später ruckeln noch genau dieselben Liegewägen durch Deutschland und Österreich – inklusive ihren vergammelten Decken, wackeligen Leitern und altertümlichen Schaltern.
Diesseits der Trampelpfade – ungewöhnliche Werbe- und PR-Aktionen
Mit welchen ungewöhnlichen Aktionen macht man auf ein Unternehmen aufmerksam? PR-Doktor Kerstin Hoffmann sammelt dazu Ideen bei einer neuen Blogparade zum Thema:
„Diesseits der Trampelpfade – ungewöhnliche Werbe- und PR-Aktionen“. Ab heute bis 30. Juni 2010.
Ein Blog im EXPO-Fieber
Mein Blog macht (schon einige Zeit) und noch bis Mai EXPO-Shanghai-Pause. Bei der größten EXPO aller Zeiten hat alles eine andere Dimension. Österreich ist dort mit einer ziemlich beeindruckenden Multimedia-Präsentation vertreten – und ich mache dazu die Medienarbeit.
>> Mehr zur EXPO Shanghai 2010 gibt es zum Beispiel hier zu sehen:
Website des Österreich-Pavillons
Austrian Experiencing Pavillon (virtueller Österreich-Pavillon im Web)
„Making Of“-Clip der interaktiven Ausstellung
EXPO Shanghai Website
Social Media in österreichischen Unternehmen – das große Schweigen
Meta Communication International erhob, wie die österreichischen Unternehmen per Anfang März 2010 im Social Web präsent waren. Markant ist die große Dominanz von Red Bull. Auf Facebook hat der Konzern 2,4 Millionen Fans (exklusive spezieller Angebote wie Red Bull Air Race oder Red Bull Canada). Auf Platz zwei folgt mit großem Abstand Swarovski mit 276.000 Fans. Den dritten Platz belegen bwin und die Rewe Group mit jeweils rund 66.000 Fans.
Die weiteren österreichischen Unternehmen haben unisono unter 4.000 Fans bei Facebook – und sind damit in der selben Größenordnung wie die Linzer Institution Leberkas-Pepi. Was auch zeigt: Wer als kleines Unternehmen im Social Web vif ist, kann damit recht erfolgreich sein.
Eigene Blogs betreiben zum Beispiel Red Bull, Raiffeisen, bwin Interactive, mobilkom austria, Telekom Austria, AUA und Österreichische Post.
>> Mehr dazu:
Grafik mit kumulierten Userzahlen bei Facebook, Xing, YouTube, StudiVZ/MeinVZ, Twitter
93 % der E-Mails sind Spam & Co.
BarracudaLabs untersuchte das E-Mail-Aufkommen des Jahres 2009. Demnach bleibt das Thema Spam brisant: 92 % aller versandten Mails sind Spam und ein weiteres Prozent enthält Viren oder ist zweifelhaft. Die Inhalte bei Spam sind klar verteilt: Eindeutige Mehrheit mit 37 Prozent hat Viagra und andere pharmazeutische Erzeugnisse zum Thema, bei 20 Prozent geht es um das Thema Bildung und bei 13 Prozent um Schmuck. Gerade der letzte Bereich hat 2009 enorm zugenommen – das kann auch mit dem Anstieg des Goldpreises zusammenhängen.
Unterm Strich bleiben bei den E-Mails somit nur 7 Prozent, die man auch öffnen sollte. Und selbst unter diesen ist es nicht sinnvoll, alle zu lesen: Gehäufte CCs, unüberlegtes Weiterleiten, unvollständige Informationen, langwierige oder unverständliche Texte – die produktive Ausbeute ist enorm gering.
Aus dem Zeitsparer E-Mail ist damit ein großer Zeitfresser geworden, wie sich anhand eines einfachen Beispiels zeigen lässt. Jemand erhält und versendet pro Tag zum Beispiel 50 E-Mails. Das macht in einem Jahr 12.200 Nachrichten oder 50 Arbeitstage, die mit dem E-Mailen verbracht werden.
Mehr dazu:
Annual Report BarracudaLabs (PDF)
K2: Effizienter E-Mailen
E-Mail-Marketing in Zeiten des Social Webs
Die US-Organisation MarketingSherpa ist schon seit Langem internationaler Guru zum Thema E-Mail-Marketing. In München veranstaltete die Organisation soeben ein E-Mail Summit mit neuesten Trends zum Thema.
Mark Philipp von GermanWings zeigte sich dabei überzeugt: „Everybody is talking about social media, while e-mail marketing is still making all the sales.“
Auch wenn der Hype um das Social Web groß sein mag, ist das doch etwas überzeichnet. Gerade, wenn man sich die Entwicklung in den USA ansieht. Facebook hat dort Google im März 2010 schon einmal als meistbesuchte Website überholt. Mit standortbezogenen Angeboten ist in den USA bereits die nächste Generation an Diensten im Aufwind. „Macht im Internet hat eine kurze Halbwertszeit“, stellt dazu das Blog Off the Record fest.
Aktivitäten im Social Web lassen sich für Unternehmen nicht so ohne Weiteres in gesteigerte Umsatzzahlen umlegen, einige Befragungsergebnisse sind dennoch interessant. Die deutsche Wochenzeitung Horizont zitiert etwa in der Ausgabe vom 18. März 2010 eine Studie des Marketing-Unternehmens Hubspot. Demnach sagen 68 Prozent der US-Unternehmen, dass sie über Facebook Kunden gewonnen haben. McKinsey und Google haben erhoben, dass der Pro-Kopf-Umsatz von Unternehmen, die in Netzwerken überdurchschnittlich aktiv sind, deutlich höher ist als bei Händlern, die auf solchen Plattformen nicht aktiv sind. Und laut einer Erhebung von Razorfish haben 65 Prozent der Befragten ihre Meinung über eine Marke nach einer Begegnung mit ihr im Netz verändert.
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