Private Daten sind bei Social Networks schlecht geschützt

Aus Social Networks wieder aussteigen und sämtliche Daten wieder mitnehmen, ist mitunter ein echtes Problem, war bei K2 vor einiger Zeit zu lesen.
Bei Mitreden von Anita Arneitz habe ich nun eine Studie des Fraunhofer-Institutes gefunden. Darin wurde untersucht, wie die Social Networks wie Xing, Linked-In, Facebook & Co mit den Daten ihrer aktiven Mitglieder umgehen. Das Ergebnis ist alles andere als erfreulich: Die Zugriffskontrollen funktionieren sehr oft nicht, sodass persönliche Daten über spezielle Suchmaschinen zu finden sind. Die Studie gibt daher auch Empfehlungen, wie man seine persönliche Daten in den einzelnen Plattformen am besten schützt.

Google Chrome und eigenartige Ansichten von Europa

So, jetzt bin ich endlich einmal dazugekommen, mir den neuen Browser von Google anzusehen. Ja, Chrome hat sich wirklich einiges sehr gut von Firefox abgeschaut. Wirkliche Gründe zum Wechseln finde ich für mich aber keine. Besonders dann, wenn ich an die bereits bestehende Übermacht von Google denke (mehr dazu bei K2).
Sehr kreativ und erfolgreich war jedenfalls das Marketing rund um den Launch. Blogger bekamen per Post (!) ein Comic, das den neuen Browser erklärte. Philipp Lensen von Google Blogoscoped.com erhielt das Heft versehentlicherweise ein bisschen früher, mit seinem Blog-Beitrag raste die Nachricht dann rasch um den Globus.
Näher hinsehen sollte man bei dem Comic-Heft als Europäer besser nicht: Die Grenzen der europäischen Länder sind in einer Zeichnung ziemlich durcheinander geraten, schreibt das GoogleWatchBlog. Wie hieß es schon einmal: Der Rest ist Österreich…

Mensch ärgere dich nicht im Wahlkampf

Schon genug vom Wahlkampf? Dann am besten selbst mitmischen: beim Spiel „Du bist Kanzler„.  Rasch eine Persönlichkeit designen, dazu ein markiges Wahlversprechen, fertig ist der eigene Kanzler-Kandidat. Mehr als 70.000 Wahlstimmen wurden für die über 4.000 Kanzleranwärter bereits abgegeben.
Das Spiel ist eine Aktion des Kurier, realisiert wurde es von der Interactive-Agentur ovos.

Wahlkampf 2.0 in Österreich

In einer Woche ist (fast) alles zur österreichischen Nationalratswahl entschieden. Wer sich noch rasch informieren möchte, findet hier gute Quellen:
Neuwal Wahlumfragen, Wahlprogramme, Interviews
Politikblogs Links zu allen politischen Blogs in Österreich
Wissenbelastet Alle aktuellen Nachrichtenmeldungen
Wahltotal Bürger stellen per Video Fragen, Politiker antworten
Dieses Mal gibt es hierzulande den ersten richtigen Wahlkampf 2.0. Politiker quer durch das Farbenspiel versuchen sich als Social-Media-Aktivisten mit Blogs, Twitter, Facebook & Co. Nur ich denke: Man glaubt die Ehrenhaftigkeit nicht wirklich, wennn mancher just jetzt aktiv wird (ebenso schnell wird die ganze Begeisterung wohl am Wahlabend wieder verebben).
Für Ghostwriter ergeben sich damit auf jeden Fall völlig neue Aufgaben. Denn das kann mir keiner erzählen, dass wahlkämpfende Politiker Zeit haben, selbst zu twittern, Blog-Einträgge zu verfassen usw.

