Unwort des Jahres: Der Ätschpeck muss weg

Wissenschafter der Grazer Uni küren seit Jahren das Unwort des Jahres. Dieses Mal fiel die Wahl auf eine Kreation aus der Werbung von Telering: Der Begriff „Ätschpeck“ werde als aggressiv und herabwürdigend empfunden, war die Begründung.
Der Unspruch des Jahres stammt aus der politischen Werbung: „Daham statt Islam“ aus der Wahlwerbung der FPÖ machte hier das Rennen.
Aus der Welt der Politik kommt auch das Wort des Jahres: Penthouse-Sozialismus. Zum Spruch des Jahres wurde „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl“ gewählt.
-> Website der Fachjury am Institut für Germanistik der Universität Graz: Hier finden sich auch die Vorgänger der prämierten Wörter und Sprüche.

Warum blogge ich?

PR-Blogger Klaus Eck hat sich das vor einiger Zeit gefragt und gleich ein ganzes Blog Mission Statement verfasst. Das hat auch mich dazu inspiriert, darüber nachzudenken, was mich zum Bloggen treibt.
Das vorläufige Ergebnis in 4 Punkten:
1.
Am Anfang standen Neugierde und Spaß im Vordergrund. Mich interessierte, wie Bloggen funktioniert. Wie macht man das? Worüber schreibt man? Was wird von anderen gelesen? Durch Ausprobieren lernt man am besten und so ging’s rasch los.
2.
Web 2.0 ist das Zukunfts-Thema für die PR (und deshalb finde ich die beruflichen Perspektiven für meine Branche auch besonders spannend). Ebenso wie ich das Geschehen in den klassischen Medien aufmerksam verfolge, möchte ich daher bei den neuen Kommunikationsformen am Ball bleiben. Wer selber bloggt, verfolgt weit aufmerksamer, was sich in der Blogosphere tut. Und signalisiert gleichzeitig seinem Umfeld, die Themen der Zeit nicht zu verschlafen.
3.
Mein Blog wird von weit mehr Besuchern gelesen als meine Agentur-Website. Es ist damit ein wichtiges Instrument für mein digitales Reputation Management.
4.
Mein Blog ist schließlich auch ein Notizbuch für mich. Ich greife hier relevante Themen für meine Tätigkeit auf, die mir in meiner täglichen Arbeit oder in Blogs und anderen Medien unterkommen. Mein Blog selektiert die Fülle an Informationen und hilft mir zugleich, Inhalte strukturiert aufzuarbeiten: Beim Schreiben eines Blog-Beitrags merkt man sich weit mehr als beim bloßen Lesen eines Beitrags.

Was wünschen wir uns zu Weihnachten?

So legt man eine falsche Fährte: In den nächsten Zeilen geht’s nämlich nicht um eine Hitliste der Geschenke, sondern schlichtweg darum, mit welchen Grußformeln wir uns zur Weihnachtszeit beglücken.
In den USA hat in Zeiten der Political Correctness „Merry Christmas“ zugunsten von religiös unverfänglichen „Holiday Greetings“ abgedankt (Eintrag auf diesem Blog). (Übrigens: In Großbritannien verbieten heuer angeblich drei Viertel der Arbeitgeber ihren Mitarbeitern, das Büro weihnachtlich zu dekorieren, um andersgläubige Kollegen nicht zu verletzen.)
Mir flatterte dieser Tage der E-Mail-Newsletter von SAP ins Postfach, der mir salbungsvoll „gesegnete Weihnachten“ wünschte. SAP mag eine segensreiche Erfindung sein, aber dieser Gruß passte für mich in diesem Kontext nicht.
PS: Weihnachten ist für Texter und Kreative eine besonders harte Nuss: Das Thema ist alle Jahre wieder das gleiche, die Realität passt immer weniger mit dem ursprünglichen Inhalt zusammen und dennoch soll jedes Mal wieder eine neue kreative Idee gefunden werden, die Weihnachtsfetischisten ebenso anspricht wie kritische Festgenossen.

