E-Mail als Basismedium von Obamas Kampagne

Thomas Gensemer, der Mann hinter der Online-Kampagne von Barack Obama, stellte letztens beim 3. Media & Lifestyle Summit am Arlberg die Erfolgsrezepte der Community von mybarackobama.com vor.  Ein zentrales Kriterium war die Einfachheit – und die drückte sich auch im Basis-Medium aus:  Zwei Milliarden E-Mails wurden über die Community verschickt. Und für diese Nachrichten gab es ebenfalls ganz einfache Kriterien: maximal 250 Wörter je Mail und eine Antwort auf die folgenden Fragen: Warum werde ich angeschrieben? Was wollen die von mir? Und was passiert als Nächstes?

Klingt simpel, aber wie oft sind genau diese grundlegenden Punkte in seitenlangen Mails nicht enthalten…
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Kurier.at
Horizont.at
Rooster24

PR in Zeiten der Krise – Studie des PRVA

Der Public Relations Verband Austria (PRVA) befragte online PR-Profis  aus Unternehmen und Agenturen zu Krise & Kommunikation. Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Krise in Österreich erst kommt. Und mehr als die Hälfte  glaubt, dass die Krise noch bis zu drei Jahre dauern wird. Bei den Ergebnis-Details fällt auf: Die Auftragnehmer (PR-Agenturen) sind bei beiden Fragen etwas optimistischer als die Auftraggeber (Unternehmen).
Rund die Hälfte der Befragten fühlt sich von der Krise nur „etwas betroffen“. Und ebenso nehmen die Hälfte der Auftraggeber wie Auftragnehmer an, dass PR in der aktuellen Krise an Bedeutung gewinnen wird. Als wichtigste Gründe werden genannt: Verbesserung der Kommunikation und „Krisen PR wichtig“.
Der PRVA nutzte die Befragung auch gleich für einen Blick auf die wichtigsten Themen der Branche heute und morgen. Als wichtigste Bereiche werden derzeit eingeschätzt: Unternehmenskommunikation (60,8 %), Interne Kommunikation & Change Management (34,6 %), Krisenkommunikation (32 %) und Marketing/Marken und Consumer PR (32 %). In drei Jahren soll dieses Bild aber anders aussehen: Unternehmenskommunikation liegt nach wie vor an der Spitze (60,1 %). Danach folgen aber Marketing/Marken und Consumer PR (45,8 %) und Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (42,5 %).
Änderungen werden auch bei den Instrumenten erwartet: Als die drei wichtigsten Tools gelten heute Medienarbeit für Print-Medien, Face-to-face-Kommunikation und Online-Kommunikation. In drei Jahren schiebt sich die Online-Kommunikation an die erste Stelle, gefolgt von Face-to-face-Kommunikation und Medienarbeit für Online-Medien.
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PRVA

BACN oder wie Social Media die E-Mail-Flut steigern

PR-Blogger Klaus Eck schreibt gerade über die vielen Mails von Social-Media-Netzwerken, die über den Tag verteilt in seinem Postfach eintrudeln – und immer wieder aus der Arbeit raus reißen. Für diese automatisierte News-Meldungen und Benachrichtigungen von Xing, Twitter, Mr. Wong & Co. hat sich der Begriff BACN gefunden: „Notifications you want. But not right now.“

Das Thema kenne ich und der Tipp, seltener Mails abzurufen, war bei K2 auch schon mal zu lesen. Richtig gut (und simpel) ist der Hinweis mit den Ordnern: Mit einer einfachen Regel kann man dort Mails von bestimmten Absendern automatisch hinterlegen und liest sie dann gebündelt, wenn man auch den Kopf dafür frei hat (für eine News-Group verwende ich dieses Prinzip schon sehr lange). Positiver Nebeneffekt: Wichtige Mails sind so in der Inbox rascher zu finden.

Praxistipps E-Mail-Marketing von Torsten Schwarz

Ende vergangenen Jahres brachte Torsten Schwarz den „Leitfaden Dialogmarketing“ heraus, nun veröffentlicht er eine neue Online-Version seines Ratgebers zum Thema E-Mail-Marketing, dieses Mal unter dem Titel „Praxistipps E-Mail-Marketing 2.0“. Die Broschüre mit 28 Seiten steht bei Absolit zum Gratis-Download bereit.
Und was soll der Titel sagen? Anstelle von Massenmails sind jetzt auf die Zielgruppe abgestimmte Mails angesagt. Aha.
Im Herbst soll dann der gesamte Ratgeber in Buch-Form erscheinen.