Verlage versus Rundfunk: Der Streit um die Pole Position im Internet

Print-Medien und Fernsehen – das sind zwei traditionelle Kontrahenten. Nun verlagern sich die Stellungskriege immer mehr ins Internet. In Österreich ebenso wie in Deutschland ärgern sich die Verlage über die ambitionierten Online-Pläne der öffentlichen Rundfunkanstalten.
Der Verband österreichischer Zeitungen spielt da gerne die EU-Karte: In einem Brief nach Brüssel beschweren sich die Verleger gerade wieder mal über die fehlerhafte Definition des Programmauftrags und die Quersubventionierungen des ORF. Mehr dazu beim Observer.
Das ZDF in Deutschland holte sich jetzt Schützenhilfe der besonderen Art und ließ BBC-Chef Mark Thompson von der wichtigen Online-Expansion seines Senders erzählen. Gemeinsam mit der stimmungsmachenden Anmoderation war das definitiv kein neutraler Beitrag des Heute-Journals. Dementsprechend aufgebracht reagierte die Süddeutsche Zeitung – und brachte dabei natürlich gleich wieder die eigenen Argumente ins Treffen.

Werbung ohne rechtliche Tücken

Wer in Österreich munter Kunden mit Werbung erfreuen möchte, tappt schell in so manche Rechtsfalle. Ich selbst hatte vor einigen Jahren ein Aha-Erlebnis, dass das meiste Telefonmarketing illegal ist.
Rund um die Neuen Medien ist die Rechtssituation erst recht unübersichtlich – und ändert sich auch permanent: Mit einem E-Mail-Newsletter darf man kaum jemand ungebeten erfreuen, auf der eigenen Website sollte man an das richtige Impressum denken und nur Bilder verwenden, bei denen das rechtlich gedeckt ist.
Wer auf der rechtlich sicheren Seite sein möchte, findet beim Fachverband Werbung tatsächlich nützliche Infos dazu (ja, ich war selbst etwas überrascht, als ich die Site entdeckte).

Social Media – neuer Wind für die PR


Social Media stellen das bisherige Verständnis von Kommunikationsarbeit ziemlich auf den Kopf. Vielen fällt es schwer, sich gänzlich von der One-Way-Communication zu verabschieden – und einigen ist überhaupt noch nicht bewusst , was sich da so abzeichnet. Auch in der PR sind viele im Zeitalter von Web 2.0 oder Web 3.0 noch nicht angekommen, zeigte sich zuletzt der Wiener PR-Berater Markus Pirchner überzeugt (Interview bei Semantic Web Company).
Auf der anderen Seite tut sich doch einiges: Da entwickelt ein Team an der Leeds Metropolitan University einen semantischen Standard für Presseaussendungen und Medienbeobachtung (www.xprl.org).
Und es wird eifrig an einem Nachfolger für die klassische Presseaussendung gebastelt: Am 28. Oktober 1906 verschickte die amerikanische Eisenbahngesellschaft “Pennsylvania Railroad” erstmals an eine Lokalzeitung eine derartige Information, ist beim PR-Kloster zu lesen. 100 Jahre danach gibt es einige ernst gemeinte Versuche für eine neue Social Media Release (SMR). Todd Defren werkt seit längerem an einem derartigen Template, Version 1.5 präsentiert er auf seinem Blog PR Squared.
Timo Lommatzsch hat zu diesem Thema jetzt an der FH Hannover seine Bachelor-Arbeit verfasst. Die wichtigsten Inhalte kann man sich bei Social Media PReview als E-Book downloaden.
> Mehr dazu:
Erste Presseinformation 2.0 in Deutschland: Bildungsoffensive 2006
Social Media Group
Naked PR
Nachtrag: Es gibt auch schon Beispiele für den nächsten Schritt: den Social Media Newsroom. Zum Beispiel für das Projekt Wasserbotschater von Volvic.

