Die besten E-Mailing-Tipps

Bei einem persönlichen Gespräch gibt es meist ein Wechselspiel zwischen Fragen und Antworten. Im Prinzip gilt das auch für ein Werbe-Mailing, das via E-Mail ausgesendet wird: Der Empfänger hat Fragen zu dem Angebot, die am besten direkt im E-Mailing beantwortet werden.
Diese unausgesprochenen Fragen können zum Beispiel lauten:

  • Wer schreibt mir?
  • Wie spricht mich der Absender an?
  • Wer hat unterschrieben?
  • Was bringt mir das?
  • Warum bekomme gerade ich diese Zusendung?
  • Habe ich dafür Bedarf?
  • Wie habe ich das bisher gelöst?
  • Welchen Vorteil bringt mir das Angebot?
  • Wer beweist mir das?
  • Welches Risiko habe ich?
  • Wie kann ich mehr über dieses Angebot erfahren?

Ein gelungenes E-Mailing führt den Empfänger geschickt durch den Text – und gibt dabei Antworten auf all diese typischen Fragen. So entsteht ein Dialog, an dessen Ende im Idealfall die gewünschte Reaktion steht.
Dieser Dialog umfasst 5 Elemente:

  1. Personalisierte Anrede
  2. Bedarf wecken
  3. Lösung präsentieren
  4. Nutzen verdeutlichen (statt reiner Werbebotschaften!)
  5. Zu einer Reaktion motivieren („Call for action“)

Der entscheidende Punkt dabei ist, es dem Kunden so einfach wie möglich zu machen. Denn Werbe-E-Mails sind keine erwünschte Post. Nur wenn der Empfänger rasch seinen Nutzen erkennt, wird das Angebot Erfolg haben.
Daneben gibt es eine Reihe weiterer entscheidender Faktoren – wie etwa den Versandzeitpunkt. Der E-Marketing-Anbieter dialog-Mail hat soeben eine neue Studie veröffentlicht, die diesen und andere Punkte untersucht.

Mehr dazu:
dialog-Mail Öffnungs-Report

30 Jahre Bestseller: Viele Buchstaben sagen mehr als ein Bild

Das Werbemagazin Bestseller feiert den 30. Geburtstag. Das Cover zum Jubiläumsheft kommt ganz ohne Bild aus – dafür mit einem Text, der einfach so dahingeschrieben wirkt. Ziemlich sicher gilt auch hier die Regel: Was einfach ist zu lesen, war schwierig zu schreiben. Dieser Text liest sich auf jeden Fall recht fein und macht Lust auf das Innere des Heftes, das natürlich auch jede Menge guter Bilder hat, wie die „prototypischen Werbefuzzis“ zu jedem Jahrzehnt von Andrea Maria Dusl.

Der Clou im Kreativprozess: Gib mir EIN Ziel

Letzte Woche besuchte ich ein Kreativ-Seminar bei Mario Pricken („Kribbeln im Kopf“). Ich erwarte mir jede Menge Kreativ-Techniken und bekomme zunächst: Ziele formulieren. Und das in verschärfter Form – nur EIN einziges Ziel für eine gesamte Kampagne, in EINEM einfachen Satz, mit EINER Single-Minded-Proposition.
Ja, nur eine Kernaussage, ist sich Mario Pricken sicher, denn nur mit dieser EINEN essenziellen Botschaft lässt sich im Kreativprozess die EINE Idee finden, die von den Kunden in Sekunden verstanden wird. Mehr Aufmerksamkeit gibt es meist nicht. Die Innenperspektive mit der gesamten Komplexität eines Unternehmens und seiner Produkte hat für externe Zielgruppen schlichtweg keine Relevanz.
Wir wenden diesen Ansatz im Seminar mehrmals an – und es zeigt sich: Das Material entwickelt sich tatsächlich in völlig andere Richtungen, je nachdem, wie wir das Ziel formulieren. Und überhaupt: Dieses hartnäckige Nachfragen, was wollen wir eigentlich wirklich erreichen und was ist unser Reason Why? – Dieser Prozess bringt einen ganz anderen Fokus zu Tage als das vordergründige Briefing.
War das alles, was wir im Seminar gelernt haben? Nein, wir haben auch mit unterschiedlichen Methoden ausprobiert, wie sich in einer halben Stunde unzählige Rohideen finden lassen – und werden daher die unsäglichen Brainstormings endgültig hinter uns lassen. Wie solche Kreativ-Sessions im Team funktionieren, sollte man am besten selbst ausprobieren.
> Mehr dazu:
Website von Mario Pricken

