Der erste Eindruck

Eine Bekannte von mir war zum Start ihres Unternehmens auf der Suche nach einem grafischen Auftritt und dachte sich bei einem empfohlenen Werbeberater in guten Händen. Zum ersten gemeinsamen Gespräch kam dieser auch gleich mit vollen Händen. Da lag schon ein Konzeptpapier mit vielen trefflichen Überlegungen am Tisch: zur eigenen Position in fünf Jahren, zu Empfehlungen im Kundendialog und vielem mehr.
Allein: Die Freude an all den Mühen war gering. Denn erstens war all das überhaupt nicht ihr Anliegen gewesen: Sie wollte zunächst schlichtweg grafische Basics. Und zweitens hatte ihr der Berater ja noch gar nicht zugehört. Quasi auf Blindflug hatte er sich vieles einfallen lassen (oder von einem vorhandenen Konzept übernommen). So gut all das vielleicht gemeint war, es war doch eine völlige Themenverfehlung, die sich klar nachteilig auswirkte: Nach diesem ersten Eindruck entschied die Jungunternehmerin, sich doch nach einem anderen Anbieter umzusehen.
Eine einfache Begebenheit, aus der sich so Manches erschließen lässt: Ohne Briefinggespräch lässt sich keine treffende Lösung entwickeln. Und dem Kunden zunächst einmal zuzuhören ist eine echte Tugend, gerade für Berater. Die richtigen Lösungen kennt man nicht im Vorhinein – und oft nicht einmal direkt nach einem Gespräch. Im Endeffekt macht es sich für alle bezahlt,  überlegt eine eigene Lösung entwickeln, als die übliche  Standardlösung zu präsentieren.

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