Ex-Googler starten mit neuer Suchmaschine Cuil

Heute startet eine neue Suchmaschine: Cuil (irisch für „Wissen) behauptet von sich selbst, mehr Websites im Index zu haben als jeder anderer Anbieter – zum Beispiel drei Mal so viele wie Google. Die Initiatoren sind die ehemalige Google-Suchmaschinenarchitektin Anna Patterson, Ihr Mann, Stanford-Professor Tom Costello, und einige andere ehemalige Google-Mitarbeiter.

Aber bedeuten mehr Seiten auch bessere Ergebnisse? Im deutschen Sprachraum werden wir mit Cuil vorerst wenig Freude haben: Wien kennt sie noch nicht und für Berlin bringt sie primär Ergebnisse auf Englisch. Die sind dafür aber sehr übersichtlich angeordnet. Bei der Darstellung der Treffer ist Cuil definitiv ein großer Schritt nach vorne.

Cuil rankt nicht auf Basis der Popularität von Websites (wie Google), sondern untersucht den Inhalt, wie gut er die Anfrage trifft. Das klingt nach einer semantischen Suchmaschine, dachte sich auch Rafe Needleman bei cnet.com. Tom Costello sagt dazu: Cuils Suche ist „contextual, we’re trying to understand the real world, not the Web.“

> Mehr dazu:

New York Times

Studie: Tags primär hilfreich für das Finden aktueller Inhalte


Blogger und Nutzer von Del.icio.us, Flickr & Mister Wong lieben Tags, viele andere kennen sie noch gar nicht. Letzteres ist zumindest meine persönliche Erfahrung.
Stefanie Panke und Birgit Gaiser haben im Frühjahr 2008 Nutzer des freien Schlagwortens online befragt.
Ihre wichtigsten Ergebnisse:

  • Tags werden vor allem von langjährigen Internet-Nutzern eingesetzt – die meisten nutzen sie seit rund zwölf Monaten. Sehr viele von ihnen schreiben selbst ein Blog.
  • Social Tagging ist auch bei Weblogs am weitesten verbreitet , gleich auf liegen Social-Bookmarking-Dienste wie deli.cio.us und Mister Wong. Dahinter folgen Bilderdienste wie flickr und Kontakt-Netzwerke wie Xing.
  • Viele Funktionen und Begriffe sind auch aktiven Taggern nicht bekannt (Folksonomy, Bundles…).
  • Tag-Clouds werden vor allem zur Erschließung fremder Inhalte oder Ressourcen-Sammlungen verwendet.
  • Die Hälfte der Nutzer trennt nicht strikt zwischen beruflicher und privater Darstellung.
  • Im Schnitt erhält eine Ressource 4 bis 7 Tags.
  • Auch deutsche User verwenden sehr oft englische Begriffe.
  • Ein Problem sind die unterschiedlichen Schreibweisen von Begriffen und die unterschiedlichen Begriffs-Konventionen (Trennung von Tags durch Beistrich oder Leerschritt).
  • Recommended Tags werden von zwei Drittel der Befragten verwendet.
  • Im Tagging-Vokabular dominieren Schlagworte zum Thema und zur Domäne („SocialSoftware“). Häufig werden auch der Medientyp („Tagungspaper“) oder das Genre einer Ressource spezifiziert.
  • Primäres Motiv zum Taggen ist die persönliche Wissensorganisation, die kommikative Seite spielt eine geringere Rolle. Social Tagging wird primär als Recherchemittel und personalisiertes Ablagesystem wahrgenommen.
  • Bestehende Inhalte werden nur selten nachträglich mit neuen Schlagworten versehen. Mit Social Tagging werden also vor allem aktuelle Inhalte leichter gefunden, als dauerhaftes Archiv ist es weniger effektiv. Sinnvoll wäre dhaer eine Weiterentwicklung in Richtung automatisierter Funktionen zum Aufräumen der Ressourcen-Sammlungen.

> Mehr dazu:
Stefanie Panke und Birgit Gaiser. Nutzerperspektiven auf Social Tagging – eine Online-Befragung
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