Websites: Long Neck versus Long Tail

Seit Längerm hat uns die Theorie des Long Tails, also die große Breite an Nischenangeboten im Web, beschäftigt. Nun hat Web-Consultant Gerry McGovern sein neues Buch herausgebracht: „The Stranger’s Long Neck: How to Deliver What Your Customers Really Want Online“. Seine Botschaft ist: Unsere Aufmerksamkeit sollte bei den Top-Tasks einer Website liegen.
Die Besucher einer Website sind oft anonyme Fremde („Strangers“) für uns, dabei sind es echte Menschen, die wir kennen sollten. Genau diese Besucher haben lediglich ein kleines Set an Anliegen, das sie auf einer Website erledigen wollen – und das schnell und einfach.
Laut Gerry McGovern macht dieser Long Neck („Lange Nacken“) 5 % des Contents, aber 25 Prozent der Nachfrage aus. Ihm folgt der Body mit rund 35 % des Contents und rund 55 % der Nachfrage. Zuletzt kommt der Long Tail mit 60 % des Contents, der aber nur 20 % der Nachfrage ausmacht. Dieser „lange Schwanz“ ist das Problem: In dieser Dead Zone sammelt sich laut McGovern viel unnötiger und überholter Content, der vom Kern ablenkt und Gift für die ungeduldigen Besucher  ist, die im Web ohnehin mit einer Überfülle an Informationsangeboten konfrontiert sind.
Meist arbeiten wir im Web nach der Methode  Launch-and-Leave, sinnvoll ist aber das Prinzip eines permanentes Review-and-Remove. Unser Fokus sollten dabei die Tasks unser Besucher sein – und nicht der Content oder die Technologie. Die Kernfrage ist: Wie können wir den Besuchern der Website helfen, die Kernaufgaben rasch und einfach zu erledigen? Komplexe Websites sind dafür echte Hürden, daher ist Minimalismus für McGovern das wichtigste Prinzip. Die zentrale Entscheidung im Web Management sei nicht, welche Inhalte auf eine Site kommen, sondern welche gestrichen werden.
Der Ansatz des Buches ist interessant und im Hinblick auf meine eigenen Web-Erfahrungen großteils stimmig. Was mich bei solch Web-Gurus wie Gerry McGovern oder Jakob Nielsen stört, ist dieser einseitige Fokus auf die inhaltlichen und strukturellen Aspekte, den man ihren eigenen Websites deutlich ansieht. Usability und Inhalte möglich perfekt sein, aber optisch sind sie alles andere als eine Augenweide.
Ganz ehrlich: Ich mag Websites,
auf denen man sich einfach orientieren kann,
die interessante Texte haben UND
die auch gut aussehen.
Und das sehe ich nicht nur als persönliche Vorliebe. Eine gelungene visuelle Gestaltung ist einfach mehr als Nice-to-have. Sie ist im Web mein Schaufenster, mit dem ich meine Professionalität unterstreiche, meine Leistungen attraktiv darstelle und das Zurechtfinden für Besucher erleichtere.
Mehr dazu:
Website von Gerry McGovern zu: „The Stranger’s Long Neck: How to Deliver What Your Customers Really Want Online“

Werbung, die wir lieber nicht erhalten

„Steuererklärung 2010“ las ich letztens auf einem Brief, der in seiner Optik an die Bank-Sendungen mit Pin-Codes erinnerte. Das klang nach Formalem und Unerfreulichem und wanderte ganz unten in meinen Poststapel. Beim späteren Öffnen stellte sich die vermeintliche Post vom Finanzamt dann als Mailing von Ford heraus. Mit fraglichem Unterhaltungswert wurde mir da ein Leasingbescheid  ausgestellt.
Bei einem genaueren Blick auf den Umschlag fiel mir nun auf, dass keinerlei öffentliches Logo darauf zu sehen war und im Adress-Fenster wurde „Ford Infocenter“ als Absender geführt. Nur, die Gesamtanmutung ging bewusst in eine andere Richtung, solch kleine Informationen nimmt man beim flüchtigen Sichten nicht auf.
Ich bin mir sicher, dass dieses Mailing eine hohe Öffnungsquote hatte. Post vom Finanzamt müssen wir öffnen, aber wir tun es nur ungern, daher kann solch ein Täuschungsmanöver nur mäßig erfolgreich sein. Ich fand mich auf jeden Fall kaum zu einer Reaktion motiviert.

