Was Werber laut Werbern lesen sollten

Kotler, Ogilvy und Pricken muss ein echter Werber gelesen haben. Das ergibt zumindest eine Befragung des Bestsellers unter österreichischen Werbern und Marketern.
Die Top 3 der unverzichtbaren Werbe- und Marketing-Bücher sind demnach:
Philip Kotler, Kevin Lane Keller und Friedhelm Bliemel. Marketing-Management. Analyse, Planung und Verwirklichung.
David Ogilvy. Geständnisse eines Werbemannes.
Mario Pricken. Kribbeln im Kopf. Kreativitätstechniken & Braintools für Werbung und Design.
Aus Texter-Perspektive gebe ich zum Top-3-Titel auf jeden Fall mein uneingeschränktes Jahr: Hilft tatsächlich sehr für mehr Kribbeln bei der Arbeit!
Auf den Plätzen folgen noch Al Ries, Jean Aebi, Christian Mikunda, Harald Fidler, Frédéric Beigbeder und sogar noch Hans Domizlaff.
Mehr dazu in der Print-Ausgabe des Bestsellers 7+8/2007.

Ratgeber für die Suche nach dem ersten Mitarbeiter

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Der erste Mitarbeiter ist im Leben eines Unternehmens fast so ein großer Schritt wie jener in die Selbständigkeit selbst. Nur leider denken die meisten schlauen Gründer-Ratgeber nicht so weit.
Ein neues Buch tut es und widmet sich sogar ausschließlich diesem Thema. Thomas Mares und Daniela Pucher vermitteln in „Der erste Mitarbeiter“ tatsächlich alles, was man
wissen sollte: Aufgabenprofil, Vertragsgestaltung, Stellenanzeige, Bewerbungsgespräch, Bürogestaltung, Kosten, Personalverrechnung und sogar das Thema Führen.
Mehr zum Buch inkl. einer Leseprobe und sämtlichen zitierten Links gibt es unter: http://www.der-erste-mitarbeiter.at

Was sich TexterInnen unterm Weihnachtsbaum wünschen

Wenn sie nicht schon auf dem Schreibtisch stehen, gibt es einige Bücher, die Textern gute Dienste tun. Denn auch für Profis gilt: Gute Texte schneit es nicht vom Himmel. (Tatsächlich glaube ich: Berufs-Schreiber greifen sogar öfters mal zum Wörterbuch als manch anderer.)
1.
Damit wären wir schon beim Thema Wörterbuch. Aus der Duden-Reihe gibt es gleich mehrere recht brauchbare, die rasch bei der Hand sein sollten: Neben „Die deutsche Rechtschreibung“ auch „Richtiges und gutes Deutsch“ und „Das Stilwörterbuch“.
2.
Als Synonym-Wörterbuch wird fast immer empfohlen: A.M. Textor. Sag es treffender (rororo-Taschenbuch).
3.
Für sprachlichen Feinschliff ist Wolf Schneider die erste Adresse. Er hat zuletzt verfasst: Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte.
Oder als Alternative: Bastian Sick. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
4.
Handbücher für das Texter-Handwerk gibt es zuhauf. Zu den empfehlenswerten zählen:
Hans-Peter Förster. Corporate Wording. Texten wie ein Profi.
Stefan Gottschling. Stark texten, mehr verkaufen.
5.
Der eigenen Kreativität förderlich sind:
Mario Pricken. Kribbeln im Kopf.
Mark Bryan, Julia Cameron. Der Weg des Künstlers im Beruf.
Armin Reins. Die Mörderfackel.
6.
Außer Konkurrenz: Das Buch von Vertreterinnen des Texttreff-Netzwerks:
Treffpunkt Text. Das Handbuch für Freie in Medienberufen.

Neuer Corporate Evangelist für Microsoft

Der IT-Journalist und Blogger Jon Udell wird Corporate Evangelist bei Microsoft – und beerbt damit Robert Scoble, Buchautor von „Naked Conversations“.
In seinem Blog InfoWorld interviewt sich Udell selbst und begründet seine Entscheidung wie folgt:
„We face some really serious challenges. The only way we’re going to be able to tackle them is to figure out how to work together in shared information spaces. I’ve chosen to align myself with Microsoft because I think it has the scale, the resources, and the business incentive to help me empower a lot of people to learn how to do that.“
Das lass ich jetzt einfach so stehen…

(Fast alles) über Storytelling

Frenzel, Müller und Sottong sind drei deutsche Pioniere des Storytellings. Ihr Beratungsunternehmen System + Kommunikation bietet seit Mitte der 90er Storytelling-Analysen als Produkt an.
In ihrem neuen Buch „Storytelling. Die Kraft des Erzählens fürs Unternehmen nutzen“ machen sie einen ziemlich breiten Rundkurs zum Thema: von Change-Prozessen über Wissensmanagement bis zum Marketing.
Viel ähnliches kommt da unter neuem Deckmantel immer wieder vor, viel Interessantes ist auch darunter. Mich hat weniger das Kapitel über PR begeistert, als die Möglichkeiten, der gelebten Unternehmenskultur auf die Spur zu kommen. Ein lesenswertes Buch.
 

