Stefanie Babka schreibt in ihrer Diplomarbeit an der Pforzheim University of Applied Sciences, was Weblogs im Issues Management leisten können. Sie hat dazu 44 Experten in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz befragt und folgendes herausgefunden:
– Der Grad der Vernetzung bzw. die Anzahl der Links sind der wichtigste Indikator für die Relevanz eines Issues innerhalb der
Blogosphäre.
– Jeweils rund die Hälfte der Experten meint: Issues bleiben kurz bzw. lange in Blogs haften. Offensichtlich wird die Relevanz von Archiven, wo Themen lange im Internet gefunden werden können, unterschiedlich bewertet.
– Reaktion auf negative Behauptungen (seien sie berechtigt oder nicht) eines Bloggers: Ein Großteil der Experten sieht hier eine offene Reaktion „auf gleicher Augenhöhe“ als die richtige Reaktion, verdecktes Agieren wird großteils abgelehnt.
– Presseaussendungen an A-Blogger: Jeweils die Hälfte der Experten befürwortet bzw. lehnt dies ab. Die Befürworter argumentieren mit der Multiplikatorfunktion und dem Status als Meinungsmacher, die Gegner mit dem Ethos der Blogger: Um autenthisch zu sein, dürfen Blogs nicht Plattformen zur Verbreitung von Presseinformationen sein, klassische Presseinformationen werden von vielen Bloggern misstrauisch oder gar als Manipulationsversuch aufgenommen.
Dazu ein Zitat: „Pressemeldungen sind keine Kommunikationsform, die der Blogosphäre angemessen ist. In der Blogosphäre geht es um Dialog und direkten Austausch, eine PM ist ein „Send-Only“-Instrument und wird daher von Bloggern nicht geschätzt, sie kann sogar ein Grund sein, Kritik am Unternehmen auf dem eigenen Blog zu veröffentlichen. Ich halte es aber auf jeden Fall für sehr sinnvoll, Kontakte zu relevanten Bloggern zu etablieren. Dies sollte aber in angemessener Form passieren, also entweder mittels Kommentaren auf deren Blogs, oder aber über ein eigenes Firmenblog, mit dem ein deutlich intensiverer und ausgeglichenerer Austausch realisiert werden kann.“