300 Werbeprofis diskutierten beim deutschen Werbekongress dwk 2007 über die Entwicklung der Medienbranche und die Chancen der Digitalisierung. Die Experten waren sich über vieles einig, was wir ohnehin jeden Tag erleben: „Reale und virtuelle Welt wachsen immer mehr zusammen.“
So mancher TV-Vertreter versprühte allerdings Optimismus, den ich nicht teilen kann. So zeigen Zahlen zur Mediennutzung etwa eindeutig, dass die Zeit im Internet großteils auf Kosten des Fernsehens geht. Dennoch hält Andrea Malgara, Geschäftsführer SevenOne Media GmbH, die Rolle des Fernsehens nicht für gefährdet: „Das Fernsehen bleibt auch künftig unersetzlich, denn es bietet Familien die wichtige Möglichkeit, sich einmal am Tage quasi am Kamin zu treffen.“
Interessant die Position des Trendforschers Andreas Steinle vom Hamburger Zukunftsinstitut: „Geist ist geil – nicht Geiz ist geil“. Menschen würden „lernen, wissen und sich vernetzen“. Steinle: „Vor uns liegt ein hyper-moralisches Zeitalter. Ein Megatrend ist die Neo-Ökologie, die Menschen werden sinnvoller konsumieren.“ Das Internet werde die Menschen zu neuem sozialen Verhalten führen, zu neuem Einkaufsverhalten, bei dem mobile Medien wie das Handy eine große Rolle spielen.
Quelle: prportal.de
Artikel von Alexandra Kropf
Page 25 of 40
Second Life: Nur ein Hype?
Über Second Life schreibt zur Zeit jeder und fast jeder, der zeitgemäß sein will, ist schon präsent. Was sich Unternehmen für ihren Markenwert davon erhoffen, erzählt z. B. ein Vertreter der Agentur Text 100 in einer Präsentation auf YouTube.
Alles nur ein Hype, ist die Conclusio eines Berichts im PR-Portal: Zwar haben sich laut einer Erhebung von ComScore bereits sechs Mio. Personen in Second Life registriert, täglich aktiv sind jedoch nur zwischen 20.000 bis 35.000 Nutzer. Die bevölkerungsreichste Nation in der Parallelwelt sind übrigens die Deutschen. Nur 16 Prozent stammen aus den USA.
Corporate Social Responsibility: Worte reichen nicht
Corporate Social Responsibility – so viel wird davon geredet. Und was passiert in der Praxis? Der Unfall in einer Textilfabrik in Bangladesch zeigt, wie sehr das Thema uns betrifft: Was weit weg günstig und zu unfairen Bedingungen produziert wird, liegt häufig wenig später in unseren Kleiderkästen.
Vor zwei Jahren im April stürzte eine Fabrik in der Stadt Savar ein, weil Sicherheitsvorkehrungen und Bauvorschriften nicht eingehalten wurden, – 64 ArbeiterInnen starben. Nach langen Verhandlungen wurde im April 2007 mit Zahlungen aus dem Entschädigungsfonds an die Opfer begonnen. Hauptinitiator des Entschädigungsfonds ist das spanische Unternehmen Inditex/Zara, das 2.238 Euro an den Fond überwiesen hat. Insgesamt stellt Inditex/Zara 44.750 Euro für die Entschädigung der Opfer zur Verfügung. Neben Inditex/Zara kündigten KarstadtQuelle (Deutschland), New Wave Group (Schweden), Scapino (Holland) und Solo Invest (Frankreich) eine finanzielle Beteiligung an dem Fonds an. Um die ArbeiterInnen für ihren ausfallenden Lohn angemessen entschädigen zu können, sollen in den Fonds insgesamt 533.323 Euro eingezahlt werden.