Privacy-Management versus Online-Reputation-Management

Die Euphorie um die sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing & Co ist groß. Oft übersehen wird dabei, dass der Schutz persönlicher Daten erheblich leidet. User können das, was sie einmal veröffentlicht haben, nur eingeschränkt auch wieder zurücknehmen. Und die Netzwerke gehen mit den ihnen anvertrauten Daten oft nicht sonderlich sorgsam um.
Im Spiegel beschreibt eine Studentin ihren digitalen Selbstmord: Sie hat sich aus Xing, Facebook und StudiVZ verabschiedet. Dass dies gar nicht so leicht möglich ist, erlebte der Werbeblogger bei seinem Ausstieg von Facebook: Es ist praktisch nicht möglich, seine gesamten Daten zu löschen.
Professor Hendrik Speck von der Fachhochschule Kaiserslautern veröffentlichte dazu einen etwas langen, aber sehr interessanten Beitrag bei Deutsche-Startups.de.
Manche Formulierung mag überzogen sein, aber wir brauchen definitiv mehr Privacy-Management im Web.
Das bedeutet zunächst mehr Bewusstsein auf der individuellen Ebene: Das, was man online stellt, sollte gut überlegt sein. Und in zweiter Linie ist ein besserer rechtlicher Rahmen nötig. Es muss möglich und garantiert sein, komplett aus Netzwerken auszusteigen, inklusive dem Löschen sämtlicher Daten.

Adbusters: The One Flag

One Flag – Vorschlag von Anna Logan

Adbusters, eine NGO, die sich kritisch mit der Konsum- und Werbewelt auseinander setzt, lädt ein zum „Vote for the One Flag that embodies the idea oft global citizenship“. Bis 17. März 2009 kann jeder seine Stimme abgeben – 32 Entwürfe stehen zur Auswahl. Mein persönlicher Favorit stammt von Anna Logan aus New Orleans und ist bewusst nicht regenbogen-farbig.
Adbusters: Vote for the One Flag

Mobile soziale Netzwerke & Web 5.0

Ziemlich ungeplant entwickelte sich SMS damals zur Killer-Applikation am Handy, die bis heute keinen wirklichen Nachfolger fand. Video-Telefonieren wurde überhaupt zum Flop und von Bewegtbild am Handy hört man seit der Fußball-EM auch nichts mehr.  Aber vielleicht wird jetzt alles ganz anders. Die Social Networks haben zuletzt einen enormen Aufstieg erlebt. Fast jeder 20-Jährige ist bereits bei Facebook, MySpace & Co. zu finden. Und jetzt sind es auch schon die 40-Jährigen, schreibt die Wiener Stadtzeitung Falter in der aktuellen Ausgabe ;-).
Bislang aber noch nicht mit dem idealen Zugangsweg. Denn das beste Gerät, soziale Kontakte übers Netz zu pflegen, ist eigentlich nicht der Laptop, sondern das Smartphone. Und so wird allerortens schon an der großen mobilen Vernetzung gearbeitet. Der Start von Googles G1 war dazu das letzte Beispiel. Wem das alles zu heftig klingt, der klicke besser nicht auf Linktipp Nr. 2 zu „Web 5.0“.
> Mehr dazu:
Digitalpublic: Soziale Netzwerke Mobil – Der größte Markt der Zukunft
Australia.TO: Future of The Web- Will Web 5.0 Take Control?

Verstaatlichung als Ausweg für US-Zeitungen?

Newsroom von Le Figaro (Quelle: Gabju)

Zeitungen wie die New York Times sollten in geförderte Non-Profit-Organisationen verwandelt werden, fordern die beiden Finanzanalysten David Swensen und Michael Schmidt als Lösung für die aktuelle Print-Medienkrise, die die Meinungs- und Pressefreiheit gefährde. In einem Gastkommentar in der New York Times vom 28. Jänner 2009 veranschlagen sie für die New York Times eine jährliche Unterstützung von fünf Milliarden Dollar. Damit haben sie eine Diskussion gestartet, der sich auch Steven Coll, zweifacher Pulitzer-Preisträger und ehemaliger Mitherausgeber der Washington Post, anschließt: Er kalkuliert mit einer jährlichen Förderung von zwei Milliarden Dollar für die Washington Post, berichtet die ORF Futurezone.

