Von politischer Instrumentalisierung bis zu Viral Marketing: Die Schwächen des offenenen Redaktionssystems von Wikipedia

Das offene Konzept wird für Wikipedia immer mehr zum Problem: Jeder Beitrag kann jederzeit anonym geändert werden. Die Autorenschaft umstrittener oder eindeutig falscher Informationen lässt sich so nicht rekonstruieren. Das öffnet politischer Instrumentalisierung Tür und Tor: So ist z. B. im Beitrag über Fidel Castro nicht allzu viel über Menschenrechtsverletzungen zu lesen, da ein Castro-Fan offenbar alle kritischen Formulierungen konsequent löscht. In Summe sammeln sich immer mehr Fehlinformationen, Geschichtsverfälschungen, Propaganda und Lügen in dem Online-Nachschlagewerk. Einziges Instrument zum Gegensteuern ist ein Team mit mehreren Dutzend Freiwilligen, das die Beiträge zuweilen editiert, vor allem aber die Diskussionsseiten moderiert, die es zu jedem Artikel gibt und auf denen Änderungen debattiert werden.
Auch für Viral Marketing lässt sich Wikipedia einspannen: Einige Werbeagenturen bieten bereits an, bestimmte Themen und Produkte zu platzieren. Für Debatten sorgt seit Wochen ein Lexikoneintrag unter dem Namen „Chad Kroski“. Hierbei handelt es sich um eine Kunstfigur aus der Werbeabteilung von T-Mobile. Ein ausführlicher Beitrag schildert den entstandenen „Kult“ um die Figur und linkt zumindest derzeit auch auf die Website von T-Mobile.
Mehr zum Thema im Beitrag der Welt „Aus Prinzip ohne Kontrolle“.

Google Bombing: Wie ein Straßenkinder-Projekt bei Google zu einem unerwünschten Top-Ranking kam

„Geschenke“ ist kurz vor Weihnachten wohl einer der beliebtesten Suchbegriffe bei Google und liefert derzeit an vorderer Position einen Link zu www.offroadkids.de – einem Projekt für Straßenkinder in Deutschland. Das passierte nicht von alleine, sondern basiert auf einer Aktion des Suchmaschinen-Unternehmens Abakus Internet Marketing. Gemeinsam mit rund 200 Webseitenbetreiber erreichten sie durch gezielte Link-Setzung eine Beeinflussung des Google-Rankings.
Initiator Alan Webb nennt die Aktion Social Bombing und möchte damit laut offizieller Version die Spendenbereitschaft erhöhen – ganz nebenbei betriebt er damit auch kräftig Werbung für sein Unternehmen.
Der Verein Offroadkids hat an der unabgesprochenen Aktion definitiv keine Freude und distanziert sich auf einer eigenen Website unter der Titel Dreiste Attacke davon.
Internationale Aufmerksamkeit erreichte Google Bombing erstmals 2003: Damals setzten Gegner des US-Präsidenten George W. Bush Links auf dessen Online-Biographie, die alle „miserable failure“ (jämmerliches Versagen) lauteten – übrigens bis heute. Als Resultat landet man bis heute bei diesem Suchbegriff bei der Veröffentlichung des Präsidenten.

Weblog vom Südpol

In 40 Tagen möchte Wolfgang Melchior den Weg zum Südpol schaffen. Ziel ist es, die schnellste Expedition zu sein, die jemals ohne Support den Südpol erreicht hat. Mittels Weblog inkl. Podcasting berichtet er live von der Expedition Antarctica 2005. Hier der Link zu seinem Blog.

Countdown für eu-Domain

Die neue Top-Level-Domain (TLD) der EU geht an den Start: Ab 7.12.2005 können sich öffentliche Einrichtungen und eingetragene Marken anmelden.

Ab 7.2.2006 folgen Nachnamen, Firmennamen und Werktitel, ab 7.4.2006 kann sich jeder registrieren.

Nähere Informationen unter www.eurid.eu.

Suchmaschinen-Optimierung: Ein Fall für Texter

Eyetracking-Studien zum Suchverhalten auf Google zeigen es immer wieder deutlich: Die Ergebnisse im „goldenen Dreieck“ im linken oberen Bereich des Bildschirms sind einsame Spitze.
Und doch klicken User dann oft auf ein anderes Suchergebnis, erzählt Gord Hotchkiss von Enquiro beim MarketingSherpa Summit in Boston. Der Grund: Stärker als das Ranking in der Ergebnis-Liste wiegt die Einschätzung der Relevanz – und die basiert wesentlich auf den Wörtern.
Also schnell einen Blick auf die Title-Tags der eigenen Website machen: Finden sich da auch wirklich die impact-stärksten Wörter?
Mehr zum B-to-B Summit auf der Website des MarketingSherpa.

Kritik an der Qualität der englisch-sprachigen Wikipedia

Ein US-Journalist hat sich die englisch-sprachige Version von Wikipedia angesehen und so manchen Mist darauf entdeckt.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales stimmt zu, dass sich so manche Peinlichkeit auf Wikipedia finden lässt und fragt: Was können wir dagegen tun? Das ist definitiv der richtige Ansatz, um dieses ansonsten großartige Projekt weiter zu bringen.

Mehr dazu unter Spiegel Online.

Ranking: Häufigste Webdesign-Fehler

Usability-Experte Jakob Nielsen erfreut uns jedes Jahr mit einer Liste der häufigsten Webdesign-Fehler. Gut so. Viele Punkte seines aktuellen Rankings für 2005 haben auch meine ungeteilte Zustimmung. Mein absoluter Favorit ist Rang 8 (fehlende Kontaktdaten), anderes wie Flash-Animationen stört mich weniger.

Übrigens: Die Website von Nielsens Institut für Software-Ergonomie und Usability begeistert mich auch nicht rundum. Machen Sie sich selbst ein Bild .

Die Fehler-Top-Ten 2005:

1. Schlechte Lesbarkeit(durch Schriftgröße oder Farbkontrast)
2. Undeutlich gekennzeichnete Links
3. Falsch eingesetzte Flash-Applikationen
4. Inhalte, die nicht fürs Web geschrieben worden sind
5. Mangelhafte Suchfunktionen
6. Inkompatible Browser
7. Aufgeblähte und miserabel gestaltete Formulare
8. Fehlende Kontaktdaten und fehlende Unternehmensinformationen
9. Starre Layouts mit fix vorgegebenen Seitenbreiten
10. Unpassende Vergrößerungen von Fotos

Bottum-up: Web 2.0

Kein neues Release einer Software, sondern ein neues Zeitalter für das Internet mit Blogs, Podcasts & Wikis soll Web 2.0 ankündigen. Bottom-up ist das Stichwort: Jeder User kreiert sich sein eigenes individuelles Web – Internet-Design und Online Business Models könnten sich dadurch gravierend ändern.

In San Francisco treffen sich dazu heute Experten und Unternehmer zur Web 2.0 Conference.

Mehr zum neuen Web auf der Website von Tim O’Reilly und in einem Artikel von BusinessWeek.

Häufige Fehler in E-Mail-Newslettern vermeiden

Vor dem Start eines eigenen E-Mail-Newsletters empfiehlt sich ein Blick auf die Website von Absolit. Torsten Schwarz hat dort knapp & übersichtlich 65 häufige Fehler bei E-Mail-Newslettern zusammengestellt.
Wer hätte das gedacht, dass man bei einem so simplen Marketing-Instrument so viel falsch machen kann? Aber Torsten Schwarz hat absolut Recht: Ich habe auf der Liste so manchen Schnitzer wieder entdeckt.