Nicht alle Unternehmen, die von der Fabrik Produkte bezogen haben, sind bereit, für die Entschädigung der Opfer aufzukommen. Carrefour (Frankreich), Cotton Group (Belgien), New Yorker, Steilmann, Kirsten Mode und Bluhmod (Deutschland) weigern sich weiterhin, Entschädigungszahlungen zu leisten.
Link: Unterstützungs-Email für die Anliegen der ArbeiterInnen
Das Beste vom Besten
Der Superlativ von „gut“ ist in der Werbesprache angesagt. Vielleicht ist es nur eine subjektive Einschätzung, aber vielleicht erleben wir nach dem Geiz ein Revival des Besten?
Bei der Tageszeitung Österreich ist man besonders verliebt in dieses kleine feine Wort. Die Neue Kochbuch-Serie schöpft aus dem Vollen: Da werden die BESTEN Rezepte der BESTEN Köche Österreichs ausgelobt. Auch auf dem Cover ist man nicht sparsam: „BEST OF Österreich. Die BESTEN Desserts“, werden da versprochen.
Und der Klassiker zum Besten? Das Beste aus Reader’s Digest.
Zum Schluss noch eine Anekdote von der Straße der Schneider aus New York:
„Bester Schneider der Stadt“ prangt im Fenster des Ersten.
„Bester Schneider der Ostküste“ prangt im Fenster des Zweiten.
„Bester Schneider der USA“ prangt im Fenster des Dritten.
„Bester Schneider der Welt“ prangt im Fenster des Vierten.
Der Fünfte wirbt: „Bester Schneider der Straße.“
3. Business Blog Karneval: Erfolgreich mit Neuen Medien
Nach den Themen Akquise und Pressearbeit startet nun der 3. Business Blog Karneval im deutschen Sprachraum: Thomas Kilian startet ihn zum Thema: „Erfolgreich mit Neuen Medien – Wie Internet und Web 2.0 das Business revolutionieren“.
Er schreibt dazu: „Die Neuen Medien verändern unser Leben; den Alltag, die Art und Weise, Geschäfte zu machen. Einige mögliche Fragestellungen, die sich aus dem Thema ergeben:
Wie können Unternehmen das Internet erfolgreich für sich nutzen?
In welchen Bereichen bringen die Neuen Medien einen echten Mehrwert fürs Business oder die Gesellschaft?
Ist Web 2.0 nur ein kurzzeitiges Modewort oder welche Vorteile bietet das Mitmach-Internet wirklich?“
Das kann spannend werden.
Mehr beim Blog Neukunden-Magnet von Thomas Kilian
Studie Online-Beiträge versus Print-Artikel
Das Poynter-Institute in Florida untersuchte mit Eyetracking-Studien das Leseverhalten von Online- und Print-Artikeln.
Die wichtigsten Ergebnisse:
– Online- und Print-Artikel werden gleichermaßen aufmerksam gelesen.
– Es gibt 2 Arten des Lesens: Methodisches Lesen oder „Scannen“.
– Begleitende Elemente wie Info-Kästen, Q&As etc. verbessern das Verständnis eines Textes sehr.
– Am besten kommen „dokumentarische“ Fotos von Personen in Aktion an – Studio-Aufnahmen weit weniger.
– Große Headlines und Fotos erhalten in Print-Medien deutlich mehr Aufmerksamkeit. Online achten die Leser mehr die Navigationsleiste und Teaser-Texte.
Mehr dazu unter Eyetrack 07
Gratis Kampagnen in Zeiten der Mitmach-Gesellschaft
Web 2.0 ist mituner AAL-glatt („andere arbeiten lassen“). Auf der Website Brickfish dürfen User jetzt Marketingkampagnen konzipieren, Produkte designen und vieles mehr, was Marken nach vorne bringen soll.
Für das Design eines T-Shirts winkt derzeit 1 (!) T-Shirt als Preis. Und ich frage mich, wie lange die Mitmach-Motivation noch ausreicht, um gratis zu arbeiten, sodass andere damit gutes Geld verdienen???