Schreibtisch und Medium

Einen Blick in die Büros österreichischer Medienmacher wirft das Special von trend und Bestseller zu den Medientagen. Vielerorts sind die Schreibtische genau so, wie man sie sich gemeinhin vorstellt: mit reichlich Papier inkl. Belegexemplaren der eigenen und fremden Produkte. Auch die klassischen Unterschriftenmappen sind da zu erspähen und natürlich Computer – vor gar nicht so wenigen Jahren waren sie auf Top-Management-Ebene noch keine Selbstverständlichkeit.
Doch ein Büro ist anders: profil-Herausgeber Christian Rainer sitzt an einem runden Tisch mit Eames-Chair und ganz ohne Papier, keine ausgedruckten Unterlagen, keine Post Its. Gearbeitet wird ausschließlich auf dem MacBook. Also ist es doch möglich: das papierlose Büro. Hut ab, davon bin ich weit entfernt, trotz zwei Monitoren, die das Hin- und Herswitchen zwischen verschiedenen Dokumenten und Programmen erleichtern.

Europas PR-Branche und der Online-Optimismus

Vor einigen Tagen hat Prof. Ansgar Zerfaß die Ergebnisse des European Communications Monitors in Österreich vorgestellt – ein zeitlicher und regionaler Schnitt durch die PR- und Kommunikationslandschaft Europas.
Gerade beim allgemeinen Online-Optimismus ist die Studie auch selbstkritisch mit sich und der Branche. So gehen die Kommunikationsexperten dieses Kontinents konstant davon aus, dass alles rund um das Web rapide wächst, während die klassischen Tugenden wie die Medienarbeit zurückgehen werden. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: So nahm die Medienarbeit mit Print-Journalisten seit 2007 um 5,2 % zu statt um 9,5 % ab. Und die Bedeutung der Social Media stieg im selben Zeitraum nur um 15,2 % statt der erwarteten 41,4 %.
Mich erinnert das an die Medientage in der letzten Woche: Christopher Sima von United Internet Media  war am Online-Day zum Thema „Digitale Markenführung“ auf der Bühne und schraubte die ganze aufgekratzte Social-Media-Stimmung mit einer simplen Beobachtung auf den Boden der Realität zurück: 90 % der Aufmerksamkeit wird heute für Social Media investiert, dabei entfallen auf diesen Bereich nur 5 bis 10 % des Budgets.
Ja, natürlich sind Social Media das Trend-Thema und wer sich heute nicht darauf einstellt, wird morgen keine brauchbare PR leisten können. Aber es ist ebenso wichtig, die klassische Kommunikationsarbeit weiterhin professionell zu betreiben.  Über diese Instrumente zu reden ist zwar nicht mehr ganz so spannend, aber in gewissem Ausmaß ebenso wesentlich.
Denn die Hausaufgaben für die PR werden eher anspruchsvoller werden als bisher. Davon geht auch Kommunikationstheoretiker Christian Blümelhuber aus. In der aktuellen Kommunikationszeitung Horizont schreibt er: „PR wird es immer geben… Weichgespülte Lügen werden sofort durchschaut. Die PR muss die Minen entdecken und sich ihnen schnell, unkompliziert und ehrlich stellen.“
Mehr Information:
European Communication Monitor (PDF-Präsentation)

Welche Agenturen spielen in der Facebook-Liga?

