Social Media – neuer Wind für die PR


Social Media stellen das bisherige Verständnis von Kommunikationsarbeit ziemlich auf den Kopf. Vielen fällt es schwer, sich gänzlich von der One-Way-Communication zu verabschieden – und einigen ist überhaupt noch nicht bewusst , was sich da so abzeichnet. Auch in der PR sind viele im Zeitalter von Web 2.0 oder Web 3.0 noch nicht angekommen, zeigte sich zuletzt der Wiener PR-Berater Markus Pirchner überzeugt (Interview bei Semantic Web Company).
Auf der anderen Seite tut sich doch einiges: Da entwickelt ein Team an der Leeds Metropolitan University einen semantischen Standard für Presseaussendungen und Medienbeobachtung (www.xprl.org).
Und es wird eifrig an einem Nachfolger für die klassische Presseaussendung gebastelt: Am 28. Oktober 1906 verschickte die amerikanische Eisenbahngesellschaft “Pennsylvania Railroad” erstmals an eine Lokalzeitung eine derartige Information, ist beim PR-Kloster zu lesen. 100 Jahre danach gibt es einige ernst gemeinte Versuche für eine neue Social Media Release (SMR). Todd Defren werkt seit längerem an einem derartigen Template, Version 1.5 präsentiert er auf seinem Blog PR Squared.
Timo Lommatzsch hat zu diesem Thema jetzt an der FH Hannover seine Bachelor-Arbeit verfasst. Die wichtigsten Inhalte kann man sich bei Social Media PReview als E-Book downloaden.
> Mehr dazu:
Erste Presseinformation 2.0 in Deutschland: Bildungsoffensive 2006
Social Media Group
Naked PR
Nachtrag: Es gibt auch schon Beispiele für den nächsten Schritt: den Social Media Newsroom. Zum Beispiel für das Projekt Wasserbotschater von Volvic.

Das 1×1 für mehr Erfolg mit Pressearbeit, Mailings und Newsletter

Pressearbeit, Mailings und Newsletter sind die richtigen Kommunikations-Tools für kleinere und mittlere Unternehmen. Die Kosten sind überschaubar, der Nutzen oft sehr hoch — wenn man über das richtige Wie Bescheid weiß.
Genau das vermitteln jetzt zwei Online-Seminare von mir auf der eLearning-Plattform SELFworxx.net. Anhand konkreter Beispiele lernen wir, wie eigene Projekte erfolgreich umgesetzt werden.
Das sind die Inhalte der beiden eLearning-Kurse:
Mailings, Newsletter & Co.
Mailings sind eines der beliebtesten Marketinginstrumente. Denn Sie erzielen immer eine Wirkung, wenn der Empfänger Ihr Mailing liest: von Aufmerksamkeit über Sympathie bis zur aktiven Reaktion. Ziel dieses Kurses ist eine gute Responsequote und die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften.
Public Relations – kostenlose Presseberichte
Wünschen Sie sich manchmal, dass Zeitungen über Sie berichten und Sie dafür nichts bezahlen müssen? Dann sollten Sie sich in diesem Blitzkurs darüber informieren, was Sie anstellen müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Lassen Sie sich in die kleinen Geheimnisse der Journalisten einweihen.
Beide Kurse dauern jeweils vier Wochen und werden zu drei Terminen angeboten. Wer sich rasch entscheidet, kann noch beim ersten Block einsteigen: 17.03. – 15.04.2008. Die nächsten Termine sind 26.05. – 24.06.2008 und 18.09. – 17.10.2008.
Mehr dazu auf der Website von www.SELFworxx.net. Dort kann der Wunsch-Kurs auch gleich gebucht werden. Per E-Mail an geht’s noch einfacher.

