Business-Blog-Karneval: Die 10 wichtigsten Tipps für Gespräche mit Journalisten

Interviews mit Journalisten folgen eigenen Regeln – die wichtigsten sollte man kennen:
1. Schlüsselbotschaft zuerst!
2. News-Wert: Überraschung, Lesernutzen, Konfliktpotenzial, Personalisierung!
3. Kurze, einfache Sätze!
4. Keine Fachbegriffe: Lieber zu einfach als zu kompliziert!
5. Wertungen wie „die Größten“ mit Zahlen belegen!
6. Fact-Sheet mit wichtigen Zahlen in Griffnähe!
7. Auf mögliche (negative) Themen vorbereiten!
8. Zahlen eventuell nachliefern (schriftlich)!
9. Keine Vorab-Infos vor einem Pressegespräch!
10. Journalisten prompt und verlässlich zurückrufen
(Vertretungsbefugnisse im Unternehmen klären)!

Google ist zweitwichtigstes Recherchetool für Journalisten

Das Kuratorium für Journalistenausbildung hat 300 österreichische Journalisten zu ihrer Arbeitssituation befragt. 95 % gaben dabei an, dass Recherchen zumindest manchmal mit Google beginnen – die Suchmaschine ist damit gleich hinter dem Telefon das zweitwichtigste Recherche-Mittel.
Die Zukunfts-Perspektiven für den Journalismus werden in der Studie großteils positiv eingeschätzt, so gut wie kein Befragter geht davon aus, dass Neuigkeiten in zehn Jahren nicht mehr auf Papier gelesen werden.
Zwei Aspekte fand ich in der Studie außerdem interessant: Bei den Neueinsteigern sind bereits 58 Prozent Frauen. Und 47 Prozent der Printjournalisten verfügen über einen akademischen Abschluss.

Sommerloch im Hoch: Journalismus versus PR

Ein neuer Akt im Konflikt Journalismus versus PR: Die Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“ sieht die Unabhängigkeit des Journalismus gefährdet und fordert, dass der PR-Einfluss zurückgedrängt wird. Dazu gibt es gleich noch einen 5-Punkte-Forderungskatalog (hier als pdf zum Download ). In Sommerloch-Zeiten Anlass genug für viel Aufregung.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier beide Seiten ziemlich aneinander vorbeireden. Als PR-Frau bereite ich Informationen von Unternehmens so auf, dass sie für Medien interessant und aussagekräftig sind. Es ist klar, dass das die Sicht des Auftraggebers widerspiegelt, so ist es gedacht. Die Aufgabe des Journalisten ist es, das zu hinterfragen, gegenzuchecken usw – als Ergebnis entsteht ein objektiver Artikel.

Uns sollte auch bewusst sein: Keine Redaktion verfügt über ausreichende Ressourcen, um gänzlich selbstständig zu recherchieren. In der Praxis sind Journalisten schlichtweg auf aufbereitetes Material von PR-Seite angewiesen. So ehrlich sollten wir sein. Und wenn auf beiden Seiten verantwortungsbewusst gearbeitet wird, ist das eine sinnvolle Form der Arbeitsteilung und Zusammenarbeit.

Alles andere ist sind Miss-Stände: Angefangen von PR-Leuten, die No-Stories aufblasen bis zu Medien, die PR-Texte unhinterfragt und ohne Kennzeichnung abdrucken. Aber ganz ehrlich: Eindeutige Richtlinien und Ehrenkodices dafür gibt es bereits mehr als genug.

RSS – was bringt’s wirklich?

In US-Blogs hat man den Eindruck, dass Online-Kommunikationsarbeit künftig nur noch über RSS funktioniert. Auch mehr als die Hälfte der US-Journalisten nutzt angeblich schon RSS-Feeds. Im deutschen Sprachraum sieht’s anders aus: Selbst in der Fachpresse finden sie bisher kaum Freunde. Laut einer aktuellen Studie der Agentur Maisberger Whiteoaks nutzen gerade 27% der IT-Journalisten in Deutschland RSS-Feeds. Und die sollten nun wirklich Early Adopter sein.

Beim PR Blogger von Klaus Eck unterhielten sich kürzlich RSS-Blogger Siegfried Hirsch und E-Mail-Marketing-Spezialist Nico Zorn über RSS. Und fanden recht plausible Gründe, warum die Technik auch bei uns ihren Durchbruch finden wird. Ich bin spontan wieder mal begeistert und abonniere gleich einige neue Feeds dazu. Oder probiere es zumindest. Denn das ist definitiv noch der Haken an der Geschichte. Wie ging das nochmals…? Mit der rechten Maustaste markieren, dann Lesezeichen kopieren, aber wohin nochmal…? Letztendlich klappt es doch und jetzt findet sich auch „Datum“ auf meiner Liste. Aber wann bitte, soll ich all die RSS-Feeds anschauen??? Bis ich meine Mailbox von allen Newslettern geleert habe, ist praktisch nie Zeit dafür.