4. Teil meiner Serie zu Gratis-Content online und offline, zu den Auswirkungen für Qualität sowie Informationsvielfalt und zu neuen Geschäftsmodellen für Medienunternehmen.
Die Probleme in der Medienwelt sind in Europa wie in den USA ähnlich: Junge Zielgruppen brechen als Zeitungleser immer stärker weg. Die deutsche Kommunikationszeitung Horizont schrieb in der Ausgabe vom vom 2. Mai 2008: In den USA lesen nur noch 19 Prozent der 18- bis 34-Jährigen täglich eine Zeitung, das Durchschnittsalter der Leser liegt bereits bei 55 Jahren.
Ähnlich ist die Situation beim Fernsehen: Sechs Millionen Zuseher gingen den US-Fersehstationen diesen Mai im Vergleich zum Vorjahr verloren, ergaben Nielsen-Zahlen in der New York Times. Klassisches Fersehen ist out, gerade jüngere Zuseher bevorzugen On-Demand-Angebote, die aber die für die Werbewirtschaft wichtigen Einschaltquoten drücken. Internet-TV wird diese Entwicklung weiter verschärfen.
Diese Entwicklung zeigt auch Spuren bei den Journalisten. Bei einer Befragung des American Journalism Review waren sich 43 Prozent der Befragten unsicher, ob sie in fünf Jahren noch als Redakteur arbeiten würden.
Der Druck auf die Branche wird intern heiß diskutiert, etwa beim Kongress von American Society of Newspaper Editors und der Newspaper Association of America. Dort wurde auch ein positiver Aspekt der aktuellen Entwicklung gesehen, ist in einem Beitrag im Horizont vom 15. Mai 2008 zu lesen: „Zeitungshäuser erreichen mittlerweile über ihre verschiedenen Distributionskanäle ein größeres Publikum denn je.“ Das mag stimmen, aber die wirtschaftlichen Probleme der Medien werden dadurch nicht gelöst.
> Das nächste Mal: Auflagen von Kaufzeitungen weltweit steigend
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