Neuer Corporate Evangelist für Microsoft

Der IT-Journalist und Blogger Jon Udell wird Corporate Evangelist bei Microsoft – und beerbt damit Robert Scoble, Buchautor von „Naked Conversations“.
In seinem Blog InfoWorld interviewt sich Udell selbst und begründet seine Entscheidung wie folgt:
„We face some really serious challenges. The only way we’re going to be able to tackle them is to figure out how to work together in shared information spaces. I’ve chosen to align myself with Microsoft because I think it has the scale, the resources, and the business incentive to help me empower a lot of people to learn how to do that.“
Das lass ich jetzt einfach so stehen…

Adbusters: hinter der Fassade der Werbung

Die Media Foundation aus Kanada schaut hinter die Fassade der Werbung und nützt im Magazin Adbusters deren eigene Methoden für eine pointierte Kritik: Da saugen Babys bereits mit der Muttermilch Marken-Fetischismus ein und die Umwelt ist vollgepflastert mit Marken-Bildern.
Tatsächlich lohnt es sich zu fragen: Was bewirkt das, wenn wir tagtäglich in Radio, TV, Internet, Zeitungen usw. unzähligen Werbebotschaften (= Imperativen zum Kauf) ausgesetzt sind? Wir definieren uns zunehmend über unseren Konsum. Gerade in der Zeit vor Weihnachten wird das auf eine extreme Spitze getrieben: Wenn zum stillsten Fest des Jahres Espresso-Maschine, neuestes Handy und Multimedia-PC unterm Christbaum liegen müssen, dann läuft irgendetwas ziemlich verkehrt.
Die Media Foundation setzt dem konkrete Aktionen entgegen: wie z.B. den „Buy Nothing Day“ und die „TV Turnoff Week„.

Web-Blase 2.0

OpenBC/Xing geht noch heuer an die Börse und wird damit Indikator, ob wir einen zweiten Höhenflug der New Economy erleben. Erstaunlich: Erneut errechnen sich Unternehmenswerte mehr aus spekulativen Annahmen und weniger auf Basis realer Fakten.

Hinzu kommt ein spezifisches Problem in Zeiten von Web 2.0: Das Prinzip LOW (let others work) erweist sich beim Thema Urheberrechte als echte Keule: Von Texten über Fotos bis zu Videos wird im Netz ohne Grenzen geklaut und kopiert. Ich bin überzeugt: Dieses Problem kann kein Anbieter im Web in den Griff bekommen. Die Rechtsanwälte können sich über Arbeit und Klagen ohne Ende freuen!

Mehr dazu beim PR-Blogger

Multimedia-Labor zu Hause

Die Allensbacher Computer- und Technik-Analyse (ACTA) hat wieder den Einsatz des Computers in Deutschland untersucht (in Österreich wird es nicht viel anders sein). Interessant:

– Fast jeder zweite Haushalt hat bereits einen Breitband-Zugang.
– Dadurch nehmen auch die Multimedia-Anwendungen zu: Wurde der Computer bisher vor allem für klassische Office-Anwendungen genutzt, so findet er jetzt zunehmend Einsatz zum Speichern, Verwalten und Bearbeiten von Fotos sowie von Video- oder Musikdateien.
– Für Weblog-Nutzer ist das Internet bei weitem die wichtigste Quelle für Informationen zum aktuellen Geschehen.

Mehr dazu auch beim Basic Thinking Blog.

Was sich Journalisten wünschen: Pressearbeit ohne Werbe-Overkill

Studien zu den Bedürfnissen von Journalisten lese ich immer besonders aufmerksam. Eben hat die Wochenzeitung Horizont eine Befragung der österreichischen Agenturen Dr. Hansjörg Wachta und GOpro!creative veröffentlicht:

– Pressetexte sind oft zu werblich formuliert (finden 70,3 % der Befragten).

– Die wichtigsten Informations-Quellen für Journalisten sind Presseaussendungen (95,6 %), Internet (92,3 %) und persönliche Kontakte (85,7 %).

– 60 % erhalten pro Tag zwischen 30 und 100 E-Mails.

– 58,2 % wünschen sich Bilder ohne werbliche Motive. Die wichtigsten Störfaktoren sind fehlende Copryright-Angaben, zu große Attachments oder technische Mängel der Fotos.