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Von Herbert J. Wimmer
Erschienen in der Tageszeitung DerStandard vom 6.10.2007
Artikel von Alexandra Kropf
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Viel schönes bedrucktes Papier
Vor einem Jahr kam die Tageszeitung Österreich und erfüllte so manche hoch gesteckte Erwartung nicht. Und dieser Herbst bringt nun tatsächlich so manche erfreuliche Neuheit am Print-Markt.
Zunächst ein komplett neues Layout vom trend, dessen Aufmachung ich immer schon sehr gelungen fand. Jetzt erst recht: „marke eins“ unter den österreichischen Wirtschaftsmagazinen. Und das liegt nicht nur am Layout, sondern auch an gut recherchierten Beiträgen.
Dann frischer Wind bei den Frauenmagazinen: 1st und Madonna treten gegeneinander an und sind doch jedes eine eigene Liga für sich.
Und dann feiert die Wiener Stadtzeitung Falter das 30-jährige Jubiläum: Ein üppiges Sonderheft lässt jedes einzelne Jahr wieder aufleben und die Historikerin in mir freut sich über den Streifzug durch 30 Jahre Zeitgeschehen in Österreich.
Nach wie vor erstaunt mich, wie gerade im Internet-Zeitalter der Print-Markt (noch) blüht.
Die Blogosphäre im Briefmarken-Format
430 Blogs sind schon dabei beim Projekt „Blogosphäre in Icons„: Kompakt versammelt präsentieren sich sämtliche Blogs bloß mit einem Bild. Sieht schön aus und macht neugierig, hier und dort rein zu klicken.
http://www.internetnotizen.de/blogosphaere/
Wer Konsumenten bei Kaufentscheidungen beeinflusst
Wem werden Konsumenten künftig vertrauen? Die GDI-Studie „Vertrauen 2.0“ gibt darauf interessante Antworten: Herkömmliche Massenmedien verlieren als Informtationsquelle, unabhängige Organisationen, Freunde und vernetztes Wissen über das Internet gewinnen an Bedeutung.
Die Schweizerische Post zitiert aus der Studie: „Bei emotional geprägten Entscheiden setzen sie (die Konsumenten) auf Freunde und Familie, neutrale Quellen im Internet benutzen sie namentlich auf der Suche nach systematisierbaren Informationen wie beispielsweise Auto-Vergleichsdiensten. Bei erlebnisbezogenen Angeboten wie Reisen oder Ausgehen ziehen sie zunehmend die Erfahrungsberichte Dritter im Internet zu Rate.“
Mehr auf der Website der Schweizerischen Post
Was Werber laut Werbern lesen sollten
Kotler, Ogilvy und Pricken muss ein echter Werber gelesen haben. Das ergibt zumindest eine Befragung des Bestsellers unter österreichischen Werbern und Marketern.
Die Top 3 der unverzichtbaren Werbe- und Marketing-Bücher sind demnach:
Philip Kotler, Kevin Lane Keller und Friedhelm Bliemel. Marketing-Management. Analyse, Planung und Verwirklichung.
David Ogilvy. Geständnisse eines Werbemannes.
Mario Pricken. Kribbeln im Kopf. Kreativitätstechniken & Braintools für Werbung und Design.
Aus Texter-Perspektive gebe ich zum Top-3-Titel auf jeden Fall mein uneingeschränktes Jahr: Hilft tatsächlich sehr für mehr Kribbeln bei der Arbeit!
Auf den Plätzen folgen noch Al Ries, Jean Aebi, Christian Mikunda, Harald Fidler, Frédéric Beigbeder und sogar noch Hans Domizlaff.
Mehr dazu in der Print-Ausgabe des Bestsellers 7+8/2007.
Leitfaden für Corporate Blogs
Blogs werden als Marketing-Tool von Unternehmen immer beliebter. Die Agentur Bloofusion hat einen Leitfaden zusammengestellt, an was zu denken ist, bevor man ans Werk geht und präsentiert auch eine Analyse der beliebtesten Inhalte. Unternehmensinterna liegen mit 26,7 % ganz vorne, Branchenthemen bringen es dagegen nur auf 9,4 %
Mehr dazu:
Leitfaden für Corporate Blogs
Was Journalisten im Internet mögen
Immer wieder werden Journalisten zu ihrem Recherche-Verhalten gefragt. PR-Blogger Klaus Eck zitiert gerade eine aktuelle Erhebung, die wieder einmal bestätigt: Google und Unternehmens-Websites sind für Journalisten eine wichtige Quelle. Und: Unternehmen vergessen nach wie vor auf die wichtigste Information auf ihrer Internet-Präsenz: personalisierte Kontaktdaten für Journalisten.