Neues Magazin für Business Women
Schön, wenn kleinere Verlage mit erfolgsversprechenden Ideen auf den Markt kommen: Der Verlag von Barbara Mucha lancierte diese Woche „Österreichs Wirtschaftsmagazin für Frauen“: Austrian Business Woman.
Die Zeitschrift mit einem Layout nach Format-Strickmuster soll ab jetzt monatlich erscheinen, Website gibt’s (noch) keine.
Suche im Internet: Alternativen zu Google
Was tun, wenn Google beim Suchen im Internet kein brauchbares Ergebnis hilft? Bei der Suche nach Produkten kommt das z. B. öfters vor: Da kommen zuerst reihenweise Ergebnisse von suchmaschinenoptimierten Web-Shops, aber keine brauchbaren Produkt-Infos. Oft kaum bekannt, liefern alternative Search-Tools manchmal bessere Treffer.
Die Zeitschrift Tomorrow hat sich daher nach Alternativen zu Google umgesehen. Mit anderen Zugängen zum Thema Finden gibt es brauchbare Ausweichmöglichkeiten:
www.chacha.com
Hier helfen reale Personen als Guides bei der Suche. In eine Art Instant-Messaging-Feld tippt man auf Englisch seine Frage. Interessanterweise finden die Guides auch brauchbare Ergebnisse deutscher Websites – alle Suche-Sessions werden gespeichert und gereiht, dadurch sollen die Ergebnisse immer besser werden.
Bei Social-Bookmarking-Portalen kann man die Lieblings-Links anderer User ansehen:
http://del.icio.us
www.furl.net
www.stumbleupon.com
www.alltagz.de (auf Deutsch, noch recht leer?)
www.mister-wong.de (ebenfalls auf Deutsch, hier fand ich mehr)
search.wikia.com
Bei der neuen Wikia-Search bestimmen die Nutzer die Platzierung der Suchergebnisse. Derzeit noch im Aufbau.
Auf das Finden bestimmter Dateitypen konzentrieren sich Spezial-Suchmaschinen:
www.seeqpod.com (Musik)
www.findsounds.com (Sounds und Instrumentalmusik)
www.dabble.com (Videos)
www.picsearch.de (Bilder)
Semantische Suchmaschinen verstehen die natürliche Sprache:
www.hakia.com (in Zusammenarbeit mit ask.com; zur Zeit Beta-Version; witziges Motto: „You should never search after searching.“)
www.powerset.com (Silicon-Valley-Unternehmen noch im Aufbau)
Fazit: Google ist nach wie vor die erste Wahl. Bei wenig brauchbaren Ergebnissen lohnt es sich bei anderen Anbietern vorbeizuschauen, die oft aber sehr auf Web 2.0-Themen fokussiert sind.
Interessantes zu Corporate Blogs
Klaus Eck ist mit seinem PR-Blogger Autor eines der interessantesten Blogs der PR-Szene, nun hat er auch ein Buch zum Thema Corporate Blogs verfasst.
Zum Lesen bin ich selbst noch nicht gekommen, Jörg Petermann macht in seinem Blog „Einfach Persönlich“ aber viel Lust darauf: Ein dreiteiliges Autoren-Gespräch bringt Autor und Buch näher. Im Interview erzählt Klaus Eck, dass
– Bloggen mehr bringen kann als „Verbands-Netzwerken“,
– Unternehmen und PR nach wie vor mit dem Kontrollverlust in Zeiten von Web 2.0 kämpfen
– der Aufbau eines Blogs während einer Krise meist zu spät kommt
– und Intranet-Blogs die E-Mail-Flut sowie den Information-Overload in großen Unternehmen etwas eindämmen können.
Corporate Blogs von Klaus Eck
Unternehmen im Online-Dialog zum Kunden
200 Seiten, klappenbroschiert
Verlag Orell Füssli
ISBN: 328005222X