Journalisten nutzen neben herkömmlichen PR-Material zunehmend Blogs & Co

Und noch eine Studie zum Recherche-Verhalten bei Medien. Die PR-Agentur Maisberger Whiteoaks befragt dazu jährlich deutsche Journalisten.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden bei der Umfrage im November 2007 PR-Informationen insgesamt etwas häufiger genutzt. Mögliche Gründe sind die Qualität der Materialien und die immer knapper werdende Zeit, die für redaktionelle Arbeiten zur Verfügung steht.
Presseinformationen sind demnach weiterhin die beliebteste Quelle, sie werden von 84,8 Prozent der Befragten verwendet. Es folgen Anwenderberichte (38 Prozent), Kompetenzartikel (29,3 Prozent) und Interviewangebote (28,3 Prozent).
Deutlich zungenommen haben andere Informationsquellen: Bereits 12 Prozent der Redaktionen nutzen moderne Recherchequellen wie Blogs und RSS-Feeds. Dieser Anteil hat seit 2005 deutlich zugenommen.

US-Journalisten nutzen regelmäßig Blogs

Die US-Kommunikationsagentur Brodeur befragte Journalisten über ihr Verhältnis zu Blogs. 178 Redakteure nordamerikanischer Medien, davon die meisten aus Wirtschafts-Ressorts, nahmen teil.
Die Ergebnisse waren für mich überraschend und können wohl auch hierzulande als Trend-Indikator gelten:
– Mehr als die Hälfte sagte: Wir lesen mindestens 2 – 3 Mal pro Woche Blogs.
– Die wichtigsten Gründe sind: Um neue Themen und andere Zugänge zu finden (dazu finden 78 % Blogs hilfreich) oder um die Stimmungslage einer Debatte abzuchecken (dafür schätzen 76 % der Befragten Blogs hilfreich ein).
– Erst in zweiter Linie lesen Journalisten Blogs, um Informationen zu „breaking news“ zu finden (hier vergaben nur noch 47 % das Kriterium „hilfreich“).
– Lediglich 10 Prozent der Journalisten lesen nie Blogs.
– Im Schnitt werden 1 – 5 Blogs regelmäßig gecheckt.
Mehr dazu:
BlogWrite for CEOs
Download der Brodeur-Studie als PDF

Was Journalisten in Pressetexten freut und ärgert

Bei Journalisten mit den eigenen Botschaften noch anzukommen, wird immer schwieriger. Wer dann beim Texten noch grobe Schnitzer macht, hat inmitten der dichten Konkurrenz an Presseinformationen rasch verloren.
Pressetexte: To Do and Not To Do
– In der Headline die Aussage des Textes griffig auf den Punkt bringen. Am besten so, dass sie direkt übernommen werden kann.
– Das Wichtigste zuerst! Im ersten Absatz die sechs W-Fragen beantworten: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Danach die Details erläutern.
– Keine Platitüden. Sätze allgemeiner Gültigkeit, zu denen jeder nur müde nickt, sind ein Garant für ein rasches „Exit“.
– Zitate beleben den Text. Mit einem begleitenden Porträtfoto ist die Presseinformation gleich gut illustriert.
– Den Text strukturieren: Zwischentitel und Absätze erleichtern die Orientierung.
– Die richtige Tonlage finden: Ein Pressetext ist weder eine spröde formulierte, amtliche Mitteilung noch ein Werbetext des Unternehmens. Mehr Tipps zum Schreiben in meiner Checkliste für benutzerfreundliche Texte.
– Auf Standard-Elemente nicht vergessen: aktuelles Datum, Bezeichnung als Presseinformation, Boilerplate mit kurzem Unternehmensporträt und Rückfragehinweis.
Mehr auch im Observer-Letter: Dr. Ingrid Krawarik, Redakteurin in der Finanz-Redaktion beim Nachrichtenmagazin Format, verrät im Interview, worauf man bei Pressetexten und bei der Kontaktaufnahme achten sollte.