Ein Detail fand ich noch interessant: Das Online-Archiv des eigenen Mediums ist bereits die zweitwichtigste Quelle für Redakteure – ein guter Garant, schön sicher im eigenen Fahrwasser und bei den bewährten Themen zu bleiben… 🙂
Mehr beim PR-Blogger
Primär Fachfremde sind für PR in Unternehmen zuständig
Eine Befragung von PR-COM zeigt: „Über zwei Drittel (68%) aller PR-Verantwortlichen in Unternehmen sind branchenfremd: Sie haben kein PR- oder kommunikationsspezifisches Studium absolviert. Dazu kommt, dass 24% der PR-Ansprechpartner PR nebenher erledigen, weil ihre Haupttätigkeit eine andere ist.“
Diese Daten erhob die Beratungsgesellschaft für strategische Kommunikation PR-COM in München unter 126 PR-Verantwortlichen in mittelständischen und großen Unternehmen.
Mehr dazu bei PR-COM
E-Mails ade?
Klaus Eck bekennt in seinem PR-Blogger, dass er sich immer mehr vom E-Mailen verabschiedet: „In meiner Mailbox sammelt sich trotz Spamfilter viel zu viel Spam an. Deshalb bestelle ich seit Jahren keine Corporate Newsletter mehr, sondern abonniere stattdessen RSS-Feeds, die ich im Feedreader Bloglines lese. Meine Kontakte verwalte ich lieber über Xing als via Outlook. Darüber verschicke ich regelmäßig kleine Einladungen zum Social Web Breakfast. Ansonsten informiere ich meine Kontakte via PR Blogger, Skype, Facebook, Twitter, Flickr und Mister Wong über neue Links, Videos, Bilder und lesenswerte Berichte.“
Also macht der Overload in den Mailboxen zum Schluss dem E-Mailen gar den Garaus? Bei mir definitiv noch nicht, aber die Argumentation hat definitiv etwas für sich, wobei Klaus Eck selbst einschränkt: „Ich nutze die E-Mails allerdings noch in der Geschäftskommunikation, um Angebote, to-do’s und Rechnungen zu verschicken. Der Wandel verläuft langsam, aber in der Many-to-Many-Kommunikation verliert die E-Mail (zumindestens bei mir) an Bedeutung.“
Mehr beim PR-Blogger
CSR-Kosmetik
Das Thema Corporate Social Responsibility ist auch beim Fachverband Werbung und Marktkommunikation gelandet. Mit öffentlicher Unterstützung wurde jetzt ein „Leitfaden für Unternehmen mit Verantwortung“ entwickelt – übrigens einer von insgesamt zehn branchenspezifischen Ausgaben, mit denen das Thema „nun auch den kleineren Betrieben so richtig schmackhaft gemacht werden“ soll, wie es auf der dazugehörigen Plattform www.csrleitfaden.at heißt.
Viele nette, unverbindliche Worte stimmen mich wenig optimistisch. Und wie heißt es im Leitfaden so schön: „Überlegen Sie sich – gemeinsam mit Ihren MitarbeiterInnen – entsprechende Maßnahmen, die machbar und finanzierbar sind und zu Ihrem Unternehmen passen.“ Ein bisschen Kosmetik und schon kann man sich den CSR-Orden umhängen.
Im Falter war letztens ein Interview mit dem Menschenrechts-Aktivisten Jeff Ballinger zu lesen, der in den Neunzigern die Arbeitsbedingungen in den asiatischen Fabriken aufdeckte (lange bevor Naomi Klein „No Logo“ veröffentlichte). Darin beschreibt er eine simple Idee für Nike: „Wenn jeder Arbeiter für jedes Paar Schuhe 75 Cent mehr bekommt, wäre das Problem gelöst. Doch das würde 210 Millionen Dollar kosten. Stattdessen zahlt Nike 15 Millionen Dollar für seine CSR-Abteilung. Das löst das Public-Relations-Problem auch.“