Wolf Schneider zu attraktiven Texten

Wolf Schneider zu lesen, ist immer wieder nützlich. Nicht umsonst gilt er als DER Kapazunder für verständliche & lesefreundliche Texte. Sein neuestes Buch „Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte“ bringt seine Botschaften wieder gut auf den Punkt und ist die meiste Zeit ein Genuss zu lesen.
So z.B. das Beispiel mit dem Slogan „come in and find out“ einer deutschen Parfümeriekette. Bei einer Umfrage übersetzten nur 34 Prozent richtig: „Komm herein und entdecke“. Ein großer Teil versteht Englisch einfach nicht ausreichend und kam zu Erklärungen wie „Kommen Sie rein, Sie werden auch wieder rausfinden“.
Im Buch findet sich auch eine sehr liebsten Regeln: Das Gesetz der drei Sekunden: „Habe ich alles, was im Satz zusammengehört, so dicht aneinander geschoben, dass mein Leser den Abstand dazwischen in maximal drei Sekunden überbrücken kann?“
Was ist darunter u. a. zu vestehen?
– Artikel und Substantiv – also keine ausufernden Atrribute.
– und vor allem: die beiden Hälften eines mehrteiligen Verbums.
Grübeln & gliedern – unter dieser Überschrift findet sich die Quintessenz des Buches:
– „Sätze entschachteln und entfetten, bis sie stark und transparent sind, vorwärts strebend wie ein Pfeil.
– Wörter wägen, Kürze anstreben, die Überlegenheit der Verben würdigen.
– Allen Sprachtabus misstrauen und den Synonymen ebenso.
– Jargon vermeiden und ihn bei anderen grundsätzlich in Frage stellen.“
Wolf Schneider. Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte. Rowohlt: Reinbek bei Hamburg 2005.

Ein Buch über des Wortes doppelten Sinn

Für Wortspiele haben die meisten Texter ein Faible. Ich auch. Andreas Rother, Autor für Comedy-Shows und zuvor Division Manager bei GfK Marktforschung, hat der ganzen Bandbreite an Texten mit Hintersinn ein eigenes Buch gewidmet und erklärt, wie Homophone (phonetische Mehrdeutigkeiten), Homonyme (lexikalische Mehrdeutigkeiten), syntaktische Mehrdeutigkeiten u. v. m. funktionieren.
Rother listet auch jede Menge Gründe auf, warum Wortspiele eben nicht nur Spielereien sind, sondern handfeste Vorteile haben. So weit so gut. Als Anleitung, wie man selbst mit Wortspielen arbeitet, eignet sich das Buch allerdings nicht wirklich. Das Glossar mit Homonymen, Homophonen und Redewendungen bringt wenig brauchbare Beispiele. Aus einem Buch lässt sich das Arbeiten mit Wortwitz wohl nicht lernen.
Andreas Rother. Das kauft Ihnen jeder ab! Erfolgreiche Marketingkommunikation mit Wortspielen und Hintersinn. Redline Wirtschaft. Frankfurt/M. 2005.

Corporate Identity für Einsteiger

Basiswissen zu Corporate Identity verspricht ein Büchlein von Robert Paulmann. Wer neu in der Gedankenwelt der Corporate Identity ist, wird darin tatsächlich einiges Wissenswertes zum Thema finden.
Das ganze Buch bleibt leider etwas oberflächlich beschreibend, für die praktische Umsetzung wird man wenig Brauchbares entdecken. Wer beim nächsten CI-Meeting jedoch mit beeindruckenden Anglizismen um sich werfen möchte, wird mit dem Glossar sicher glücklich.
Robert Paulmann
Double Loop. Basiswissen Corporate Identity.

Verlag Hermann Schmidt. Mainz. 2005.

Deutsch!

Ich verwende den Begriff Guru nicht gern, aber für Wolf Schneider passt er: Wolf Schneider ist eindeutig DIE Kapazität zum Thema Schreiben und hat soeben sein neuestes Buch herausgebracht: „Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte“, heißt es.

Wolf Schneider
Deutsch. Das Handbuch für attraktiveTexte
Rowohlt, Reinbek (2005)
318 Seiten (gebunden)
ISBN 3498063812
19.90 Euro