Robert Basic schrieb dieser Tage über Web 2.0 und die Social Networks und stellt darin fest: Wirklich breite Medien-Präsenz geschafft haben eigentlich nur YouTube und Wikipedia. Das erinnert mich an den Hype um Second Life vor einem Jahr, überall war darüber zu lesen – und dann auf einmal: nichts. Die Blase war geplatzt, die ganze virtuelle Architektur auf Sand gebaut.
Mein Eindruck ist: Über Blogs im allgemeinen und auch über konkrete Beispiele liest man in den klassischen Medien nicht sonderlich viel. Am ehesten noch, dass der Boom schon wieder vorbei sei. Und das widerspricht nun ziemlich meiner eigenen Wahrnehmung in zweierlei Hinsicht.
– Erste Wahrnehmung: Ich habe mir in der letzten Tagen wieder mehr Zeit zum Lesen von Blogs genommen. Und gebe hier zu: Ich versuche, mein Blog regelmäßig mit Input zu versorgen, besuche zwei, drei andere regelmäßig, habe aber nicht immer die Muße für einen ausführlichen Rundblick. Jetzt passte es wieder mal, das absolut objektive 🙂 Blog-Ranking bei marketing-blog.biz bot dafür genug Futter. Vielleicht sind diese sporadischen ausgedehnteren Ausflüge sogar ganz gut, denn der Aha-Effekt war ziemlich stark. Die Blogosphäre hat für mich einen Sprung in Richtung Vielseitigkeit und Professionalität getan.
– Zweite Wahrnehmung: Die Besucherzahlen auf meinem Blog sind seit dem letzten Jahr stark gestiegen. Ziemlich genau im Mai 2007 haben sie sich quasi verdoppelt. Gut, davor waren die drei Business-Blog-Karnevals, vielleicht haben die den Blogs, die dabei waren, wirklich Frequenz gebracht. Aber die Besuche bei K2 sind seither auch nicht mehr zurückgegangen.
Das sind beides rein subjektive Einschätzungen, hinzu kommen aber einige Studien, die ich hier auch schon zitiert habe. Sie zeigen ziemlich eindeutig: Blogs haben sich als interaktives Medium etabliert. Und scheinen trotzdem von den „klassischen“ Medien nicht für voll genommen zu werden. Ob da auch ein Stück Konkurrenz-Neid mitspielt? Auf jeden Fall verfestigt sich bei mir der Eindruck: Worüber die Medien einen Hype inszenieren und echte Trends sind oft zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.
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