Das Thema reicht aber bereits weiter zurück: Die Journalistin Bree Nordenson setzte sich bereits im August 2008 mit den finanziellen Problemen der Print-Medien durch die Konkurrenz des kostenlosen Online-Contents auseinander – und ihre Forderungen waren durchaus ähnlich ungewöhnlich für US-Verhältnisse (auf K2 war darüber zu lesen).
Mehr dazu:
K2: Die Antworten deutscher Verlage auf die Finanzkrise
WebWriting-Magazin: Wie klassiche Medien online mehr Geld verdienen könnten

Google – der Spion, den wir lieben

 

Quelle: www.googlefalle.com

So titelt die letzte Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ und bringt damit gut auf den Punkt, dass Google trotz zunehmender kritischer Stimmen (Googlefalle) viele Herzen  noch immer höher schlagen lässt. Dazu präsentiert sich das Unternehmen einfach zu geschickt mit der Prämisse „Don’t be evil“.  Was immer von solchen Floskeln zu halten sein mag  (die natürlich keinerlei langfristige Verbindlichkeit haben), das aktuelle Interview mit Gründer Larry Page in der Zeit zeigt, wie effizient Google an seiner Informationsmacht arbeitet.

Vor diesem Hintergrund ist auch der aktuelle Launch von Googles Handy G1 mit dem eigenen Betriebssystem Android zu sehen. Ob das Handy selbst Gewinne abwerfen wird, ist völlig sekundär. Es muss schlichtweg den Geschmack der Mehrheit der Nutzer treffen, um genügend Marktanteile zu erreichen. Denn primär geht es darum, auch beim mobilen Surfen den Ton anzugeben – und hier die Dominanz nicht an die Betriebssysteme von Nokia, Apple & Co. zu verlieren. Zum Start in Österreich startete T Mobile eine eigene Mobile-Blogging-Plattform – die Idee dazu kam von der Agentur Ambuzzador. Gute Idee, Top-Blogger wie Hannes Treichl sind allerdings nicht dabei.
Ja, Google hat tolle Angebote, für viele gibt es derzeit keine Alternative. Für mich zählen beispielsweise die Google News und die damit verbundenenen E-Mail-Alerts dazu. Gerade dieses Tool hat zuletzt auch Aufregung verursacht: Die Aktie von United Airlines stürzte dramatisch ab, weil bei Google News irrtümlich eine alte Nachricht aus dem Jahr 2002 zu finanziellen Problemen des Unternehmens als aktuelle Meldung übernommen wurde. Das Wirtschaftsmagazin brand eins berichtete im November 2008 darüber. Im selben Monat lief auch ein Beitrag beim NDR-Magazin Zapp. Darin wurde die fehlende Differenzierung zwischen werblichen und rein journalistischen Inhalten bei Google News kritisiert. Der darin zitierte PR-Profi Ulf-Hendrik Schrader hat dazu auf seinem Blog danach eine eigene Stellung bezogen.
Die Zeit ortet bei der Produktpolitik von Google eine klare Tendenz: Neue Angebote zielen primär darauf ab, persönliche Informationen des Nutzers in Erfahrung zu bringen – und ihm dadurch passendere Werbung zu präsentieren, die natürlich zu höheren Preisen verkauft werden kann. Sei es die individuelle Startseite iGoogle oder der Internet-Browser Chrome, der über jede besuchte Web-Seite Informationen an den Konzern sendet. Oder der E-Mail-Dienst Gmail, der die Post seiner Nutzer auswertet, um passende Anzeigen zu platzieren.
In Summe baut sich Google damit eine enorme Informationsmacht auf, die zu einem gefährlichen Monopol werden kann. Bewusst öfters Alternativen einzusetzen (und damit zu fördern) ist notwendig.
> Mehr dazu:
Interview mit Dr. Karl Pall, Countrymanager Google Österreich, bei Online-Marketing-Blog
Zeit.de: Leben ohne Google
Nachtrag: Computerwelt.at zu Handy-Betriebssystemen

Was weiß das Netz über mich?

Digital Reputation Management ist angesagt – spätestens seit immer mehr Personalmanager das Netz durchsuchen, um mehr über BewerberInnen zu erfahren.
Eigene Portale spezialisieren sich auf die Suche nach personenbezogenen Daten, wie zum Beispiel:
www.123people.com
www.yasni.de (Deutschland)
www.zabasearch.com (USA)
Mehr dazu:
„Reputation als Erfolgsfaktor“ (PR-Blogger)
„Exhibitionismus in Social Networks“ (PR-Blogger)
„Vom Ego-Googeln zum Reputionsmanagement“ (Viralmythen)