Was Journalisten im Internet mögen

Immer wieder werden Journalisten zu ihrem Recherche-Verhalten gefragt. PR-Blogger Klaus Eck zitiert gerade eine aktuelle Erhebung, die wieder einmal bestätigt: Google und Unternehmens-Websites sind für Journalisten eine wichtige Quelle. Und: Unternehmen vergessen nach wie vor auf die wichtigste Information auf ihrer Internet-Präsenz: personalisierte Kontaktdaten für Journalisten.
Ein Detail fand ich noch interessant: Das Online-Archiv des eigenen Mediums ist bereits die zweitwichtigste Quelle für Redakteure – ein guter Garant, schön sicher im eigenen Fahrwasser und bei den bewährten Themen zu bleiben… 🙂
Mehr beim PR-Blogger

Business-Blog-Karneval: Checkliste für Pressekonferenzen

Nicht jedes Thema ist für ein Pressegespräch oder eine Pressekonferenz geeignet und so manches Detail sollte man vorher planen. Hier kommt eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten zur Planung aus österreichischer Sicht. In Deutschland mag manches anders sein – Input dazu wäre interessant!
1. Ist eine Pressekonferenz das richtige Instrument?
Kann das Thema in einer Presseaussendung nicht ausreichend dargelegt werden – sind Erklärungen notwendig? Oder handelt es sich um einen regelmäßigen Anlass – wie eine jährliche Bilanz-Pressekonferenz?
2. An welchem Ort soll die Pressekonferenz stattfinden?
Zentrale Erreichbarkeit und Image der Location sind ebenso ein Kriterium wie Raumgröße, Ambiente und Ausstattung. Außerdem wichtig: Passt der Ort zum Thema?
3. Wann ist der beste Termin?
An manchen Tagen häufen sich Presse-Termine. Ein Blick in Terminkalender (z.B. APA) schafft rechtzeitig Klarheit. Ebenso wichtig ist die Abklärung im eigenen Unternehmen: Ab wann kann das Thema nach außen kommuniziert werden, wann haben die Referenten Zeit?
Der präferierte Zeitpunkt von Journalisten ist gegen 10.00 Uhr.
4. Wie sieht die Einladung aus?
Die Einladung wird üblicherweise rund zwei Wochen vor der Pressekonferenz an relevante Journalisten per E-Mail versandt – mit der Bitte um eine Anmeldung. Im Text werden kurz das Thema beschrieben, Termin und Ort genannt sowie die Referenten angeführt. Kurz vor dem Pressegespräch wird telefonisch nachgefasst.
5. Wie sieht die inhaltliche Vorbereitung aus?
Jede gelungene Aufführung will geprobt werden, das gilt auch für Pressekonferenzen. Eine Generalprobe ist daher ein verlässlicher Erfolgsfaktor – gerade hier kommt der Input der Agentur zum Tragen.
6. Welche Unterlagen stehen bei der Pressekonferenz zur Verfügung?
Die Presseunterlagen zur Pressekonferenz enthalten den ausführlichen Pressetext, eine Rednerliste sowie ergänzende Materialien wie z. B. Factsheet des Unternehmens, Organigramm, Unternehmensbroschüre, Fotos auf CD, Schreibmaterial, ev. kleine Giveaways etc.
7. Wie ist die Bewirtung organisiert?
Üblich sind kalte und warme Getränke sowie auf den Tischen eingestellte kleine Snacks.
8. Waran ist bei der Organisation vor Ort zu denken?
Vor Ort ist eine Fülle von Kleinigkeiten zu beachten: Hinweisschilder, Sitzordnung, technische Ausstattung mit Beamer und Leinwand, Licht (Verdunkelungsmöglichkeit), Namensschilder für Referenten, Eintragungsliste für Journalisten.
9. Was erfolgt im Anschluss an die Pressekonferenz?
Nach der Pressekonferenz werden die Unterlagen an nicht erschienene Medien versandt. Wichtig ist auch eine Info an die Medienbeobachtung.

Studie: Medienarbeit zur CeBIT

news aktuell hat deutsche Unternehmen zu ihrer Medienarbeit rund um die CeBIT befragt. Interessant: Auch 60 % der Nichtaussteller machen aktive Pressearbeit rund um die Messe.
Die meisten Unternehmen beginnen damit rund drei Monate vor dem Start. Wichtigstes Instrument sind Presseaussendungen per E-Mail (interessant: Immerhin 6,9 % verschicken noch per Post!). An zweiter Stelle stehen Kontakte am Stand, gefolgt von telefonischen Journalisten-Kontakten und Pressefächern bei der Cebit.
Mehr dazu bei news aktuell.