Schon ein Monat Blog-Pause! Das liegt nicht nur an einem absoluten Offline-Urlaub, sondern auch an jeder Menge Projekte nach der Rückkehr ins Büro. Und so stand auch dieser Beitrag schon einige Tage im Kopf, bevor er seinen Weg auf diese Seite fand.
Bereits vor einer Woche war in der Kommunikationszeitung Horizont ein Ranking der „Top 10 Facebook-Seiten heimischer Agenturen“ zu lesen. Eine spannende Idee, aber letztendlich war gerade jene Agentur gut platziert, die per Foto auch mit ihrem Geschäftsführer abgebildet war. Ein einfaches Zählen der Likes mit einer verbalen Beschreibung des Engagements ist doch etwas wenig für ein aussagekräftiges Ranking. Und so wunderte ich mich doch über die Zusammenstellung: Da scheinen weder vi knallgrau noch ovos auf, und auch Liechteneckers nicht, die gemäß Likes und Engagement Fixstarter sein sollten (wahrscheinlich noch einige andere mehr).
Susanne Liechtenecker hat sich in ihrem Blog erst unlängst Gedanken darüber gemacht, wie man den Erfolg einer Facebook-Fanpage messen kann. Über Facebook-Anzeigen eine Relation zur Zielgruppe herzustellen, ist ein guter Input in ihrem Beitrag. Da wie dort zeigt sich: Es gibt viele Ansatzpunkte, aber die echten Instrumente und Indikatoren wollen wohl noch gefunden werden.
Noch etwas fiel mir auf:  Die klassischen PR-Agenturen reklamieren zwar immer wieder für sich, kraft ihrer Content-Hoheit in der Facebook-Liga mitspielen zu wollen, ihr eigenes Engagement ist aber gering. So sind viele große Agenturen nur mit einer Alibi-Page oder erst gar nicht bei Facebook vertreten. Da wirkt es wenig glaubwürdig, sich als Facebook-Experte zu präsentieren, die österreichische PR-Branche hat hier (mit Ausnahme von Ed Wohlfahrt) definitiv Aufholbedarf.

Der erste Eindruck

Eine Bekannte von mir war zum Start ihres Unternehmens auf der Suche nach einem grafischen Auftritt und dachte sich bei einem empfohlenen Werbeberater in guten Händen. Zum ersten gemeinsamen Gespräch kam dieser auch gleich mit vollen Händen. Da lag schon ein Konzeptpapier mit vielen trefflichen Überlegungen am Tisch: zur eigenen Position in fünf Jahren, zu Empfehlungen im Kundendialog und vielem mehr.
Allein: Die Freude an all den Mühen war gering. Denn erstens war all das überhaupt nicht ihr Anliegen gewesen: Sie wollte zunächst schlichtweg grafische Basics. Und zweitens hatte ihr der Berater ja noch gar nicht zugehört. Quasi auf Blindflug hatte er sich vieles einfallen lassen (oder von einem vorhandenen Konzept übernommen). So gut all das vielleicht gemeint war, es war doch eine völlige Themenverfehlung, die sich klar nachteilig auswirkte: Nach diesem ersten Eindruck entschied die Jungunternehmerin, sich doch nach einem anderen Anbieter umzusehen.
Eine einfache Begebenheit, aus der sich so Manches erschließen lässt: Ohne Briefinggespräch lässt sich keine treffende Lösung entwickeln. Und dem Kunden zunächst einmal zuzuhören ist eine echte Tugend, gerade für Berater. Die richtigen Lösungen kennt man nicht im Vorhinein – und oft nicht einmal direkt nach einem Gespräch. Im Endeffekt macht es sich für alle bezahlt,  überlegt eine eigene Lösung entwickeln, als die übliche  Standardlösung zu präsentieren.

5 Jahre am K2

So schnell übersieht man ein Jubiläum! Die Agentur läuft auf vollen Touren, die Zeit für das eigene Blog ist in diesem Jahr daher besonders knapp. Ganz nebenbei ging so der 9. Juni vorbei – der Tag, an dem ich 2005 den ersten Eintrag in meinem Blog verfasste.
363 Beiträge später ist aus einer spontanen Idee ein wichtiger Teil meines digitalen Lebens geworden. In den fünf Jahren am K2 ging mir weder die Luft noch das Themenangebot aus. Tatsächlich wird die Web-Kommunikation immer spannender, das Agentur-Blog ist eine gute Möglichkeit, um bei den Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben. Damit gilt noch heute, was mich von Beginn an zum Bloggen motivierte. Und interessant wird sein, wie Web 5.0 (oder was immer) im Jahre 2015 aussieht. Ob uns Twitter, Facebook, YouTube, klassische Blogs noch immer durchs Netz begleiten werden?